Malerei
Stillleben I
Der als Sohn eines Malers in Karlsruhe geborene Kanoldt war von 1909 bis 1912 Mitglied der Neuen Künstlervereinigung München, danach der Münchner Neuen Secession. In dieser Zeit malte er in engem Kontakt mit Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter und anderen expressionistisch. Doch bald nahm er Anregungen aus dem Kubismus auf und firmierte 1925 in der Mannheimer Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ schließlich als einer der Protagonisten dieser neuen Kunstrichtung. Das Stillleben mit Gummibaum, Agave und Einblatt entstand in Breslau, wo Kanoldt von 1925 bis 1931 an der Kunstakademie lehrte. Vor den horizontalen Flächen von Wand, Fußleiste und Boden streben die immergrünen Topfpflanzen ebenso empor wie ein Pinsel, der aus einem Gefäß ragt, vor dem ein Büchlein liegt. Das in dunklen Farbtönen gehaltene häusliche Inventar wird durch Nahsicht, Perspektivwirkung und Schattenspiel dramatisiert. Der Kunsthistoriker Franz Roh bewunderte Kanoldts „Strenge“ und sah in seinen Bildern „eine Angehaltenheit des Atems, die den Alltagsdingen wundersame Fremdheit leiht. Diese Reglosigkeit und Windstille des Lebens kann etwas Feierliches, beinahe Abgründiges haben“ ([Franz] R[oh], Alexander Kanoldt, in: Der Kunstwart, 39. Jg. [1926], H. 7, S. 56 f.). | Dieter Scholz
- Location
-
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
- Inventory number
-
A II 629
- Measurements
-
Höhe x Breite: 78,5 x 64 cm
Rahmenmaß: 88 x 73,5 x 6,5 cm
- Material/Technique
-
Öl auf Leinwand
- Event
-
Eigentumswechsel
- (description)
-
1928 Ankauf vom Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung aus der Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Hannover für die Nationalgalerie
- Event
-
Herstellung
- (when)
-
1926
- Last update
-
14.04.2025, 8:09 AM CEST
Data provider
Neue Nationalgalerie. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Malerei
Associated
Time of origin
- 1926