Bestand

1.2.1.6.1 Geschäftsbücher (Bestand)

Aktengruppe: 1.2.1.6.1.1 Ratsbücher, 1466-1848, dazu Hauptregister für die Jahre 1466-1712, 5 Bde (A-E, F-H, I-M, N-St, T-Z)
1.2.1.6.1.2 Bürgerbücher, 1501-1854
1.2.1.6.1.3 Zunftbücher, 1470-1860
1.2.1.6.1.4 Eidbücher, 1590, 1613, 1689
1.2.1.6.1.5 Tutorienbücher, 1671-1838
1.2.1.6.1.6 Kontraktenbücher, 1544-1691
1.2.1.6.1.7 Vortragsprotokolle, 1779-1810
1.2.1.6.1.8 Verschiedene Kopiale und Depositenbücher

Bestandsgeschichte: Die Ratsstube verkörperte den Verwaltungskern des Leipziger Rates als alleinigem Beschlussorgan der Stadtverwaltung vor 1830. Bis zur Herausbildung von Ämtern im 19. Jh. fungierte sie auch als zentrale Verwaltungseinrichtung.
Mit der Zunahme der Verwaltungsaufgaben ab dem 14. Jh. spalteten sich von der Ratsstube die anderen Stuben (s. 1.2.1.1 bis 1.2.1.9) als ausführende und kontrollierende Einrichtungen ab.
Die Ratsstube war ursprünglich in zwei Hauptabteilungen, auch Sektionen genannt, geteilt. Aus der Tätigkeit der I. Sektion, der eigentlichen Gemeindeverwaltung im engeren Sinne, entstammen die Titelakten (s. 1.2.1.6.2.4) und die Stiftungsakten (s. 1.2.1.6.2.3). Die Titelakten widerspiegeln umfassend die Tätigkeit der Stadtverwaltung des 16. bis 19. Jahrhunderts. Die Stiftungsakten beinhalten Angelegenheiten der Hospitäler, Schulen und Kirchen. Die Akten der II. Sektion (s. 1.2.1.6.2.5) verkörpern das Schriftgut der obrigkeitlichen Geschäfte und der Wohlfahrtspolizei. Zu den Aufsichtspflichten zählten u.a. die Markt-, Mess- und Handelspolizei, die Gewerbe-, Straßen-, Bau- und Feuerpolizei und die Gesundheits- und Medizinalpolizei. Die Akten der Ratsstube wurden in einigen Fällen durch die entstehenden Ämter bis in das 20. Jahrhundert fortgeführt.
Der Urkundenbestand (s. 1.2.1.6.3) ist eine bedeutende Quelle zu Fragen des Stadtrechts, des Grundbesitzes, der Privilegien usw. Ursprünglich handelt es sich dabei um ein Empfängerdepot, das beim Rat entstand und die für die Stadt wichtigen Privilegien enthielt. Im Zuge der Säkularisierung fielen der Stadt nicht nur die Gebäude der Klöster - lediglich das Dominikanerkloster überließ der Landesherr der Universität - sondern auch ein Teil des Inventars, des Grundbesitzes und der darauf liegenden Gerechtsame zu. Die Urkundendepots der Klöster gelangten auf diesen Weg in das Ratsarchiv. Weitere Urkunden des Bestandes resultieren aus der Funktion eines öffentlichen Notars, die der Rat für Bürger, aber auch für Adlige ausübte.

Signaturbeispiel: RB Bd 1 1466-...

Extent
Laufmeter: 71,55

Context
Stadtarchiv Leipzig (Archivtektonik) >> 1 Städtische Körperschaften und deren nachgeordnete Einrichtungen >> 1.2 Stadtverwaltung >> 1.2.1 Anfänge bis um 1830 >> 1.2.1.6 Ratsstube
Related materials
Literatur: - Steinführer, Henning: Die Leipziger Ratsbücher 1466-1500. Forschung u. Edition. (Quellen und Materialien zur Geschichte der Stadt Leipzig ; 1)
- Thieme, Horst; Gerlach, Sigrid: Das Leipziger Eidbuch von 1590
- Rachel, Walther: Verwaltungsorganisation und Ämterwesen der Stadt Leipzig bis 1627, Leipzig, 1902

Date of creation of holding
1466 - 1860

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Last update
13.08.2025, 9:31 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1466 - 1860

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