Urkunden
Matthias Lang, Administrator, sowie Prior und Konvent des Klosters Marienberg in Tirol bekennen: Erzherzog Maximilian von Österreich, Deutschmeister, hat in einer in Innsbruck am 10. Mai laufenden Jahres ausgefertigten Urkunde Georg [Wegelin], Abt zu Weingarten, die Kognition und Bestrafung gewisser hochobrigkeitlicher Fälle in der Landvogtei Schwaben in Aussicht gestellt gegen Überlassung von 4000 fl ohne Zinsen an das Kloster Marienberg. Das Geld für die Zinsen sollen zur Erziehung von jungen Religiosen verwendet werden. Nach 25 Jahren kann das Kapital gekündigt werden. Der regierende Herr der Grafschaft Tirol oder der Prälat zahlt die Summe zurück, jedoch ohne Nachteil der oberösterreichischen Kammer. Die Aussteller quittieren den Empfang des Geldes. Unterschriften des Administators und des F. Michael Rottenheusler.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 I U 1705
- Alt-/Vorsignatur
-
B 522 II U 1623
- Maße
-
26,6 x 53,1 (Höhe x Breite)
- Sprache der Unterlagen
-
Deutsch
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Ausstellungsort: Kloster Marienberg
Aussteller: Matthias Lang, Administrator, sowie Prior und Konvent des Klosters Marienberg
Empfänger: Georg [Wegelin], Abt zu Weingarten
Siegler: Aussteller
Überlieferungsart: Ausfertigung
Siegelbeschreibung: 2 S., abg.
- Kontext
-
Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden I >> Urkunden
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 I Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden I
Indexbegriff Person
Lang, Matthias, Administrator des Klosters Marienberg
Österreich, Maximilian III.; Erzherzog, Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ordens, 1558-1618
Rottenheusler, Michael
Wegelin, Georg; Abt von Weingarten
Weingarten, Georg Wegelin; Abt, 1558-1627
Österreich, Maximilian III.; Erzherzog, Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ordens, 1558-1618
Rottenheusler, Michael
Wegelin, Georg; Abt von Weingarten
Weingarten, Georg Wegelin; Abt, 1558-1627
Indexbegriff Ort
Innsbruck, Tirol [A]
Marienberg : Schlanders, Südtirol [I]; Kloster
Marienberg : Schlanders, Südtirol [I]; Kloster, Administrator
Marienberg : Schlanders, Südtirol [I]; Kloster, Prior und Konvent
Oberösterreich, Kammer s. Vorderösterreich
Schwaben, Landvogtei
Tirol [A]
Tirol [A]; Grafschaft
Vorderösterreich; Kammer
Marienberg : Schlanders, Südtirol [I]; Kloster
Marienberg : Schlanders, Südtirol [I]; Kloster, Administrator
Marienberg : Schlanders, Südtirol [I]; Kloster, Prior und Konvent
Oberösterreich, Kammer s. Vorderösterreich
Schwaben, Landvogtei
Tirol [A]
Tirol [A]; Grafschaft
Vorderösterreich; Kammer
Laufzeit
1608 Mai 10 (den zehenden monats tag May)
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:50 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1608 Mai 10 (den zehenden monats tag May)
Ähnliche Objekte (12)
