Bestand
Panzergrenadierbrigade 11 - Bayerwald - (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die ersten Planungen für die sogenannte
Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell
einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter
Verteidiungsminister Franz-Josef Strauß wurde der
Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000
Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger
Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde
festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche
gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des
Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle
Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu
aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und
aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu
Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden.
Aufgabe des
Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit
anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind
zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen.
Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das
Hauptwaffensystem des Heeres.
Im
Rahmen der Überführung von Truppen des Bundesgrenzschutzes in
die Bundeswehr bildete der Stab der Grenzschutzgruppe 2 den
Stab für die am 1. Juli 1956 in Ellwangen aufgestellte
Kampfgruppe B 4, welche der 4. Grenadierdivision unterstellt
wurde. Am 24. August 1956 erfolgte die Zuweisung von 106
amerikanischen Karabinern und vier Maschinengewehren.
1958 waren der Kampfgruppe B 4
unterstellt:
- Grenadierbataillone 24
(Aufstellung 1. August 1958 in Ellwangen) und 34
(Wildflecken)
-
Panzergrenadierbataillon 113 (Aufstellung 1. November 1958 in
Ronding)
- Pionierbataillon 4
(Ingolstadt, Verlegung 26. März 1960 nach Bogen)
- Panzer-Jäger-Bataillon 4 (Murnau)
- Flugabwehr-Artillerie-Bataillon 4
(Murnau)
- Panzerpionierkompanie 110
(Bogen).
Stab und Stabskompanie der
Kampfgruppe B 4 verlegten am 30. Juli 1958 von Ellwangen nach
Bogen.
Heeresstruktur 2 (1959 -
1970)
Schon Ende 1959 konnte die
Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen
betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen
mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte
über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die
Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt
worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000
Mann.
In der neuen Heeresstruktur
wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert.
Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische
Kampfpanzer Typ M, die Panzergrenadierkompanien wurden mit
dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte
der 60er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen
Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer
LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und
Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113
und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Am 1. April 1959 erfolgte die Umbenennung der
Kampfgruppe B 4 in Panzergrenadierbrigade 11. Die
Panzeraufklärungskompanie 120 wurde am 1. Juni 1959 in Bogen
aufgestellt und der Brigade unterstellt. Am 1. Juli 1959
traten das Feldartilleriebataillon 115 - zunächst in Roding,
ab April 1963 in Neunburg v.W. stationiert -, das
Versorgungsbataillon 116 und die Flugabwehr-Batterie 110
hinzu.
Das Panzeraufklärungsbataillon
120 schied am 1. Juli 1961 aus dem Verband der Brigade aus
und verlegte nach Oberviechtach. Der Spähzug der Brigade
stellte im Mai 1963 aus der aufgelösten
Panzeraufklärungskompanie 110 auf. Am 15. Juni 1966 schied
das Panzergrenadierbataillon 111 aus dem Verband der
Panzergrenadierbrigade 11 aus und wurde der
Panzergrenadierbrigade 24 unterstellt.
Heeresstruktur 3 (1970- 1980)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion
wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit
neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Am 1.
Oktober 1970 begann die Umgliederung der Brigade in
Jägerbrigade 11 mit den Jägerbataillonen 112 und 113 sowie
dem Panzerjägerbataillon 114. Das Jägerbataillon 111
(Geräteinheit) wurde der Brigade am 1. April 1971 erneut
unterstellt. Die Panzerjägerkompanie 110 in Regen schied am
18. Juni 1971 aus dem Verband aus und wurde ab dem 12. Juli
1971 in das neue Panzerjägerbataillon 104 in Pfreimd
eingegliedert. Das Feldartilleriebataillon 115 begann am 1.
Oktober 1971 mit der Umgliederung in ein
Panzerartilleriebataillon. Das Jahr 1975 brachte für das
Jägerbataillon 113 die Umgliederung in ein gemischtes
Panzergrenadierbataillon MARDER / MTW B. Der Panzerspähzug
110 wurde im Rahmen der kommenden Heeresstruktur 4 am 30.
