Trunkenes Skelett (Gemme)

Gemme

Der sinnliche Genuss spielt um die Zeitenwende und in der frühen römischen Republik eine große Rolle. Gemäß epikureischen Denkens soll man die Zeit, die einem bleibt und welche stetig entflieht, in vollen Zügen genießen. So tauchen in der Kunst des ersten Jahrhunderts n. Chr. verstärkt Darstellungen von Skeletten auf, die herauf Bezug nehmen und diesem von Horaz dichterisch formulierten Leitsatz vom „carpe diem“ (Ode I 11,8) folgen. So mahnten die Skelette, Genuss sei das einzige erstrebenswerte Ziel eines Lebens, das mit dem Tod unwiderruflich endet. Daraus abgeleitet finden sich Skelettdarstellungen in vielen Gattungen der römischen Kunst, wie z.B. auf Gemmen. (AVS)

Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Angaben zum Objekt

• Standort: Museum August Kestner, Hannover
• Sammlung: Antike Kulturen; Gemmen, Kameen und Glaspasten. Die Sammlung geschnittener Steine
• Inventarnummer: K 1038
• Maße: Höhe: 1,22 cm, Breite: 0,96 cm
• Material/Technik: Chalcedon / geschnitten

Verweise und Beziehungen

• Verwandtes Objekt und Literatur: Darstellungen von Skeletten in anderen Gattungen ; Schlüter, Margildis - Platz-Horster, Gertrud, 1975: Antike Gemmen in deutschen Sammlungen IV. Hannover, Kestner Museum, Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, Wiesbaden, 111 Taf. 64 Kat.-Nr. 468

Klassifikation und Themen

• Bezug (was): Skelett
• Bezug (wer): Horaz (-65--8)

Beteiligte, Orts- und Zeitangaben

• Ereignis: Herstellung
• (wo): Römisches Reich
• (wann): 1. Jahrhundert v. Chr.
• Ereignis: Sammeltätigkeit
• (wer): August Kestner (1777-1853)
• (wo): Rom

Weitere Informationen

• Rechteinformation: Museum August Kestner
• Letzte Aktualisierung: 27.03.2023, 15:22 MESZ