Malerei
Bildnis des Kunsthistorikers Adolph Goldschmidt
Goldschmidt (1863–1944) war zunächst im Bankfach tätig, seit 1884 Studium der Kunstgeschichte in Jena und Kiel, 1889 Promotion bei Anton Springer in Leipzig, 1892 Habilitation über symbolische Kirchenskulptur des 12. Jahrhunderts. Privatdozent in Halle und Berlin. 1908 gehörte Goldschmidt zu den Gründern des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft. 1912 Berufung nach Berlin, Professur als Nachfolger Heinrich Wölfflins (Emeritierung 1932). Goldschmidts Forschungsschwerpunkte galten der Kunst des Mittelalters. Er war Autor grundlegender Werke unter anderem zur karolingischen und ottonischen Buchmalerei und zur deutschen Elfenbeinskulptur. Als erster deutscher Kunsthistoriker übernahm Goldschmidt auch Gastprofessuren in den USA, in Harvard, Princeton und New York. Während der Weimarer Republik stand Goldschmidt in enger Beziehung zum Kultusministerium. In dessen Auftrag gehörte er der Ankaufskommission der Nationalgalerie an. Das Porträt entstand im Auftrag des Kultusministeriums zu Goldschmidts 70. Geburtstag am 15. Januar 1933 für das kunsthistorische Institut der Berliner Universität. Wegen der Machtübernahme der Nationalsozialisten verblieb das Bildnis des jüdischen Jubilars im Ministerium. Goldschmidt berichtet über die Feierlichkeiten zu seinem 70. Geburtstag: „Auch war im Auftrag des Ministeriums durch den Maler Kardorff ein lebensgroßes Kniebild für das kunsthistorische Institut angefertigt, das garnicht in dessen niedrige Räume und den übrigen Wandschmuck hineinpaßte. Und da es mir selbst sehr wenig gefiel, war es mir lieb, daß es garnicht angebracht wurde, sondern aus den gleichen Gründen wie die Festschrift verschwand und hoffentlich garnicht mehr existiert“ (Adolph Goldschmidt, Lebenserinnerungen 1863–1944, hrsg. Marie Roosen-Runge-Mollwo, Berlin 1989, S. 342). 1939 emigrierte er nach Basel. | Manfred Tschirner und Angelika Wesenberg
- Standort
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Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
- Inventarnummer
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A III 630
- Maße
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Rahmenmaß: 117 x 101 x 7 cm
Höhe x Breite: 95 x 78 cm
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Ereignis
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Eigentumswechsel
- (Beschreibung)
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1939 vom Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung als Werk der "Verfalls- und Judenkunst" der Nationalgalerie zur Verwahrung übergeben
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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1932
- Letzte Aktualisierung
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14.04.2025, 08:09 MESZ
Datenpartner
Neue Nationalgalerie. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Malerei
Beteiligte
Entstanden
- 1932