September 1979 aufgelöst und als selbständige Einheit in die
Stabskompanie der Jägerbrigade 11 eingegliedert.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf
größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Am 1. Juli 1980
wurde die Panzerjägerkompanie 110 in Neunburg v.W. neu
aufgestellt. Mit Organisationsbefehl Nr. 1192 / 81 erfolgte
am 1. April 1981 die Umbenennung der Jägerbrigade 11 in
Panzergrenadierbrigade 11. In der Heeresstruktur 4 waren ihr
unterstellt:
- Panzerpionierkompanie
110
- Panzergrenadierbataillon 111
(Aufstellung 3. April 1981 in Viechtach)
- Panzergrenadierbataillon 112
-
Panzerbataillon 114
- Pionierbataillon
4
- Panzerartilleriebataillon
115
- Feldersatzbataillon 44
Das Panzerartilleriebataillon 115 nahm die
Artilleriestruktur 85 zum 1. Oktober 1986 ein, wobei die 5.
Kompanie auf die 1., 2. und 3. Aufgeteilt wurde.
Die Panzergrenadierbrigade 11 wurde zum 31.
März 1993 aufgelöst.
Besondere und
Katastropheneinsätze erfolgten im April 1959 durch die
Panzerpionierkompanie 110 bei der Rettung von Kunstschätzen
des Klosters Reichenbach bei einem Brand, bei der
Schneekatastrophe im Januar 1960, im Juni 1965 beim Einsatz
während des Hochwassers an der Donau, 1972 beim Einsatz
während der Olympischen Spiele in München, im Dezember 1980
durch Pionierbataillon 4 im Erdbebengebiet in Süditalien nahe
Neapel mit fünfwöchigem Einsatz und im April 1988 bei der
Hochwasserkatastrophe bei Straubing / Bogen.
Kommandeure Panzergrenadierbrigade 11:
Oberst Mangold, Ernst 1956
Oberst Eder, Anton 1956 - 31.10.1957
Oberst Müller-Lankow, Heinz-Joachim 01.11.1957 -
1959
Oberst Annuss, Gottfried 1960 -
02.1962
Brig.Gen. Härtel, Johannes
02.1962 - 31. 03. 1964
Brig.Gen. Wich,
Rudolf 01.04.1964 - 30.09.1967
Oberst
Reichert, Rüdiger von 01.10.1967 - 30.06.1969
Brig.Gen. Reichenberger, Rudolf 01.07.1969 -
31.03.1971
Brig.Gen. Treuberg,
Heinrich Graf von 01.04.1971 - 30.09.1976
Brig.Gen. Endres, Heinrich 01.10.1976 - 30.09.1981
Brig.Gen. Kniehase, Klaus-Peter 01.10.1981 -
30.09.1986
Brig.Gen. Wiesmann, Klaus
01.10.1986 - 30.09.1990
Oberst Edler
von Löw, Gerd 01.10.1990 - 31.03.1993
Überlieferung
Alarmierung und
Mobilisierung; Aufstellungsbefehle; Ausbildung;
Felddienstanweisungen; Gelöbnisse; Kommandeurbesprechungen;
Kompaniebesichtigungen; Kriegsgräberfürsorge; Militärische
Tagebücher; Militärsport; Öffentlichkeitsarbeit;
Or-ganisation / Umgliederung Heeresstrukturen; Patenschaften;
Stabsdienstordnungen; Truppenübungsplatz-Aufenthalte;
Truppenversuche; Standort-Jubiläen; Statistiken (Personal,
Instandsetzung, Fernschreiben) Übungen
Wenige Verschlusssachen
Erschließungszustand (Kommentar)
Abgabeverzeichnis; unbearbeitet
Umfang (Erläuterung)
411 AE,
Letzte Archivnummer: 465, VS-Anteil: 4,4 %
Literatur
Reinhard Teuber: Die
Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
Verfasser/Stand MA 3; 2004
26,2
lfm
Bestandsbeschreibung:
Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die
ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren
darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen
Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister
Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres
Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem
bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen
NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn
auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten
(Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000
Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt
realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa
im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese
notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des
Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im
Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen
NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen
und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer
M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem
des Heeres.
