Bestand
Gebrüder Christians, Stahlwarenfabrik (Bestand)
Vorwort Die Firma Gebrüder Christians
wurde 1824 durch Johann Abraham und Karl Wilhelm Christians gegründet.
Die Familie, von Cronenberg kommend, hatte in der Mitte des 18.
Jahrhunderts im Altenfeld in Gräfrath Grundbesitz erworben und die Männer
waren als Landwirte und Schmiede tätig und auf die Herstellung von
Stiefeleisen spezialisiert. Im Gründungsjahr der Firma beschäftigten die
Christians bereits 26 Handschmiede und Arbeiter. 1838 wurde das in der
Nähe liegende Gut Schafenhaus zur Erweiterung der Produktionsstätten
gekauft. 1856 traten Reinhard und Carl, die Söhne Wilhelm Christians, in
die Firma ein und erwarben 1860 ein großes Grundstück an der Kaiserstraße
in Solingen. Für den geplanten Umzug der Firma 1862 bauten sie dort neue
Wohnhäuser, Kontor- und Lagergebäude und Fabrikanlagen. Das
Warensortiment der Firma war inzwischen auf Messer, Schneidwaren und
Bestecke erweitert worden. Das Geschäft war erfolgreich und Christians
verkaufte nach der Jahrhundertwende Waren in der ganzen Welt. Bis 1975
wurde die Firma von drei weiteren aufeinander folgenden
Brüdergenerationen geführt. Die Firmenvillen (heute:
Konrad-Adenauer-Straße 72-74) wurden in den 1980-er Jahren von neuen
Besitzern erhalten und großzügig renoviert. (Dazu:
Fahmüller/Rogge/Kieser, Villen in Solingen, Worms 2009, S. 147-148). Der
überlieferte Archivbestand ist nicht sehr umfangreich. Vor allem der Teil
über das Firmengeschäft hat nur Einzelstücke, allerdings liegt eine
größere Anzahl von Musterbüchern aus den Jahren 1885 bis 1920 vor.
Hauptstück der Überlieferung sind Urkunden und Verträge, die Erbschaften,
Firmenübergaben und Grunderwerb der Familie Christians seit 1741 bis in
die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts festhalten. Eine Sonderrolle nimmt
dabei der Verzeichnisteil 3.3 Grundbesitz Fleussmühle ein. Eugen
Christians hatte die Mühle mit Ländereien in der Nähe von Kohlfurth 1920
von der Familie Fedder erworben und mit dem Kauf wohl auch zahlreiche
Dokumente zur Mühle und ihren Besitzern seit 1746 erhalten. Mit diesen
Unterlagen können die Darstellungen Ludwig Lunkenheimers (Schleifkotten,
Mühlen und Hämmer an den Solinger Bächen, Köln 1990, S. 42-44) und
anderer Heimatforscher zur Fleussmühle ergänzt und in Einzelheiten
korrigiert werden. Vor allem die Besitzübergänge 1746 und 1803 an die
Familien Fleuss und Kohl und der Grundbesitz der Mühle lassen sich durch
die Urkunden nun besser verfolgen. Die Bestandserschließung erfolgte
durch Hartmut Roehr im Jahre 2011. Bereits 1913 erschien unter dem
Protektorat des Düsseldorfer Regierungspräsidenten Kruse die Schrift
"Gebrüder Christians - Fabrik feiner Stahl- und Messerschmiedewaren
Solingen" in den Historisch-biographischen Blättern (Nummer 16 des
Bestands). 1924 gab die Firma eine Festschrift zum 100-jährigen Bestehen
unter dem Titel "300 Jahre Familie Christians nachweisbar im Bergischen
Land 1625-1925" heraus (Bibliothek des Stadtarchivs Solingen GF 55). Die
Ausführungen zur Geschichte der Firma und Familie sind diesen Schriften
entnommen.
Eingrenzung und Inhalt: Der
überlieferte Archivbestand ist nicht sehr umfangreich. Vor allem der Teil
über das Firmengeschäft hat nur Einzelstücke, allerdings liegt eine
größere Anzahl von Musterbüchern aus den Jahren 1885 bis 1920 vor.
Hauptstück der Überlieferung sind Urkunden und Verträge, die Erbschaften,
Firmenübergaben und Grunderwerb der Familie Christians seit 1741 bis in
die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts festhalten.
- Bestandssignatur
-
Fi 26
- Umfang
-
erschlossen: 38 AE
- Kontext
-
Stadtarchiv Solingen (Archivtektonik) >> Bestände nichtstädtischer Provenienz >> Firmenarchive
- Bestandslaufzeit
-
1884 - 1950
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Stadtarchiv Solingen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1884 - 1950