Bestand
Großherzogtum Hessen, Zentralbehörden (Bestand)
Generalorganisationskommission:
Übersicht über Kirchen-, Schul- und Armenwesen, Klöster und Stifte,
Lehngüter; Huldigungskommission; Landtagskommission u.a. mit Diarium,
Beschwerden, Landesrechnung 1802-03 (55). Ministerium: Verträge,
Lehnangelegenheiten, Kirchen und Schulen, Landeskulturgesellschaft zu
Arnsberg (1665) 1798-1816 (186). Oberkriegskolleg: nur Garnisonschulen
zu Brilon und Werl (3). Oberforstkolleg: Forsten und Marken,
Besoldungen, Bauwesen, Nebennutzungen und Jagd, Strafsachen (1573)
1724-1835 (455). Oberappellationsgericht: Fürstlich Wittgensteinsches
Schuldenwesen, Droste-Nienborgischer Konkurs 1717-1807
(91).
Bestandsgeschichte: Das
kurkölnische Westfalen fiel 1802/03 als Entschädigungsland an
Hessen-Darmstadt, 1806 erfolgte die Angliederung der beiden
Wittgensteiner Grafschaften, 1816 der Übergang an das Königreich
Preußen (Regierungsbezirk Arnsberg).
Form und Inhalt: Der Bestand
”Großherzogtum Hessen“ vereint die Akten der für die Zeit von 1802 und
1806 bis 1816 für das Herzogtum Westfalen und die Grafschaften
Wittgenstein zuständigen Behörden. Der bisherige gleichnamige Bestand,
der nur einen Teil der Kataster umfasste (Abt. IX), konnte durch
Erfassung sämtlicher Akten der hessischen Verwaltung aus einer ganzen
Reihe anderer Bestände, namentlich des sog. Landesarchivs des
Herzogtums Westfalen und der preußischen Regierung Arnsberg (vgl. die
Nachweisung der alten Signaturen) auf ein Vielfaches erweitert
werden.
Akten und Protokolle der durch die
Neuorganisation der Ämter (1807) aufgehobenen Ämter und Gerichte sowie
die Überlieferung der Oberkellnerei Arnsberg sind in den
entsprechenden kurkölnischen Beständen belassen worden, wenn sie sich
auch noch in die ersten Jahre nach 1802 erstreckten. Entsprechend ist
mit den bis zur Einführung der preußischen Kreisverfassung (1818)
erwachsenen Verwaltungsakten der (Justiz-) Ämter zugunsten des
Bestandes ”Großherzogtum Hessen“ verfahren worden. Im übrigen sind die
über das Jahr 1816 hinaus weiterführenden Akten bei den preußischen
Nachfolgebehörden zu suchen. Das gilt außerdem für sämtliche Akten des
1803 bestellten Archivars Depuis, die in die reponierte
Dienstregistratur des Staatsarchivs Anhang B (= Archiv Arnsberg)
übernommen wurden.
Über Organisation und
Zusammensetzung der hessischen Behörden gibt der für 1804 - 1806
vorliegende ”Landgräflich Hessen-Darmstädtische Staats- und
Adresskalender“ und der für 1810 - 1812 erschienene ”Großherzoglich
Hessische Zivil-Etat“ Aufschluß. Im übrigen sei auf J.J. Scotti,
Sammlung der Gesetze und Verordnungen ... in dem vormaligen
Churfürstentum Cöln II 1/2 (1831), hingewiesen.
Münster, den 16.10.1958
Richtering
Die Teilbestände des Großherzogtums
Hessen wurden nach Territorialbetreffen an Preußen abgegeben. Das
vorliegende Findbuch B 61 ”Großherzogtum Hessen, Zentralbehörden“
wurde im Herbst 2010 von Sabine-Ines Rauch unter der Betreuung von
Thomas Reich, der Korrekturen und Nachträge vorgenommen hat, mit dem
Verzeichnungsprogramm VERA abgeschrieben. Die Einpflege der
Altsignaturen hat Matthias Beckenuyte unternommen.
Bei den Altsignaturen verwendete Abkürzungen:
A =
Regierung Arnsberg A (Vorbehörden)
DR = Regierung Arnsberg
Domänenregistratur
DR Anh. = Regierung Arnsberg
Domänenregistratur Anhang
FA = Regierung Arnsberg
Forstarchiv
FR = Regierung Arnsberg Forstregistratur
HW = Herzogtum Westfalen
HW LA = Herzogtum Westfalen
Landesarchiv
KSR A = Regierung Arnsberg, Kirchen- und
Schulregistratur A
KSR B = Regierung Arnsberg, Kirchen- und
Schulregistratur B
OLG = Oberlandesgericht Arnsberg
Lehnsregistratur
RA = Rentamt
Literatur:
··Kohl, Wilhelm / Richtering, Helmut,
Behörden der Übergangszeit 1802-1816, Münster 1964, S. 38-90.
··Schöne, Manfred, Das Herzogtum Westfalen unter
hessisch-darmstädtischer Herrschaft, Olpe 1966.
·Klueting,
Harm, Nachholung des Absolutismus. Die rheinbündischen Reformen im
Herzogtum Westfalen in hessen-darmstädtischer Zeit, in: Westfälische
Zeitschrift 137 (1987), S. 227-244.
··Brakensiek, Stefan,
Fürstendiener - Staatsbeamte - Bürger: Amtsführung und Lebenswelt der
Ortsbeamten in niederhessischen Kleinstädten (1750-1830) (Bürgertum
12); zgl.: Habil.-Schr. 1997 Univ. Bielefeld, Göttingen 1999.
··Kirschbaum, Bernd, Ein kleines Buch über die
Großherzoglich-Hessischen Truppen im Russlandfeldzug Napoleons
1812-1813, in: SüdWestfalen Archiv. Landesgeschichte im ehemals
kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg 12
(2012), 157-179.
Münster, den 14. September
2011
Dr. Thomas Reich
- Bestandssignatur
-
H 101
- Umfang
-
790 Akten.; 781 Akten.
- Sprache der Unterlagen
-
German
- Kontext
-
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 2. Behörden der Übergangszeit 1802-1816 >> 2.2. Sonstige Entschädigungslande (H) >> 2.2.2. Großherzogtum Hessen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Wilhelm Kohl u. Helmut Richtering, Behörden der Übergangszeit 1802-1816, Münster 1964, S. 38-90; Manfred Schöne, Das Herzogtum Westfalen unter hessisch-darmstädtischer Herrschaft, Olpe 1966; Harm Klueting, Nachholung des Absolutismus. Die rheinbündischen Reformen im Herzogtum Westfalen in hessen-darmstädtischer Zeit, in: Westfälische Zeitschrift 137 (1987), S. 227-244; Stefan Brakensiek, Fürstendiener - Staatsbeamte - Bürger: Amtsführung und Lebenswelt der Ortsbeamten in niederhessischen Kleinstädten (1750-1830) (Bürgertum 12), zgl.: Habil.-Schr. 1997 Univ. Bielefeld, Göttingen 1999; Bernd Kirschbaum, Ein kleines Buch über die Großherzoglich-Hessischen Truppen im Russlandfeldzug Napoleons 1812-1813, in: SüdWestfalen Archiv. Landesgeschichte im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg 12 (2012), S. 157-179.
- Bestandslaufzeit
-
1717-1835
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1717-1835