Forschungsbericht
Milieuschutz vs. Klimaschutz? : Strategien zur Vereinbarung von klimagerechter mit sozialverträglicher Quartiersentwicklung
Zusammenfassung: Das Projekt ist in zwei Phasen gegliedert, die aufbauend und formativ die komplexe Materie erschließen, um für den Zielkonflikt in Milieuschutzgebieten, sprich zwischen sozialer Stadt und Klimaneutralität, Lösungswege aufzuzeigen. Die Phase EINS des Projekts, die mit der Erarbeitung von Grundlagen befasst war, ist Gegenstand des vorliegenden Berichts und ausgerichtet auf die Fortführung in Phase ZWEI – für eine soziale und energetische Quartiersentwicklung.Das Projekt wurde anhand von zwei Referenz-Quartieren in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf und in Berlin Neukölln – so genannt Mierendorff-Insel (vgl. 6.3.2) und Schillerpromenade (vgl 6.3.1) – komparativ durchgeführt, die exemplarisch für heterogene Bestands- und Eigentumsstrukturen sind. Das Vorhaben steht damit in Synergie zum Berliner Energie- und Klimaschutz- programm 2030 (BEK 2030)1 und erhält diesem gegenüber für alle Berliner Bezirke und darüber hinaus eine besondere Relevanz, hinsichtlich aktueller energiepolitischer Vorgaben. Zu nennen sind die zuletzt im März 2023 im EU-Parlament beschlossene Novelle2 der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD), die schrittweise bis 2050 zum Umbau der nationalen Gebäudebestände auf Nullemissionsstandard verpflichtet, sowie die aktuelle Überarbeitung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)3, das in Folge ab 2024 mindestens 65 Prozent erneuerbaren Heiz-Energie-Anteil bei neu eingebauten bzw. auszutauschenden Heizungen vorschreiben soll. Demgegenüber stehen – wobei die EPBD den sozialen Aspekt über Ausnahmen sowie in der nationalen Umsetzung von Förderprogrammen (Stichwort: Klima-Sozialfonds4) berücksichtigt – soziale und wohnungspolitische Ziele. Insbesondere mit dem Instrument sozialer Erhaltungsgebiete – Milieuschutzgebiete – nach Paragraph 172 des Baugesetzbuches (BauGB)5 soll die “Erhaltung der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung” geschützt werden, anhand einer möglichen Begrenzung der Umlage von Modernisierungskosten auf die Mieten. Auch außerhalb von Milieuschutzgebieten darf gemäß Paragraph 559 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB)6 nach Modernisierungen die Jahresmiete nur mehr um acht Prozent erhöht werden. In Milieuschutzgebieten können allerdings die Kosten aus Modernisierungen eingeschränkt werden, im Falle von energetischen Renovierungen, indem zunächst rein der Mindeststandard nach GEG genehmigungsfähig ist. Wobei – im Sinne dieses Projekts – Maßnahmen zur Anwendung kommen sollen, die auch trotz einer höherwertigen energetischen Sanierung die Umlagekosten reduzieren oder zumindest eine Verringerung festlegen können. Dies gilt insbesondere in Verbindung mit möglichen quartiersbezogenen Maßnahmen. Vor allem zukünftig, gegenüber steigenden Energiepreisen – Stichwort: Warmmiete – und CO2-Kosten sowie negativen Klimawandelfolgen, wird dies höchst relevant. Das Projekt „Milieu- vs. Klimaschutz?“ trifft damit auf einen aktuellen, wachsenden und nachhaltigen Entwicklungsbedarf und leistet mit seinem konsequent transdisziplinären Ansatz, der kollaborativen Erarbeitung modellhafter Handlungsansätze und Auswertung von ökologischen und sozialen Auswirkungen einen wesentlichen Beitrag
- Standort
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Umfang
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1 Online-Ressource (115 Seiten)
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Illustrationen
Literaturverzeichnis: Seite 109 - 112
- Klassifikation
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Recht
- Schlagwort
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Klimaschutz
Stadtentwicklung
Nachhaltigkeit
Stadtviertel
Energieeffizienz
Sozialverträglichkeit
Deutschland
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Berlin
- (wer)
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Deutsche Bundesstiftung Umwelt
- (wann)
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2024
- Urheber
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Huber, Robert
- Beteiligte Personen und Organisationen
- URN
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urn:nbn:de:101:1-2407151008087.627853059853
- Rechteinformation
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Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Letzte Aktualisierung
-
25.03.2025, 13:50 MEZ
Datenpartner
Deutsche Nationalbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Forschungsbericht
Beteiligte
- Huber, Robert
- Deutsche Bundesstiftung Umwelt
- zukunftsgeraeusche GbR
- Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Entstanden
- 2024
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