![Maximilian Erzherzog von Österreich, Deutschmeister, bekennt als Regierer der ober- und vorderösterreichischen Lande, daß Georg [Wegelin], Abt von Weingarten, das in schlechtem Zustand befindliche Kloster Marienberg in Tirol mit 4000 fl unterstützen will, welche Summe zum Studium der jungen Religiosen verwendet werden soll. Dafür räumt der Aussteller dem Abt sowie dem Konvent von Weingarten die Zuständigkeit für die Bestrafung von Injurien, Deflorationen sowie für die beinschrötigen und "lehmigen" Wunden ein in Gerichten, die dem Kloster gehören, aber in der Landvogtei liegen, ebenso die niedere Jurisdiktion außerhalb Etters in Hasenweiler. Das Kloster zahlt dafür eine jährliche Anerkennungsgebühr von 100 fl an den Landvogt in Schwaben.](/assets/placeholder/searchResultMediaNoDigitisedMedia.png)
Maximilian Erzherzog von Österreich, Deutschmeister, bekennt als Regierer der ober- und vorderösterreichischen Lande, daß Georg [Wegelin], Abt von Weingarten, das in schlechtem Zustand befindliche Kloster Marienberg in Tirol mit 4000 fl unterstützen will, welche Summe zum Studium der jungen Religiosen verwendet werden soll. Dafür räumt der Aussteller dem Abt sowie dem Konvent von Weingarten die Zuständigkeit für die Bestrafung von Injurien, Deflorationen sowie für die beinschrötigen und "lehmigen" Wunden ein in Gerichten, die dem Kloster gehören, aber in der Landvogtei liegen, ebenso die niedere Jurisdiktion außerhalb Etters in Hasenweiler. Das Kloster zahlt dafür eine jährliche Anerkennungsgebühr von 100 fl an den Landvogt in Schwaben.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten, bekennen, daß sie die ihnen durch eine ins., von Maximilian, Erzherzog zu Österreich, Deutschmeister, als Regierer der ober- und vorderösterreichischen Lande mit Datum Innsbruck, 10. Mai 1608, zugestandene Jurisdiktion über ihre in der Landvogtei Schwaben gelegenen Gerichte und Güter nicht als Gerechtsame, sondern als "Gut- und Freiwilligkeit" ansehen.
Augustinus Rogg von Kißlegg, Pfarrer und Notar in Hagnau am Bodensee ("ad lacum Acronium") beurkundet: F. Jacobus Gräfinger, Profeß des Klosters Marienberg "in valle Venusta" (=Vinschgau) in Tirol, bittet namens des dortigen Kapitels Georg [Wegelin], Abt in Weingarten, um Zustimmung zur Wahl seines Konventualen Matthias Lang zum Abt. Diese wird erteilt.
Ferdinand Erzherzog zu Österreich verspricht, Abt Georg [Wegelin] und den Konvent zu Weingarten schadlos zu halten für die Bürgschaft, die das Kloster zusammen mit Abt und Konvent von Weißenau übernommen hat für eine Verschreibung des Ausstellers für die Witwe Brigitta Freiin von Ilsung über 12000 fl Kapital bzw. 600 fl jährlichen Zins und ein Gnadengeld von 100 fl. Der Aussteller wird den Zins durch den Landwaibel der Landvogtei Schwaben auszahlen. Als Sicherheit verpfändet er die Einkünfte der ober- und vorderösterreichischen Kammer. Das Kloster kann den Aussteller nach der Reichsordnung vor unparteiischen Gerichten belangen. Der Aussteller verzichtet für diesen Fall auf die österreichischen Privilegien.
