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Wildbrethandel

Der aus Mecheln stammende Charles Brias studierte an der Kunstakademie seiner Heimatstadt und ging anschließend nach Paris. 1822 ließ er sich in Brüssel nieder und schloß sich dort 1830 der belgischen Unabhängigkeitsbewegung an. Brias schuf Historiendarstellungen, Porträts und Landschaften. Vor allem aber mit seinen altmeisterlich gemalten, am Vorbild der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts orientierten Genrebildern machte er sich einen Namen. Zu sehen ist ein Kücheninterieur, in dem eine Verhandlung über den Preis eines erlegten Hasen stattfindet. Eine ältere Frau reicht das Tier einem Wildhändler zurück, da ihr seine Forderung zu hoch ist. Dieser wiederum scheint die Angemessenheit des Preises zu beteuern. Ihm zu Füßen ein Korb und zwei tote Enten. Hinter der Alten steht eine junge Frau, die das Feilschen amüsiert beobachtet. Das kleine Mädchen hingegen blickt verzückt zum Hasen, wohl bereits den Braten vor Augen. Auf dem Tisch liegt Gemüse, an den Wänden hängen Regale mit Küchenutensilien. Brias führt verschiedene menschliche Verhaltensmuster vor: Gier, Spott, Empörung. Das Gemälde erwarb der Stifter Wagener, der seit den 1840er Jahren verstärkt belgische Kunst sammelte. | Birgit Verwiebe

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Mahagoniholz
Maße
Rahmenmaß: 85 x 75 x 5,5 cm
Höhe x Breite: 56,5 x 44,8 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
W.S. 27

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1861 Vermächtnis des Bankiers Joachim Heinrich Wilhelm Wagener als Gründungssammlung der Nationalgalerie
Ereignis
Herstellung
(wer)
Charles Brias (1798 - 1884), Maler*in
(wann)
1840

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


  • Charles Brias (1798 - 1884), Maler*in

Entstanden


  • 1840

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