Bestand

Klosteramt Königsbronn (Bestand)

Vorbemerkung von 1964: Die Vogtei über das von König Albrecht 1302 gegründete Zisterzienserkloster Königsbronn war schon im 15. Jahrhundert vorübergehend zweimal (1431-1434 und 1448-1450) bei Württemberg. Während des bayerischen Erbfolgekriegs, als Herzog Albrecht von Bayern (1467-1508) versuchte, das Herzogtum Bayern in seiner Hand zu vereinigen, konnte Herzog Ulrich von Württemberg 1504 mit der Herrschaft Heidenheim die Schutzvogtei über die drei Brenztalklöster Herbrechtingen, Anhausen und Königsbronn erwerben. Versuche des Klosters Königsbronn, sich dem württembergischen Schirm zu entziehen, dauerten bis in die Zeit Herzog Christophs von Württemberg (1550-1568). Dieser führte dort die Reformation durch, richtete eine (bis 1595 bestehende) Klosterschule ein und unterstellte das Klosteramt dem Stuttgarter Kirchenrat. Das zur Reformationszeit eingerichtete Klosteramt Königsbronn umfasste im 18.Jahrhundert die Orte: Gnannenweiler, Itzelberg, Küpfendorf, Neuselhalden, Ochsenberg, Sontheim im Stubental, Springen (abgegangen bei Königsbronn) und Zang, den größten Teil der Orte Söhnstetten und Steinheim sowie Teile von Oberkochen und Degenfeld. Außerdem hatte das Kloster Besitz in Heubach, Jagsthausen, Kusterdingen, Nattheim, Oggenhausen, Sachsenhausen und Schlath. In Reutlingen und im entlegenen Pfullendorf hatte es Pflegen. Das Klosteramt, später Klosteroberamt, bestand bis 1806. Damals wurde sein Bezirk mit Ausnahme von Degenfeld, Oberkochen und Jagsthausen dem Oberamt Heidenheim zugeteilt. Die hiernach verzeichneten Akten waren nach der Auflösung des Klosteramts überwiegend an das Kameralamt Heidenheim, kleinere Teile an das Forstamt Schnaitheim und das Kameralamt Geislingen an der Steige gekommen. Von diesen Ämtern gelangten sie nach und nach an das Staatsarchiv Ludwigsburg. Ein Teil davon (17 Nummern) ist hier erstmals um 1930 von Dr. Karl 0tto Müller, ein weiterer (15 Nummern) später von anderen Bearbeitern in einem hand- und maschinenschriftlichen Repertorium verzeichnet worden. Unter Benützung dieser Vorarbeiten wurde der Bestand im Herbst 1963 von Regierungsinspektoranwärter Josef Adam unter Aufsicht des Unterzeichneten aufgenommen und neu gegliedert. Der Bestand umfasst jetzt 109 Büschel in 1,05 lfd. m. Archivalien gleicher Provenienz verwahrt das Staatsarchiv Ludwigsburg (1) in den Beständen: A 303 (Altwürttembergische Geistliche Rechnungen) A 304 (Befehl- und Berichtskonzeptbücher) A 306 (Amts- und Sitzungsprotokolle). Archivalien anderer Provenienz betr. das Klosteramt Königsbronn finden sich vor allem in den Beständen: A 284 (Spezialakten des altwürttembergischen Kirchenrats) A 286 a (Kirchenrat, Holzberichte). Für das Forstwesen der Jahre 1798-1805 ist das Repertorium Forstverwaltung Heidenheim (A 486 a) (2) heranzuziehen; diese neuerrichtete Verwaltung führte damals die Oberaufsicht über die Waldungen der Brenztalklöster. Ludwigsburg, März 1964 Dr. Walter Grube (1) Jetzt Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Bestände A 303, A 304, A 306 sowie A 284/49 und A 286 a) (2) Ebenfalls im Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Bestand A 486 a L; vgl. ebd. auch A 555 Forstamt Heidenheim)

Zur Neubearbeitung des Repertoriums: Um das Repertorium A 495 L Klosteramt Königsbronn ebenfalls im Internet zur Verfügung stellen zu können, wurde das seitherige, maschinenschriftliche Findbuch von Karl Otto Müller und Josef Adam von 1964 eingescannt und die einzelnen Aktentitel im Januar 2007 im Rahmen des Retrokonversionsprojektes von der Unterzeichneten in das Computerprogramm Scope übertragen. Dabei wurden verschiedene unverzeichnete Akten, die bisher beim Bestand lagerten, neu aufgenommen (vgl. Bü 5, Bü 20 und Bü 101). Weitere Bestände betr. das Klosteramt Königsbronn werden in den Einleitungen der neuen Findbücher A 495 Königsbronn: Urkunden und A 495 Königsbronn: Akten von 2006 aufgeführt. Das vorliegende Repertorium A 495 L enthält nun 111 Nummern (Bü 1 - 109 sowie Bü 5 a und Bü 20 a). Der Bestand hat einen Umfang von 1,10 lfd. m. Das seitherige Findbuch von K.O. Müller und J. Adam wurde dem Bestand A 605 Ältere Repertorien zugewiesen. Stuttgart, im Januar 2007 Christine Bührlen-Grabinger

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 495 L
Extent
111 Büschel (1,5 lfd. m)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Bezirksbehörden des Kirchenguts und der Universität >> Kloster- und Stiftsgutverwaltungen

Date of creation of holding
(1485-) 1566-1806 (1827)

Other object pages
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Rights
Last update
20.01.2023, 3:09 PM CET

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • (1485-) 1566-1806 (1827)

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