Georg Wegelin, Administrator, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Dr. iur. Georg Fauber, ihrem Rat und Advokaten, für 600 fl einen jährlichen ablösbaren, zu St. Lorenz (10. August) fälligen Ewigzins von 30 fl in großer Münze Landswährung unter Verpfändung ihres gesamten Besitzes.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Georg Mock, Bürger und des Rats in Ravensburg, für 800 fl einen jährlichen ablösbaren, zu Lichtmeß fälligen Ewigzins von 40 fl unter Verpfändung ihres gesamten Vermögens. Beigelegt: Auszug (Papier) aus Zinsverschreibung des Erzherzogs Ferdinand von Österreich für den oberösterreichischen Regimentsrat Dr. iur. Johann Chrysostomus Höchstetter über 2000 fl rh Kapital bzw. 100 fl Zins, zahlbar aus dem Pfannhaus und Salzmairamt zu Hall im Inntal bzw. der Tiroler Kammer, Innsbruck 1. November 1589
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Michael [Müller], Abt, sowie Prior und Konvent zu Zwiefalten für 8000 fl einen jährlichen ablösbaren, zu St. Katharina (25. November) fälligen Ewigzins von 400 fl Landswährung unter Verpfändung ihres gesamten Besitzes. Laut Rückvermerk wurden 1638 3000 und 1649 2000 fl abgelöst.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten erlassen ein Statut, demzufolge eine Kasse anzulegen ist, zu welcher der Abt einen Schlüssel hat, während drei weitere deputierten Mitgliedern des Konvents übergeben werden. In diese Kasse soll jährlich ein namhafter Betrag eingezahlt werden. In der Folge werden die Zwecke aufgeführt, für die das angesammelte Geld verwendet werden soll (günstige Güterkäufe, Rücklage für Notfälle wie Brand und dergleichen). Der Vorrat an Geld soll nie unter 20000 fl sinken.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Nikolaus Tritt, des Rats zu Konstanz, für 3400 fl einen jährlichen ablösbaren, zum 1. Mai fälligen Ewigzins von 170 fl Konstanzer Währung unter Verpfändung ihres gesamten Besitzes.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent von Weingarten erlassen ein Statut betreffend Einrichtung einer Kasse für den Bau von Kirche und Sakristei. Sie soll mit 10000 fl rh dotiert und jährlich mit 500 fl Zins vermehrt werden. Einen Schlüssel erhält der Abt, drei andere Deputierte des Konvents. Von den Mitteln sollen neben der Kirche in Weingarten auch die in Hofen sowie andere, dem Kloster gehörende Kirchen profitieren. Weitere Bestimmungen betreffend jährliche Abrechnung sowie die Anlegung von Inventaren in deutscher Sprache.
Dr. iur. Ambrosius Graf, Verwalter der Landvogtei, Michael Lautherius, Landschreiber, und Matheus Ruepp, Landwaibel in Schwaben, bekennen, daß Georg [Wegelin], Abt, und der Konvent von Weingarten für ein Darlehen von 4000 fl an das Tiroler Kloster Marienberg und eine jährliche Abgabe an das Landvogteiamt auf 25 Jahre die Bestrafung von Injurien- und Deflorationssachen sowie von beinschrötigen und lähmenden Wunden haben soll, ebenso die niedergerichtliche Obrigkeit außerhalb Etters in den Orten, die in der Landvogtei liegen. Zum Weingartener Gerichtssprengel gehört demnach das Kloster innerhalb der Ringmauern sowie in Altdorf auf dem Bühl und im Baumgarten, in den Gerichten Fronhofen, Esenhausen, Blönried, Ausnang, Hofen. Ferner hat Weingarten die Niedergerichtsbarkeit auf bestimmten, einzeln aufgeführten Höfen in der Landvogtei, die man Vogteigüter nennt, und zwar in den Ämtern Schlier, Karsee und Bodnegg.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen ihrem Diener und Großkellereischreiber Michael Pfister zu Altdorf für 700 fl Ravensburger Währung einen jährlichen ablösbaren, zu St. Matthäus (21. September) fälligen Ewigzins von 35 fl unter Verpfändung ihres gesamten Besitzes.
