Akten

Mandatum arrestatorium Auseinandersetzung um den Vorrang an Forderungen

Kläger: (2) Dr. Hinrich Tanck, Bürgermeister zu Wismar

Beklagter: Johann Jacob Lange, Kaufmann und Ratsherr aus Rostock

Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Dr. Carl Daniel Schlaff (A & P), seit 13.05.1746: Dr. Mathias Zylius (A & P) Bekl.: Dr. Carl Christoph Gröning (A & P)

Fallbeschreibung: Der Bekl. wendet sich gegen den behaupteten Vorrang der Forderungen Tancks gegenüber dem Generalmajor Burchart Hartwig von Plessen, fordert Begründungen für diesen und beharrt auf der Auszahlung seiner Ansprüche aus den Einkünften des Amtes Neukloster. Er stellt dar, daß er seine Forderungen an den Bruder des Schuldners und Mitinhaber am Amt Neukloster, Graf Helmuth von Plessen, abgetreten hat, sobald von diesem die Schuld bezahlt worden ist. Lange bittet das Tribunal, Tanck mit seiner Forderung an Graf H. v. Plessen zu verweisen. Am 07.12. beharrt der Kl. auf seinen Forderungen und bittet darum, Graf Hemuth von Plessen zur Zahlung aufzufordern. Das Tribunal fordert den Bekl. am selben Tag zur Stellungnahme auf. Diese erfolgt am 15.01.1746, der Bekl. bekräftigt seine Darstellung, beharrt darauf, wegen Überlassung seiner Ansprüche an den Grafen von Plessen nichts mehr mit der Sache zu tun zu haben und fordert, seine beim Grafen beschlagnahmten Gelder freizugeben. Das Tribunal teilt dem Kl.dies am 17.01.1746 mit und schließt die Beweisaufnahme. Am 24.01. erbitten die Parteien ein Urteil. Dieses ergeht am 02.04. und erkennt den Vorrang der Ansprüche des Kl.s gegenüber dem Bekl. an, stellt dem Bekl. aber weitere Beweisführung frei. Am 30.04. erbittet der Bekl. dafür Fristverlängerung und erhält diese am 03.05. Am 13.05. bittet der Kl. den Fall vor Trinitatis bindend zu entscheiden, da zu diesem Termin der Pfandbesitz der Plessens an Neukloster erlischt, und daher keine weiteren Beweise zuzulassen. Das Tribunal lehnt diese Bitte am 20.05. ab. Am 19.05. erbittet der Bekl. erneut Fristverlängerung und erhält diese am 21.05. Am 13.06. stellt der Kl. fest, daß der Bekl. die Frist ungenutzt verstreichen lassen hat, fordert seine Bezahlung und erreicht am 18.06. ein entsprechendes Mandat des Tribunals. Am 01.07. begründet Dr. Gröning für den Bekl., daß die Frist noch nicht verstrichen ist, ergreift restitutio in integrum und erbittet erneute 3wöchige Befristung, die vom Tribunal am 08.07. gewährt wird. Am 09.07. gestattet das Tribunal dem Bekl. die Vorlage neuer Beweise und verurteilt Dr. Gröning zu Geldstrafe von 5 Rtlr wegen Fristversäumnis. Am 22.07. legt der Bekl. neue Beweise für seine Ansprüche vor, bittet um restitutio in integrum gegen das Urteil vom 20.05.1746 und Inkraftsetzung des Urteils vom 02.04.1746. Am 30.07. legt der Bekl. den Entwurf für ein Zeugenverhör der Gebrüder von Plessen vor und erbittet ein Subsidial an die Schweriner Justizkanzlei zur Zeugenvernehmung. Das Tribunal informiert den Kl. darüber und fordert zur Stellungnahme auf. Am 17.10.1746 verwirft das Tribunal die Restitution des Bekl. wegen Unerheblichkeit. Am 27.11.1746 legt Helmuth von Plessen weitere Beweise vor und bittet um deren Berücksichtigung. Eine Entscheidung des Tribunals erhellt nicht.

Instanzenzug: 1. Tribunal 1745-1746 2. Tribunal 1746

Prozessbeilagen: (7) Vergleich zwischen Graf Helmuth von Plessen, Bekl. und Johann Caspar Velthusen sowie Auszahlungsplan der Schulden vom 28.10.1745; Aufstellung über Prozeßkosten Tancks in dem Prozeß vom 07.12.1745; Prozeßvollmacht Langes für Dr. Gröning vom 31.01.1746; Bestätigung Helmut Graf von Plessens vom 23.04.1746; von Notar Barthold Rudolph Botjenter am 14.12.1747 bestätigter Teilungsrezeß zwischen den Gebrüdern von Plessen vom 29.07.1736; Zeugnis Johann Caspar Velthusens vom 14.12.1747; von Notar Johann Christoph Borgwedel aus Rostock ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 25.05.1751

Archivaliensignatur
(1) 3499
Alt-/Vorsignatur
Wismar T 67 (W T 2 n. 67)

Kontext
Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 20. 1. Kläger T
Bestand
Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803

Laufzeit
(1736-1745) 22.11.1745-19.10.1746

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Letzte Aktualisierung
09.05.2025, 15:03 MESZ

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Objekttyp

  • Gerichtsakten

Entstanden

  • (1736-1745) 22.11.1745-19.10.1746

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