Bestand

Domänenkanzlei betr. Rentamt Triefenstein (Bestand)

1. Behördengeschichte: Bei dem vorliegenden Bestand handelt es sich um Akten der Fürstl. Löwenstein-Wertheim-Freudenberg'schen Domänenkazlei betreffend das Löwenstein-Wertheim-Freudenberg'sche Amt bzw. Rentamt Triefenstein, sowie ab 1875 den ehemaligen Rentamtsbezirk Triefenstein. Die Domänenkanzlei mit Sitz in Wertheim ging 1808 aus der Gräfl. Löwenstein-Wertheim'schen Kammer hervor und bildete die zentrale Oberbehörde der Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, nachdem die als Mediatbehörde für den bayerischen Teil der löwensteinischen Besitzungen errichtete Regierungs- und Justizkanzlei Kreuzwertheim 1848 aufgelöst worden war. Durch die Säkularisation von 1802/03 fielen mit Wirkung vom 1. Dezember 1802 u.a. das Augustinerchorherrenstift Triefenstein mit dem dazugehörigen Besitz an die gräfliche Linie des Hauses Löwenstein-Wertheim (seit 1813 Fürsten zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg). Triefenstein wurde Sitz eines löwensteinischen Amtes, das nach dem Übergang des rechtsmainischen Gebiets an das Großherzogtum Aschaffenburg (seit 1810: Großherzogtum Frankfurt) durch die Mediatisierung 1806 als standesherrliche Unterbehörde fortbestand, bis diese nach dem Übergang an Bayern im Jahre 1814 als königlich bayerisches Herrschaftsgericht 1. Klasse weitergeführt wurde und 1821 mit dem Herrschaftsgericht Kreuzwertheim vereinigt wurde. Danach bestand Triefenstein nur nach ein fürstliches Rentamt, das schließlich zum 1. Oktober 1875 mit dem Rentamt Wertheim vereinigt wurde.

2. Bestandsgeschichte: Der Bestand umfaßt die Akten der Domänenkanzlei (seit 1808) und der Vorgängerbehörden Regierung und Kammer. Er enthält ferner als Vorprovenienzen einige in die Akten eingebundene Schriftstücke von Stift Triefenstein und der Kartause Grünau. Wegen weiterer Vorprovenienzen wird vor allem auf Bestand F 75 (Stift Triefenstein) verwiesen. Akten des fürstlichen Rentamts Triefenstein bilden den Bestand F 84, weiter Akten sind in F 208 (Rentamt Wertheim) enthalten. Über die Akten lagen bisher nur Repertorien vor, die bereits im frühen 19. Jahrhundert als Registraturhilfsmittel angelegt und jeweils nachgetragen wurden. Der fürstliche Archivar Dr. Friedrich Wecken nahm 1905 eine Revision des durch Kassationen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts stark dezimierten Bestands vor und reihte die vorhandenen Repertorien unter den Nummern 76-83 in die von ihm festgelegte Bestandsfolge ein. Weitere Revisionen fanden 1928 durch den späteren Domänenrat Otto Heilig, der auch die Dienersachen (F 80) in den Selektbestand F 40b und F 40d einordnete, sowie 1977 anläßlich der Archivübernahme durch das Land Baden-Württemberg statt. Der Bestand wurde im Archivraum der Domänenkanzlei gelagert, bis er 1977 in die Hofhaltung überführt wurde.

3. Bearbeiterbericht: Da die alten Repertorien den heutigen Anforderungen nur unzureichend genügen, wurde eine Neuverzeichnung des Bestands unter Beibehaltung der bisherigen Ordnung und Signaturen vorgenommen, wobei die Vorprovenienzen nach Möglichkeit erfaßt wurden (R = Regierung; K = Kammer; JK = Justizkanzlei; DK = Domänenkanzlei). Der Bestand, der 6,0 Regalmeter Akten umfaßt, wurde 1980 durch den Unterzeichneten unter Mitarbeit der ABM-Angestellten Agnes Vilgis verzeichnet. Die Reinschrift des Repertoriums fertigte Liselotte Goldschmitt. Rainer Trunk Archivamtmann

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, F-Rep. 76-83

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Freudenbergisches Archiv >> Jüngere Zentralverwaltung >> Domänenkanzlei
Verwandte Bestände und Literatur
Literatur: Martina Heine, So ergreifen Wir hiemit den vollen Civil-Besitz... Die Säkularisation des Augustinerchorherrenstifts Triefenstein, in: Wertheimer Jahrbuch 1993, Wertheim 1993, S. 215-235

Bestandslaufzeit
(1355) 1802-1910

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Letzte Aktualisierung
25.03.2024, 13:33 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1355) 1802-1910

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