Bestand

Domänenkanzlei betr. Großherzogtum Baden (Bestand)

1. Behördengeschichte: Bei dem vorliegenden Bestand handelt es sich um Akten der Fürstl. Löwenstein-Wertheim-Freudenberg'schen Domänenkanzlei betreffend badische Verwaltungsangelegenheiten sowie sonstige Beziehungen zum Großherzogtum Baden. Durch die Rheinbundakte vom 12. Juli 1806 wurde das Haus Löwenstein-Wertheim mediatisiert; seine Besitzungen auf der linken Mainseite mit Ausnahme der Grafschaft Löwenstein und der Herrschaften (Klein-)Heubach, Breuberg und Habitzheim und des löwensteinischen Anteils an Limpurg-Gaildorf fielen an das Großherzogtum Baden. Für die Grafen von Löwenstein-Wertheim (seit 1813 Fürsten zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg) waren davon ihr Anteil an der Grafschaft Wertheim und das löwensteinische Amt Freudenberg betroffen. Die Besitzergreifung in Wertheim wurde am 20. September 1806 durch den französischen Übergabekommissar Pillet und den badischen Souveränitätsbesitzergreifungskommissar Hofratsdirektor v. Dawans vorgenommen. Aufgrund des 3. Badischen Konstitutionsedikts wurde 1808 die Trennung der Hoheitsverwaltung einerseits und der Finanz- und Güterverwaltung andererseits in der Weise vorgenommen, daß für erstere eine Justizkanzlei, für letztere die Domänenkanzlei als Nachfolgebehörden von Regierung und Kammer errichtet wurden. Bereits 1809 wurde die gräfliche Justizkanzlei mit der fürstlichen zu Gemeinschaftlichen Justizkanzlei zusammengelegt, um bereits 1813 nach Aufhebung des standesherrlichen Hoheitsrechte endgültig aufgelöst zu werden. Seitdem bestand als zentrale Oberbehörde der Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim-Freudenberg nur noch die Domänenkanzlei mit Sitz in Wertheim.

2. Bestandsgeschichte: Der Bestand umfaßt die Akten der Domänenkanzlei (seit 1808) sowie der Vorgängerbehörden Regierung und Kammer. Da der Bestand in erster Linie Generalakten enthält, die sich auf den gesamten in Baden gelegenen Besitz beziehen, sind bei der Suche nach einzelnen Orts- und Personenangelegenheiten vorrangig die Domönenkanzleiakten betreffend die Ämter Wertheim und Freudenberg heranzuziehen. Über die Akten lagen bisher nur Repertorien vor, die - unterteilt in 9 Rubriken - als Registraturhilfsmittel angelegt und jeweils nachgetragen worden waren. Der fürstliche Archivar Dr. Friedrich Wecken nahm 1906 eine Revision des durch Kassation in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts stark dezimierten Bestands vor und reihte die vorhandenen Repertorien unter den Nummern 166-173 in die von ihm festgelegte Bestandsfolge ein. Weitere Revisionen fanden 1928 durch den späteren Domänenrat Otto Heilig sowie 1977 anläßlich der Archivübernahme durch das Land Baden-Württemberg statt. Der Bestand wurde im Archivraum des Domänenkanzleigebäudes gelagert, bis er 1977 in die Hofhaltung überführt wurde.

3. Bearbeiterbericht: Da die alten Repertorien den heutigen Anforderungen nur unzureichend genügen, wurde eine Neuverzeichnung des Bestands unter Beibehaltung der vorhandenen Rubriken vorgenommen. Innerhalb der Rubriken wurden die Akten chronologisch geordnet und in der neuen Reihenfolge durchnumeriert, da die alten mehrgliedrigen Signaturen z.T. sehr kompliziert waren. Eine Konkordanz der alten und neuen Signaturen ist im Anschluß des Archivalienverzeichnisses abgedruckt (siehe Findbuchausdruck). Der Bestand, der 5,3 Regalmeter Akten umfaßt, wurde 1982 durch den Unterzeichneten unter Mitarbeit der ABM-Angestellten Hannelore Hecker verzeichnet. Die Reinschrift des Repertoriums fertigte Liselotte Goldschmitt. Rainer Trunk Archivamtmann

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, F-Rep. 166-173

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Freudenbergisches Archiv >> Jüngere Zentralverwaltung >> Domänenkanzlei

Bestandslaufzeit
(1792) 1806-1904

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
25.03.2024, 13:33 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1792) 1806-1904

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