Im Rahmen der Überführung
von Truppen des Bundesgrenzschutzes in die Bundeswehr bildete
der Stab der Grenzschutzgruppe 2 den Stab für die am 1. Juli
1956 in Ellwangen aufgestellte Kampfgruppe B 4, welche der 4.
Grenadierdivision unterstellt wurde. Am 24. August 1956
erfolgte die Zuweisung von 106 amerikanischen Karabinern und
vier Maschinengewehren. 1958 waren der Kampfgruppe B 4
unterstellt:
Grenadierbataillone 24
(Aufstellung 1. August 1958 in Ellwangen) und 34
(Wildflecken)
Panzergrenadierbataillon
113 (Aufstellung 1. November 1958 in Ronding)
Pionierbataillon 4 (Ingolstadt, Verlegung
26. März 1960 nach Bogen)
Panzer-Jäger-Bataillon 4 (Murnau)
Flugabwehr-Artillerie-Bataillon 4 (Murnau)
Panzerpionierkompanie 110 (Bogen).
Stab und Stabskompanie der Kampfgruppe B 4
verlegten am 30. Juli 1958 von Ellwangen nach Bogen.
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des
Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu
diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27
Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann.
Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in
Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der
Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann. In der neuen
Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres
wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils
17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Am
1. April 1959 erfolgte die Umbenennung der Kampfgruppe B 4 in
Panzergrenadierbrigade 11. Die Panzeraufklärungskompanie 120
wurde am 1. Juni 1959 in Bogen aufgestellt und der Brigade
unterstellt. Am 1. Juli 1959 traten das
Feldartilleriebataillon 115 - zunächst in Roding, ab April
1963 in Neunburg v.W. stationiert-, das Versorgungsbataillon
116 und die Flugabwehr-Batterie 110 hinzu. Das
Panzeraufklärungsbataillon 120 schied am 1. Juli 1961 aus dem
Verband der Brigade aus und verlegte nach Oberviechtach. Der
Spähzug der Brigade stellte im Mai 1963 aus der aufgelösten
Panzeraufklärungskompanie 110 auf. Am 15. Juni 1966 schied
das Panzergrenadierbataillon 111 aus dem Verband der
Panzergrenadierbrigade 11 aus und wurde der
Panzergrenadierbrigade 24 unterstellt.
Heeresstruktur 3 (1970 - 1980)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden
den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf
Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei
Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der
Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der
70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich
dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Am 1.
Oktober 1970 begann die Umgliederung der Brigade in
Jägerbrigade 11 mit den Jägerbataillonen 112 und 113 sowie
dem Panzerjägerbataillon 114. Das Jägerbataillon 111
(Geräteinheit) wurde der Brigade am 1. April 1971 erneut
unterstellt. Die Panzerjägerkompanie 110 in Regen schied am
18. Juni 1971 aus dem Verband aus und wurde ab dem 12. Juli
1971 in das neue Panzerjägerbataillon 104 in Pfreimd
eingegliedert. Das Feldartilleriebataillon 115 begann am 1.
Oktober 1971 mit der Umgliederung in ein
Panzerartilleriebataillon. Das Jahr 1975 brachte für das
Jägerbataillon 113 die Umgliederung in ein gemischtes
Panzergrenadierbataillon MARDER / MTW B. Der Panzerspähzug
110 wurde im Rahmen der kommenden Heeresstruktur 4 am 30.
