Malerei
Frau in gelbem Pelz
1920 hatte sich der Künstler von Mathilde Tardif (vgl. „Am Frühstückstisch“, A II 459) getrennt und noch im selben Jahr seine Schülerin Anna von Hansemann (1897–1992) geheiratet. Dieses Bildnis der zweiten Frau des Malers befand sich lange vor seinem Erwerb schon einmal in der Nationalgalerie: 1931 hatte Ludwig Justi es für die Leo-von-König-Ausstellung im Kronprinzen-Palais ausgewählt. Aus dem Besitz der Dargestellten wurde das Porträt 1963 über die Galerie Wolfgang Gurlitt für die West-Berliner „Galerie des 20. Jahrhunderts“ angekauft. „Soeben habe ich mit Frau von König, der Witwe Leo von Königs, gesprochen und veranlasst, dass Ihnen die drei Bilder – Bildnisse der Frau von Königs – von denen sie u. U. eines für einen Ankauf für Ihre Galerie auswählen wollen, zugesandt werden“ (Wolfgang Gurlitt an Adolf Jannasch, 27.5.1963, SMB-ZA, II/VA 15875). Dass für die Ausstellung 1931 wie für den Erwerb 1963 gerade dieses Porträt ausgesucht wurde, liegt wohl an dem titelgebenden, brillant gemalten Pelz, der dem Bild Helligkeit, ja Lebendigkeit verleiht, trotz der zurückhaltenden Miene der Dargestellten in ihrem beengten Bildraum. Reinhold Schneider, ein enger Freund der Familie, schrieb 1936 über das Werk: „Die Lichtfülle, die der Pelz aussendet wie mit eigener Leuchtkraft, verstärkt noch den Ernst der Züge, des Blicks“ (Reinhold Schneider, Gestalt und Seele. Das Werk des Malers Leo von König, Leipzig 1936, S. 22). | Angelika Wesenberg
- Material/Technique
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Öl auf Leinwand
- Measurements
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Höhe x Breite: 75 x 61,3 cm
Rahmenmaß: 101 x 87,5 x 11 cm
- Location
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Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
- Inventory number
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B 601
- Last update
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08.05.2023, 7:18 AM CEST
Object type
- Malerei
Associated
Time of origin
- 1925