Malerei

An der Quelle

Bereits in Schrimpfs Bild „Kameraden“ (A IV 427) zeichnet sich die Darstellung von Figuren und Landschaft durch konische Formen und rund gewölbte Körper aus, die von einer expressiven Farbigkeit bestimmt sind. Dies hat der Künstler in dem Gemälde „An der Quelle“ erneut aufgenommen. Schrimpf, der ursprünglich unter widrigen Bedingungen eine Konditorlehre in Passau absolviert hatte, war im Sommer 1915 nach Berlin gezogen, um intensiver seiner Tätigkeit als Künstler nachgehen zu können. Zunächst arbeitete er jedoch in einer Schokoladenfabrik, um sich seinen Unterhalt zu verdienen. Zugleich bewegte er sich in Künstlerkreisen, die sich um die avantgardistischen Zeitschriften „Der Sturm“ und „Die Aktion“ gebildet hatten und mit denen er seine sozialistischen Gedanken teilte. Mit der Darstellung zweier Frauen, die der Aufgabe des Wasserholens nachgehen, scheint der Künstler auf die prekären Bedingungen der Arbeiterklasse zu verweisen, der er selbst angehörte. Schrimpf stellte das Bild 1916 in der Berliner Galerie Der Sturm von Herwarth Walden aus, für dessen gleichnamige Zeitschrift er bereits 1915 Holzschnitte gefertigt hatte. Der Kunstsammler Max Leon Flemming wurde auf Schrimpfs Gemälde aufmerksam und erwarb es spätestens 1918. 1952 schenkte er es der West-Berliner „Galerie des 20. Jahrhunderts“. | Stefanie Meisgeier

Vorderseite | Fotograf*in: André van Linn

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 95,5 x 75,5 cm
Rahmenmaß: 105 x 85 x 4,5 cm
Standort
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Inventarnummer
B 74

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1952 Schenkung von Max Leon Flemming, Hamburg/Berlin, für die Galerie des 20. Jahrhunderts (West)
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1915

Letzte Aktualisierung
08.05.2023, 07:18 MESZ

Objekttyp


  • Malerei

Beteiligte


Entstanden


  • 1915

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