September 1979 aufgelöst und als selbständige Einheit in die
Stabskompanie der Jägerbrigade 11 eingegliedert.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf
größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
er-möglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Am 1. Juli 1980
wurde die Panzerjägerkompanie 110 in Neunburg v.W. neu
aufgestellt. Mit Organisationsbefehl Nr. 1192 / 81 erfolgte
am 1. April 1981 die Umbenennung der Jägerbrigade 11 in
Panzergrenadierbrigade 11. In der Heeresstruktur 4 waren ihr
unterstellt:
Panzerpionierkompanie
110
Panzergrenadierbataillon 111
(Aufstellung 3. April 1981 in Viechtach)
Panzergrenadierbataillon 112
Panzerbataillon 114
Pionierbataillon 4
Panzerartilleriebataillon 115
Feldersatzbataillon 44
Das
Panzerartilleriebataillon 115 nahm die Artilleriestruktur 85
zum 1. Oktober 1986 ein, wobei die 5. Kompanie auf die 1., 2.
und 3. Aufgeteilt wurde.
Die
Panzergrenadierbrigade 11 wurde zum 31. März 1993
aufgelöst.
Besondere und
Katastropheneinsätze erfolgten im April 1959 durch die
Panzerpionierkompanie 110 bei der Rettung von Kunstschätzen
des Klosters Reichenbach bei einem Brand, bei der
Schneekatastrophe im Januar 1960, im Juni 1965 beim Einsatz
während des Hochwassers an der Donau, 1972 beim Einsatz
während der Olympischen Spiele in München, im Dezember 1980
durch Pionierbataillon 4 im Erdbebengebiet in Süditalien nahe
Neapel mit fünfwöchigem Einsatz und im April 1988 bei der
Hochwasserkatastrophe bei Straubing / Bogen.
Kommandeure Panzergrenadierbrigade 11:
Oberst Mangold, Ernst 1956
Oberst Eder, Anton 1956 - 31.10.1957
Oberst Müller-Lankow, Heinz-Joachim 01.11.1957 -
1959
Oberst Annuss, Gottfried 1960 -
02.1962
BrigGen Härtel, Johannes
02.1962 - 31.03.1964
BrigGen Wich,
Rudolf 01.04.1964 - 30.09.1967
Oberst
Reichert, Rüdiger von 01.10.1967 - 30.06.1969
BrigGen Reichenberger, Rudolf 01.07.1969 -
31.03.1971
BrigGen Treuberg, Heinrich
Graf von 01.04.1971 - 30.09.1976
BrigGen Endres, Heinrich 01.10.1976 - 30.09.1981
BrigGen Kniehase, Klaus-Peter 01.10.1981 -
30.09.1986
BrigGen Wiesmann, Klaus
01.10.1986 - 30.09.1990
Oberst Löw,
Gerd Edler von 01.10.1990 - 31.03.1993
Inhaltliche
Charakterisierung: Alarmierung und Mobilisierung; Ausbildung;
Felddienstanweisungen; Kommandeurbesprechungen;
Kompaniebesichtigungen; Militärische Tagebücher;
Militärsport; Öffentlichkeitsarbeit; Organisation /
Umgliederung; Patenschaften; Stabsdienstordnungen;
Truppenübungsplatzaufenthalte; Truppenversuche;
Standort-Jubiläen; Übungen. Wenige
Verschlusssachen.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung:
363 AE, VS-Anteil: 4,4 %
Zitierweise: BArch BH
9-11/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch BH 9-11
- Umfang
-
372 Aufbewahrungseinheiten; 26,7 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Literatur: Panzergrenadierbrigade 11 (Hrsg.): Chronik Panzergrenadierbrigade 11 "Bayerwald" 1956-1993, Bogen 1993.
- Provenienz
-
Panzergrenadierbrigade 11 - Bayerwald - (PzGrenBrig 11), 1958-1993
- Bestandslaufzeit
-
1956 - 1999
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Panzergrenadierbrigade 11 - Bayerwald - (PzGrenBrig 11), 1958-1993
Entstanden
- 1956 - 1999