Gebäude

Heidelberg-Weststadt Schillerstraße 43

Das Gebäude steht im Nordosten an der Schillerstraße. Man sieht in der Übersicht, dass es Teil eines größeren Baukörpers ist, der sich nach Nordwesten mit der Hausnummer 41 und nach Südosten mit der 45 als Abschluss der Bebauung an der Schillerstraße im Osten fortsetzt und schließlich in die Häusserstraße umgeleitet wird, wo er sich an deren Westseite nach Norden entlangzieht (siehe Häusserstraße). Da sich die "Einheiten" architektonisch in wesentlichen Details voneinander unterscheiden, wird jedes Haus einzeln aufgenommen. Haus Nummer 43 ist zweiachsig. Sein Eingang liegt in der südöstlichen Achse und trägt zwei rundbogige Oberlichter. Das Erdgeschoß, charakteristisch als "Hochparterre" ausgeführt, ist mit glatten, in braun-beiger Farbe variierendem Sandstein verkleidet. Die erste Achse im Nordwesten trägt im Erdgeschoß zwei getrennte, im rundbogigen Schluss gefasste Fenster. Drei kräftige Doppelkonsolen tragen den am ersten Obergeschoß ansetzenden und bis einschließlich des zweiten Obergeschosses durchgehenden Erker, der pro Geschoß jeweils zwei getrennte rechteckige Fenster trägt. Die Kanten des Erkers sowie auch fenstertrennend in der Mitte werden von bis an das das Kranzgesims durchgehenden Pilastern aus beigebraunem Sandstein hervorgehoben. Deren Kapitelle tragen den abgestuften Sturz. Durch die geschoßübergreifende Fassung ist hier eine Kolossalordnung gegeben. Dachseitig sitzt ein Zwerchhaus mit vier rundbogigen Fenstern auf, die beiden äußernden werden jeweils von eingestellten Säulen mit ionischen Kapitellen getrennt. Der abschließende große Dreiecksgiebel trägt an der Innenseite des Giebelgesimses sowie an seiner Unterseite dekorierende "Balkenenden". Die im Südosten anschließende Achse weist die gleiche Anzahl von Fenstern pro Geschoss vor. Sie stehen aber jeweils nur durch einen ornamentierten Pfeiler getrennt zusammen. Im ersten und zweiten Obergeschoß ist jeweils ein Balkon mit schmiedeeisernem Geländer und getragen von kräftigen Konsolen angesetzt. Ein vorkragendes Kranzgesims nimmt auch hier die Traufe auf. Das als Mansarde ausgebaute Dach weist eine zweifensterige Gaube auf. Beachtenswert sind die an allen horizontalen Fensterschlüssen eingesetzten, stilistisch variierenden "Agraffen". Ein Wohnhaus im freien Historismus mit Anlehnung an die Formensprache des Klassizismus. (Baujahr: 1909-10; Bauplanung/Ausführung: Moosbrugger & Pflaumer. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.)
Erhaltungszustand: Gut

Urheber*in: Moosbrugger & Pflaumer / Rechtewahrnehmung: heidICON - Die Heidelberger Objekt- und Multimediadatenbank | Digitalisierung: Pietschmann, Dieter-Robert

Attribution - ShareAlike 4.0 International

1
/
1

Location
Heidelberg
Collection
Städte und Dörfer
Material/Technique
Sandstein; Werkstein; Schmiedeeisen; Mauern; Schmieden; Steinmetz

Related object and literature

Classification
Haus (Gattung)
Jugendstil (Stilistische Einordnung)
Subject (what)
Architektur
Konsole
Kartusche
Ornament
Balkon
Geländer
Erker
Gurtgesims
Kranzgesims
Pilaster
Kolossalordnung
Zwerchhaus
Säule
Ionisches Kapitell
Dreiecksgiebel
Mansarde
Dachgaupe

Event
Herstellung
(who)
(when)
1909 - 1910

Sponsorship
Pietschmann, Dieter-Robert.
Last update
05.03.2025, 4:25 PM CET

Data provider

This object is provided by:
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Gebäude

Associated

Time of origin

  • 1909 - 1910

Other Objects (12)