Malerei

Stillleben

Dem Kommunisten und Juden Ernst Neuschul, der seinen Vornamen bereits in Ernest umgewandelt hatte, gelang 1939 die Flucht aus Prag über Deutschland und Holland nach Großbritannien, wo er sich mit seiner Familie zunächst in Wales und später in London niederließ. 1949 beschloss er, in England zu bleiben; inzwischen hatte er zudem seinen Nachnamen verändert: in Norland (vgl. die Signatur unten links im vorliegenden „Stillleben“). Nach vielen aufregenden und schließlich auch lebensgefährlichen Jahren kam der 54-Jährige endlich zur Ruhe. Mit seiner neuen Situation hatte er sich zugleich künstlerisch auseinandersetzen müssen. In Sicherheit, aber noch während des Krieges malte Neuschul dieses Bild: Es führt den Betrachter:innen ein im wahrsten Sinne stilles Leben vor Augen, dem einerseits durch das von hinten einfallende gleißende Licht ein Gefühl von Freiheit und andererseits durch die gitterartige Spiegelung auf der grünen Flasche ein Gefühl von Gefangenschaft eingeschrieben ist. | Kyllikki Zacharias

Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 76 x 63 cm
Rahmenmaß: 85 x 71,5 x 4,5 cm
Standort
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Inventarnummer
A IV 535

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1985 Ankauf aus Privatsammlung, Berlin
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1940-1944

Rechteinformation
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Letzte Aktualisierung
08.05.2023, 07:18 MESZ

Objekttyp


  • Malerei

Beteiligte


Entstanden


  • 1940-1944

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