Bestand
6. Grenzbrigade Küste (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Sept. 1961 Übernahme in die VM bef. 88/61 MfNV
Aufg.: Durchführung von Grenzsicherungsaufgaben an der Küste der
DDR
Funktionsvorgänger: Deutsche
Grenzpolizei - 6. Grenzbrigade
Im
September 1961 wurden die seeseitigen Kräfte der Grenztruppen
(Grenzbrigade Küste) aus den Grenztruppen ausgegliedert und dem
Kommando der Volksmarine (Kdo. der VM) unterstellt. Diese
Unterstellung verblieb bis zum Frühjahr 1990. Ab dem 1. Jan.
1962 führte sie die Bezeichnung 6. Grenzbrigade Küste (6. GBK).
Die Einheit erfüllte ihre operativen Aufgaben schon vor der
Angliederung im engen Zusammenwirken mit den Einheiten der
Seestreitkräfte bzw. der VM. Sie war für das von den
Grenztruppen betriebene Grenzsicherungssystem seeseitig
zuständig und führte eine eigene Dienstflagge. Die
Hauptbewaffnung waren Grenzschiffe des Typs 89.1, die im
Kriegsfall sofort als Minensuch- und Räumschiffe rückgerüstet
werden konnten. Auch die Grenzbataillone der 6. GBK wären im
Kriegsfalle dem Kdo. der VM unterstellt worden. Die 6. GBK
umfaßte ca. 2.500 Mann an Personal. Der Stab mit der
Stabskompanie und den Nachrichteneinheiten waren in Rostock
stationiert.
Bef. 67/89 MfNV vom
30.6.1989 über die Auszeichnung eines Truppenteils der
Volksmarine in Auswertung der Inspektion in der 6. Grenzbrigade
Küste
Bef. 26/90 MfNV vom 2.3.1990 über
die Herauslösung der 6. Grenzbrigade Küste aus der operativen
Unterstellung der Volksmarine
Politabteilung 6. Grenzbrigade Küste DVP 74:
Die 6. Grenzbrigade Küste wurde nach Übernahme
aus der Grenzpolizei in die Nationale Volksarmee mit Befehl Nr.
88/61 des Ministers für Nationale Verteidigung neu aufgestellt
und am 4. Nov. 1961 dem Chef der Volksmarine direkt unterstellt.
Standort war Rostock-Warnemünde. Erst im April 1990 erfolgte die
Abtrennung von der Volksmarine und die Angliederung an das
Kommando der Grenztruppen. Die zentrale Aufgabe der Grenzbrigade
bestand in der Sicherung der Seegrenze der DDR. Insbesondere
hatte sie die Flucht von DDR-Bürgern in die Bundesrepublik oder
das benachbarte Ausland zu verhindern. Dazu wurden ein
Beobachtungssystem, die seeseitige und die landseitige
Grenzsicherung aufgebaut und im Laufe der Jahre perfektioniert.
Für den Verteidigungsfall hatte die Brigade 3
Grenzschiffsabteilungen, 2 Grenzbataillonen, eine Funkkompanie
sowie eine direkt unterstellte Grenzkompanie und ein
Grenzausbildungsbataillon. Der Leiter der Politabteilung war als
Parteifunktionär der SED dem Leiter der Politischen Verwaltung
des Kommandos der Grenztruppen unterstellt und
rechenschaftspflichtig. Er war zugleich Stellvertreter des
Kommandeurs und diesem gegenüber für die politische Arbeit mit
dem gesamten Personalbestand verantwortlich. Die Politabteilung
führte auch die Grundorganisationen der SED ¿ nur diese Partei
war in den bewaffneten Kräften der DDR zugelassen - die
Jugendorganisation (FDJ), die Gewerkschaftsorganisation sowie
die Armeesportvereinigung "Vorwärts". Die letzten drei
Organisationen galten als formell selbständig. Mit Hilfe ihrer
Satzungen wurde die Führung durch die Politorgane faktisch
durchgesetzt.
Inhaltliche
Charakterisierung: Der Bestand enthält: Befehle des Kommandeurs
ab 1962, Dokumente zur Organisation der Grenzsicherung, zur
Gefechtsbereitschaft und Ausbildung, Übungen, Protokolle zu
Leitungssitzungen und Besprechungen der Grenzbevollmächtigten
der DDR und Polens der Grenzabschnitte Frankfurt/Oder, Rostock
und Szczecin. Desweiteren sind Dokumente aus allen
Stellvertreterbereichen und den Unterabteilungen
überliefert.
