Bestand
Klosteramt Reichenbach (Bestand)
1. Zur Geschichte des württembergischen Klosteramts Reichenbach: Das Kloster Reichenbach war zwischen seinen Schirmherren den Grafen von Eberstein (seit 1339) bzw. den Markgrafen von Baden (seit 1399)- und dem Hause Württemberg strittig, nachdem dieses 1342 die Schirmvogtei über das Kloster Hirsau, dem Reichenbach als Priorat unterstand, erlangt hatte. Unter Berufung auf seine von Hirsau herrührenden Rechte und gegen den Widerstand von Baden drang 1595 Herzog Friedrich I. von Württemberg gewaltsam in Reichenbach ein und reformierte es (1603). Die Grafen von Eberstein konnte er 1602 geldlich abfinden. 1605 wurde das Kloster Reichenbach der Landschaft inkorporiert. Im Zuge des Restitutionsediktes wurde das Kloster 1629 auf Geheiß Kaiser Ferdinands II. rekatholiesiert und wieder mit Mönchen besetzt. Durch den Westfälischen Frieden gelangte Reichenbach dann endgültig in württembergischen Besitz. Zum Klosteramt gehörten bis 1806 die Orte: Reichenbach, Haselbach, Hochdorf, Huzenbach, Igelsberg, Obermusbach, Röt, Schernbach, Schönegrund, Schönmünzach, Schwarzenberg und Tonbach. Bis zu seiner Auflösung 1806 stand das Klosteramt Reichenbach unter der Schirmvogtei des Vogts von Freudenstadt.
2. Bestandsgeschichte und Verzeichnung: Die hier verzeichneten Akten sind zur Hauptsache über das Forstamt Freudenstadt sowie die Kameralämter Freudenstadt und Dornstetten an das Staatsarchiv Ludwigsburg gelangt. Hier wurde ein Teil von ihnen um 1930 von Dr. K.O. Müller in einem handschriftlichen Repertorium, das später von anderen Bearbeitern noch Zusätze erfuhr, erstmals verzeichnet. Der durch weitere Zugänge vermehrte Bestand wurde im Früjahr 1964 unter Benutzung der handschriftlichen Vorarbeiten von Dr. K.O. Müller von Regierungsinspektoranwärter D. Roos unter Aufsicht des Unterzeichneten neu aufgenommen und gegliedert. Der Bestand umfasst jetzt 196 Büschel in 1,5 lfd. m. Archivalien gleicher Provenienz verwahrt das Staatsarchiv Ludwigsburg ín den Beständen A 303 (Altwürtt. Geistl. Rechnungen) und A 304 (Befehl- und Berechtskonzeptbücher). Archivalien anderer Provenienz betreffend das Klosteramt Reichenbach finden sich vor allem in den Beständen A 284 (Spezialakten des altwürtt. Kirchenrats) und A 286 a (Kirchenrat, Holzberichte). Ludwigsburg, März 1964 Dr. W. Grube Die Retrokonversion des Findbuchs bzw. die Umformung der maschinenschriftlichen Vorlage für die internetgerechte Präsentation dieses Bestands des Hauptstaatsarchivs Stuttgart sowie die Überarbeitung der Indexangaben wurde von Frau Aurelia Varsami unter Anleitung von Dr. Franz Moegle-Hofacker im Oktober 2008 abgeschlossen.
- Reference number of holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 516 L
- Extent
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196 Büschel
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Bezirksbehörden des Kirchenguts und der Universität >> Kloster- und Stiftsgutverwaltungen
- Date of creation of holding
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(1571-)1601-1808 (1841)
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
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20.01.2023, 3:09 PM CET
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- (1571-)1601-1808 (1841)