Lanzenspitze

Tüllenlanzenspitze vom Typ Enfield

Die in einer Kiesgrube im Gewann „Alter Kopfgrund“ geborgene Tüllenlanzenspitze kennzeichnen zwei Ösen unterhalb des Blattansatzes. Ösenlanzenspitzen sind vor allem in Großbritannien verbreitet. Anders als bei den kontinentaleuropäischen Lanzenspitzen, die mithilfe zweier Nietlöcher und einem durchgesteckten Stift in der Tülle am Holzschaft gesichert wurden, erfüllte das hier durch einen durch die Ösen gezogenen Riemen.

Weil die Mittelrippe fast bis zur Spitze hohl gegossen wurde, ist die Tüllenlanzenspitze vom Typ Enfield trotz ihrer enormen Größe relativ leicht.

Ebenso wie dieses Stück stammen kontinentaleuropäische Funde dieses Typs meist aus Gewässern. Die Lanzenspitze steht möglicherweise in Zusammenhang mit einem ebenfalls aus der Kiesgrube in Greffern stammenden zeitgleichen Griffzungenschwert, das sich heute in den Städtischen Sammlungen in Baden-Baden befindet. Die Kombination Schwert-Lanzenspitze ist aus vielen Gräbern dieser Zeit belegt. Bei den beiden Grefferner Baggerfunden könnte es sich also um eine im Rhein versenkte Ausstattung eines Kriegers handeln.

Fotograf*in: Peter Gaul

CC0 1.0 Universal

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Location
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
Collection
Urgeschichte
Inventory number
56/104
Measurements
Breite: 5.4 cm (Blatt)
Durchmesser: 2.6 cm (Tülle)
Länge: 49.8 cm, Gewicht: 342.0 g
Material/Technique
Bronze; geschmiedet; gegossen (Schalenguss); gegossen (Kernguss)

Event
Herstellung
(when)
Bronzezeit
Event
Fund
(where)
Rheinmünster
Greffern

Rights
Badisches Landesmuseum
Last update
12.07.2024, 10:56 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Lanzenspitze

Time of origin

  • Bronzezeit

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