Bestand
Stift auf dem Berge, Herford / Urkunden (Bestand)
Bestandsgeschichte:
Damenstift, um 1011 gegründet, seit 1547 evangelisch, 1810
aufgehoben.
Form und Inhalt: Zu Beginn
des 11. Jahrhunderts (vermutlich im Jahre 1011) gründete die aus
dem Hause Billung stammende Herforder Äbtissin Godesta auf dem
Luttenberg vor Herford ein Nonnenkloster. Dieses wurde im späten
Mittelalter in das adelig-freiweltliche Damenstift St. Mariae
auf dem Berge vor Herford umgewandelt.
Um das Jahr
1547/48 wurde das Stift reformiert. Unter den anfangs vierzehn,
seit dem Jahre 1635 zwölf Stiftsdamen, die spätestens seit
dieser Zeit sämtlich aus dem niederen Adel stammten, nahmen die
Dignitärinnen eine besondere Stellung ein. Die Dechantin und die
Pröpstin wurden ex capitulo gewählt, die Küsterin von der
Äbtissin ernannt.
Die Abhängigkeit des Stifts auf dem
Berge von der Fürstabtei Herford zeigte sich auf vielfältige
Weise. Seit der Reformation übte deren Äbtissin als Landesherrin
neben der weltlichen auch die geistliche Jurisdiktion aus. Sie
bestätigte die Stiftsstatuten und ernannte den Amtmann sowie den
Pastor. Über die Neuaufnahme von Stiftsdamen entschied die
Fürstäbtissin im Einvernehmen mit dem Stift; sie hatte auch
Anteil an bestimmten Einkünften.
Die insgesamt nicht
sehr reichen Besitzungen des Stifts konzentrierten sich auf den
Raum um Herford. Im Rahmen der Säkularisation wurde es in den
Jahren 1803-1811 aufgehoben.
Das älteste
erhaltene Aktenverzeichnis legte der Stiftsamtmann Georg Ludwig
Cölling im Jahre 1740 an. Unter der Überschrift ”Specification
derjenigen Briefschaften und Nachrichten, welche sich im
Stiffts-Archiv auf dem Chore in der Kirche befinden“, führte er
die Akten nach dem Aufbewahrungsort auf. Dazu dienten ihm ein
”großer Kasten auf dem Chor“ und zwei verschiedene ”dannen
Kästgen“. Der genannte große Archivschrank befindet sich heute
im Stadtmuseum Herford.
Aus dem Vorwort
von Dr. Jürgen Kloosterhuis zum Findbuch A 233 II Stift auf dem
Berge, Herford - Akten (1989).
Siegelverzeichnis und Index in Findbuch C 151u
Das bis 2008 gültige Findbuch wurde 1823 von
Graf Karl August von Reisach, Leiter des Archivdepots Minden
(1822-1829), verzeichnet. Es wies pro Urkunde bis zu drei
verschiedene Signaturen aus, von zahlreichen Urkunden waren nur
das Datum vermerkt, andere fanden sich in einem Anhang bzw. in
einem wohl anläßlich der Aufhebung des Stifts 1810 angefertigen
Repertorium ”Stift St. Maria auf dem Berge zu Herford, Urkunden“
(Alte Repertorien Nr. 176), das 214 Urkunden anführt. Auszüge
aus Archivrepertorien des Archivsekretärs Haarland anläßlich der
Abgabe von Minden nach Münster aus dem Jahr 1852 befinden sich
hinsichtlich des Stifts auf dem Berge im Alten Repertorium Nr.
401.
Das vorliegende Findbuch A 233 I
Stift auf dem Berge, Herford - Urkunden wurde im September 2007
von Herrn Roland Lesniak unter der Betreuung von Thomas Reich
mit dem elektronischen Verzeichnungsprogramm VERA
abgeschrieben.
Münster, den 2. Juni
2008
Dr. Thomas Reich
- Bestandssignatur
-
C 151u
- Umfang
-
316 Urkunden.; 327 Urkunden, Findbuch A 233 I. Siegelverzeichnis und Index in Findbuch C 151u.
- Sprache der Unterlagen
-
German
- Kontext
-
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 1. Territorien des Alten Reiches bis 1802/03 einschließlich Kirchen, Stifter, Klöster, Städte u.ä. >> 1.3. Westfälische Fürstabteien (C) >> 1.3.2. Fürstabtei Herford >> 1.3.2.2. Stifte und Klöster >> Stift auf dem Berge, Herford
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Franz Darpe (Bearb.), Einkünfte und Lehnsregister der Fürstabtei Herford sowie Heberolle des Stifts auf dem Berge bei Herford, Münster 1892, Repr. 1962; Hildegard Küllchen, Herford - Damenstift St. Marien, in: Westfälisches Klosterbuch, Bd. 1, Münster 1992, S. 412-417.
Küllchen, Hildegard, Herford - Damenstift St. Marien, in: Westfälisches Klosterbuch, Bd. 1, Münster 1992, S. 412- 417 [dort weitere Hinweise zu Literatur und Quellen, insbesondere zur Säkularisation].
Darpe, Franz (Bearb.), Einkünfte und Lehnsregister der Fürstabtei Herford sowie Heberollen des Stifts auf dem Berge bei Herford, Münster 1892, repr. 1962 (Codex traditionum Westfalicarum, 4).
Boeselager, J. Frhr. von / Klefisch, P. / Schleier, B. / Simon, U. / Weiberg, E., Im Schatten der Reichsabtei. Stift St. Mariae auf dem Berge vor Herford, in: Westfälsiche Zeitschrift 140 (1990), 49-130.
- Bestandslaufzeit
-
1151-1805
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1151-1805