Lithographie
Porträt Georg Friedrich Händel
Der belgische Historienmaler Hamman schuf in seiner 1856 begonnenen Porträtserie "Compositeurs célèbres" auch eine Darstellung Händels in Ganzfigur (entstanden zwischen 1756 und 1760). Was die Ausführung des Kopfes mit der Allongeperücke betraf, konnte er sich von den zu dieser Zeit schon vielfältig im Umlauf befindlichen Abbildungen inspirieren lassen, die meistens auf Hudsons Gemälden fußten. Der Komponist ist mit einer repräsentativen Robe bekleidet. Der leger bis über die linke Schulter geworfene Umhang lässt das linke Bein bis zum Knie frei sehen, während er auf der anderen Seite teilweise auf den Bodenplatten zu schleifen scheint. Händel steht vor einer barocken Balustrade und lehnt seinen linken Arm an den Sockel einer marmorierten Säule. In der rechten Hand hält er Partiturblätter mit der Aufschrift "The Messiah - Oratorio". Im Hintergrund links sind der Ansatz eines gotisierenden Gewölbes sowie die rechten Prospektpfeifen einer großen, figurenbekrönten Orgel zu erkennen. Wilhelm Jab, einer der vielen Lithographen von Genre- und Historienbildern im Berlin des 19. Jahrhunderts, reproduzierte aus Hammans Serie z. B. nachweislich auch die Porträts von Gluck, Beethoven und Wagner. Weil er oder der Verleger den Maler des Originals vermutlich mit einem Schweizer Kollegen (Hermann Hammann) verwechselten, wurde bei der Signatur dem Namen ein zweites "N" angehängt.
Es ist bemerkenswert, dass im 19. Jahrhundert das Angebot von Händel-Porträts für Kunsthandlungen offenbar einen erfolgversprechenden Absatz erwarten ließ. Das fiktive Interieur, das an eine Kirche erinnern soll, und die Messiah-Partitur zeigen, dass Händel damals seine Berühmtheit allerdings überwiegend nur der Komposition religiöser Oratorien verdankte und daraus folgernd hauptsächlich für einen Komponisten von Kirchenmusik gehalten wurde. Gezeigt wurde das Blatt bereits 1938 in der Ausstellung "Georg Friedrich Händel und seine Zeit" im damaligen Städtischen Moritzburgmuseum Halle.
Die Bildunterschrift lautet: HAENDEL.
Das Blatt ist signiert mit (links:) Gem. v. Hammann. (rechts:) Lith. v. Jab, Druck v. Hesse in Berlin
(in der Mitte:) Verlag v. W. Zawitz in Berlin
- Standort
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Stiftung Händel-Haus Halle, Halle (Saale)
- Sammlung
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Bilder- und Graphiksammlung
- Inventarnummer
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BS-I 52
- Maße
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H 36,5 cm, B 27,0 cm
- Material/Technik
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Lithographie auf Papier
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Sasse, Konrad (Hrsg.), 1962: Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle. 2. Teil: Bildsammlung: Porträts, Halle an der Saale
Werner, Edwin, 2013: Händel-Bildnisse in den Sammlungen der Stiftung Händel-Haus, Halle (Saale)
Städtisches Moritzburgmuseum (Hrsg.), 1938: Georg Friedrich Händel und seine Zeit : Georg Friedrich Händel und seine Zeit : Gemälde und Stiche aus der Händelsammlung des Städtischen Moritzburgmuseums, Halle
- Bezug (was)
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Porträt
Lithografie
Komponist
Händel-Porträt
- Bezug (wer)
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Brüssel
- (wann)
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1856
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
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Wilhelm Jab (-1871)
- (wo)
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Berlin
- (wann)
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1860
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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W. Zawitz (Verlag)
- (wo)
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Berlin
- (wann)
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1860
- Rechteinformation
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Stiftung Händel-Haus Halle
- Letzte Aktualisierung
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28.03.2025, 12:09 MEZ
Datenpartner
Stiftung Händel-Haus. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Lithographie
Beteiligte
- Edouard Jean Conrad Hamman (1819-1888)
- Wilhelm Jab (-1871)
- W. Zawitz (Verlag)
Entstanden
- 1856
- 1860