Politabteilung 6.
Grenzbrigade Küste DVP 74:
Der Bestand
enthält:
Konferenz zum 25. Jahrestag der
NVA 1978-1980;
Arbeitspläne
1964-1983;
Kontrollen 1963-1984;
Militärschöffenwahlen 1972-1976.
Parteiarbeit 1963-1983,
Delegiertenkonferenzen und Aktivtagungen 1964-1986;
Informationsberichte 1962-1987,
Wirksamkeit der politisch-ideologischen Arbeit
1969-1983;
Parteikontrollkommission
1968-1984;
Jugend und Sport
1976-1986;
Mob.-Plan 1983-1985;
Politschulung 1965-1973.
Von den nachgeordneten Einheiten sind nur einzelne Akten
vorhanden:
Polit/Grenzausbildungsbataillon 5: Arbeitspläne und
Gesellschaftswissenschaftliche Weiterbildung 1966-1968;
Polit/2. Grenzbataillon: Feindtätigkeit
1967-1974, Informationsbereichte1975-1980;
Polit/1. Grenzbootsabeilung: Monatsarbeitspläne 1965;
Polit/2. Grenzschiffsabteilung:
Politisch-ideologische Arbeit 1969-1973;
Grenzbataillon 3: Informationsberichte 1977-1981;
Grenzbataillon 4: Politische
Arbeit:1973-1981.
Vorarchivische Ordnung:
Die Aktenbildung erfolgte bereits beim Registraturbildner auf
der Grundlage des Einheitsaktenplanes K 01/3/001, der für alle
Dienststellen der NVA verbindlich war. Die Akten wurden über das
Verwaltungsarchiv der Volksmarine an das Militärarchiv in
Potsdam übergeben. Von dort gelangten sie in das
Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg. Ende 2009 wurde mit der
Verzeichnung des Bestandes begonnen. Ein Teil des Bestandes ist
daher bereits über die Datenbank recherchierbar. Für die
unbearbeiteten Akten steht eine Kartei als Findhilfsmittel zur
Verfügung. Die Akten tragen z.T. noch die Potsdam-Signaturen
VA-04-... bzw. die Signaturen des Verwaltungsarchivs VA-04-...
(AZN).
Politabteilung 6. Grenzbrigade
Küste DVP 74:
Die Akten der Politorgane
wurden durch das Archiv der Volksmarine erfasst und registriert
und von an das Militärarchiv Potsdam übergeben. Die Unterlagen
wurden dort geordnet und verzeichnet. Sie noch nicht in die
Datenbank eingegeben und müssen noch unter Potsdam-Signaturen
VA-P-04/ bestellt und zitiert werden. Die Überlieferung reicht
bis 1974. Neuere Akten waren noch im Verwaltungsarchiv der
Volksmarine. . Sie sind mit den dort üblichen Signaturen
versehen. Akten der 80er Jahre wurden mit der Übergabe der
Grenzbrigade an die Grenztruppen aus dem Archiv der Volksmarine
herausgelöst in das Archiv der Grenztruppen verbracht und
umsigniert. Das ist bei einer Bearbeitung des Bestandes
unbedingt zu berücksichtigen. Insofern befinden sich
Findkarteikarten doppelt im Bestand.
Zitierweise: BArch DVM
20/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch DVM 20
- Extent
-
691 Aufbewahrungseinheiten; 27,0 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Volksmarine
- Related materials
-
Literatur: - Peter Joachim Lapp: Grenzbrigade Küste. DDR-Grenzsicherung zur See, Aachen 2017.
- F. Elchlepp, W. Jablonsky, F. Minow, M. Röseberg: Volksmarine der DDR, Hamburg, Berlin, Bonn 1999.
- Klaus Naumann: NVA - Anspruch und Wirklichkeit, 1993.
- Provenance
-
6. Grenzbrigade Küste (6. GBrK), 1960-1990
- Date of creation of holding
-
1960-1990
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Associated
- 6. Grenzbrigade Küste (6. GBrK), 1960-1990
Time of origin
- 1960-1990