Archivbestand
Gemeindearchiv Brunntal (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Der Bestand umfasst das bei der Gemeindeverwaltung Brunntal bis zur Eingemeindung nach Werbach im Jahr 1973 entstandene Schriftgut. Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt im 19. und 20. Jahrhundert.
Zur Geschichte des Bestandes: Das Gemeindearchiv Brunntal befand sich bis zum Neubau des Gemeindehauses im oberen Stockwerk des alten Rathauses der Gemeinde, einem um 1856 angekauften Wohnhaus, das seinerzeit für Zwecke der Gemeindeverwaltung umgebaut worden war. Da das Gebäude unbewohnt und damit auch unbeaufsichtigt war, wurden die von der Gemeinde als besonders wichtig und wertvoll erachteten Unterlagen wie z.B. die Kauf- und Pfandbücher, Steuerzettel etc. zumindest zeitweise im Haus des Bürgermeisters in einem separaten Kasten verwahrt. Die Registraturführung, die größtenteils dem Ratschreiber oblag, gab im 19. Jahrhundert immer wieder Anlaß zu Beschwerden. So wurde bei den vom Bezirksamt Tauberbischofsheim durchgeführten Ortsvisitationen regelmäßig eine Verbesserung der Aktenführung angemahnt, da der Ratschreiber "in Behandlung der Registratur noch keine größere Gewandheit" zeige. Die Verhältnisse scheinen sich auch im 20. Jahrhundert nicht sonderlich gebessert zu haben, wie aus einem Bericht aus dem Jahr 1932 hervorgeht. Im Rathaus herrsche eine grenzenlose Unordnung, monierte das Bezirksamt, einlaufende Schriftstücke würden schon seit langem nicht mehr zu den Akten genommen sondern liegen gesammelt in einer Mappe, in den Aktenschränken selbst herrsche eine furchtbare Unordnung und namenloser Schmutz. Eine 1923 angeordnete und wohl 1925 durchgeführte Neueinrichtung der Registratur schien nicht den gewünschten Erfolg gebracht zu haben. Neben der aktuellen Registratur verfügte Brunntal lange Zeit über kein als solches ausgewiesenes Archiv. In Reaktion auf ein Rundschreiben des Bezirksamts Tauberbischofsheim vom April 1906 an alle Gemeinden im Amtsbezirk, für die Erhaltung geschichtlich wertvoller Gemeindearchivalien Sorge zu tragen, wurde dem Amt seinerzeit geantwortet, daß in der Gemeinde Brunntal kein Verzeichnis über geschichtlich wertvolle Gemeindearchivalien vorhanden sei und sich auch keine solchen Archivalien hier befinden würden. Bei einer Gemeindevisitation im Jahr 1954 wurde dann berichtet, daß das "wenige vorhandene Archivgut in einer kleinen Truhe im Rathauszimmer aufbewahrt" wird. Ein Verzeichnis dieser Archivalien ist in StAWt-K G 41 A 31 vorhanden; nur einige wenige der darin aufgeführten Stücke finden sich heute noch im Gemeindearchiv, der Verbleib der übrigen Unterlagen ist ungeklärt. Mit Bezug des neuen Gemeindehauses Anfang der 1990er Jahre wurden (Alt-)Registratur und Archiv vom alten Rathaus dorthin verlagert und in einem noch leerstehenden Raum - zunächst auf einem großen Stapel mitten im Raum, später in Regalen - untergebracht. Aufgrund einer im Mai 1993 zwischen der Gemeinde Werbach und dem Main-Tauber-Kreis abgeschlossenen Vereinbarung über die Verwahrung der Gemeindearchive im Kreisarchiv in Bronnbach wurde das Gemeindearchiv schließlich im März 1996 ins Kreisarchiv nach Bronnbach verlagert.
Berbeiterbericht: Nach der Überführung des Gemeindearchivs Brunntal ins Kreisarchiv wurden einzelne, nicht archivwürdige Akten im Gesamtumfang von 0,1 lfd.m. kassiert. In einer von der Gemeinde Werbach finanzierten Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wurde das Archivgut anschließend in den Jahren 1997-1998 von Irmgard Jung geordnet, verzeichnet, verpackt und signiert. Die Systematik, nach der die Archivalien geordnet wurden, orientiert sich an der 1906 in den Gemeinden eingeführten Badischen Gemeinderegistraturordnung von J. Külby, nach der bereits ein Großteil der Akten abgelegt war. Soweit ungeordnetes Schriftgut bzw. Unterlagen aus früheren (Gemeinderegistraturordnung von 1843) oder späteren (Boorberg-Aktenplan von 1965) Ordnungssystemen vorhanden waren, wurden sie in die Systematik eingepaßt. Die im Findbuch unter der Vorsignatur 1 aufgeführten Signaturen bilden den ursprünglich nach der Gemeinderegistraturordnung von Külby geordneten Teil. Die Erfassung der Titelaufnahmen erfolgte über MIDOSA (mikrocomputer-unterstützes Informations- und Dokumentationssystem für Archive, Version 1995). Der Bestand umfaßt insgesamt 16,5 lfd.m. mit 774 Nummern. In den Jahren 2008-2009 wurden im Rahmen einer Erschließungsmaßnahme einschlägige Akten auf darin enthaltene Karten und Pläne durchgesehen und diese mit eigenen Titelaufnahmen erschlossen. In der Signatur kommt dies über den Hinweis "K-G 41_in StAWt-K G 41 A ... Karte ..." zum Ausdruck. Aus konservatorischen Gründen den Akten entnommene Karten erhielten eine fortlaufende Nummerierung innerhalb der Kartensignatur "StAWt-K G 41 K ...". Claudia Wieland Bronnbach, Juli 2011
- Reference number of holding
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Abt. Staatsarchiv Wertheim, K-G 41
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Kreisarchiv Main-Tauber-Kreis >> Stadt- und Gemeindearchive, kommunale Schulen >> Werbach
- Indexentry place
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Brunntal : Werbach TBB
- Date of creation of holding
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1723-1973
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
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13.11.2025, 2:40 PM CET
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1723-1973