Maximilian Erzherzog von Österreich, Deutschmeister, bekennt als Regierer der ober- und vorderösterreichischen Lande, daß Georg [Wegelin], Abt von Weingarten, das in schlechtem Zustand befindliche Kloster Marienberg in Tirol mit 4000 fl unterstützen will, welche Summe zum Studium der jungen Religiosen verwendet werden soll. Dafür räumt der Aussteller dem Abt sowie dem Konvent von Weingarten die Zuständigkeit für die Bestrafung von Injurien, Deflorationen sowie für die beinschrötigen und "lehmigen" Wunden ein in Gerichten, die dem Kloster gehören, aber in der Landvogtei liegen, ebenso die niedere Jurisdiktion außerhalb Etters in Hasenweiler. Das Kloster zahlt dafür eine jährliche Anerkennungsgebühr von 100 fl an den Landvogt in Schwaben.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten, bekennen, daß sie die ihnen durch eine ins., von Maximilian, Erzherzog zu Österreich, Deutschmeister, als Regierer der ober- und vorderösterreichischen Lande mit Datum Innsbruck, 10. Mai 1608, zugestandene Jurisdiktion über ihre in der Landvogtei Schwaben gelegenen Gerichte und Güter nicht als Gerechtsame, sondern als "Gut- und Freiwilligkeit" ansehen.
Augustinus Rogg von Kißlegg, Pfarrer und Notar in Hagnau am Bodensee ("ad lacum Acronium") beurkundet: F. Jacobus Gräfinger, Profeß des Klosters Marienberg "in valle Venusta" (=Vinschgau) in Tirol, bittet namens des dortigen Kapitels Georg [Wegelin], Abt in Weingarten, um Zustimmung zur Wahl seines Konventualen Matthias Lang zum Abt. Diese wird erteilt.
Ferdinand Erzherzog zu Österreich verspricht, Abt Georg [Wegelin] und den Konvent zu Weingarten schadlos zu halten für die Bürgschaft, die das Kloster zusammen mit Abt und Konvent von Weißenau übernommen hat für eine Verschreibung des Ausstellers für die Witwe Brigitta Freiin von Ilsung über 12000 fl Kapital bzw. 600 fl jährlichen Zins und ein Gnadengeld von 100 fl. Der Aussteller wird den Zins durch den Landwaibel der Landvogtei Schwaben auszahlen. Als Sicherheit verpfändet er die Einkünfte der ober- und vorderösterreichischen Kammer. Das Kloster kann den Aussteller nach der Reichsordnung vor unparteiischen Gerichten belangen. Der Aussteller verzichtet für diesen Fall auf die österreichischen Privilegien.
Georg Wegelin, Administrator, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Dr. iur. Georg Fauber, ihrem Rat und Advokaten, für 600 fl einen jährlichen ablösbaren, zu St. Lorenz (10. August) fälligen Ewigzins von 30 fl in großer Münze Landswährung unter Verpfändung ihres gesamten Besitzes.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Georg Mock, Bürger und des Rats in Ravensburg, für 800 fl einen jährlichen ablösbaren, zu Lichtmeß fälligen Ewigzins von 40 fl unter Verpfändung ihres gesamten Vermögens. Beigelegt: Auszug (Papier) aus Zinsverschreibung des Erzherzogs Ferdinand von Österreich für den oberösterreichischen Regimentsrat Dr. iur. Johann Chrysostomus Höchstetter über 2000 fl rh Kapital bzw. 100 fl Zins, zahlbar aus dem Pfannhaus und Salzmairamt zu Hall im Inntal bzw. der Tiroler Kammer, Innsbruck 1. November 1589
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Michael [Müller], Abt, sowie Prior und Konvent zu Zwiefalten für 8000 fl einen jährlichen ablösbaren, zu St. Katharina (25. November) fälligen Ewigzins von 400 fl Landswährung unter Verpfändung ihres gesamten Besitzes. Laut Rückvermerk wurden 1638 3000 und 1649 2000 fl abgelöst.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten erlassen ein Statut, demzufolge eine Kasse anzulegen ist, zu welcher der Abt einen Schlüssel hat, während drei weitere deputierten Mitgliedern des Konvents übergeben werden. In diese Kasse soll jährlich ein namhafter Betrag eingezahlt werden. In der Folge werden die Zwecke aufgeführt, für die das angesammelte Geld verwendet werden soll (günstige Güterkäufe, Rücklage für Notfälle wie Brand und dergleichen). Der Vorrat an Geld soll nie unter 20000 fl sinken.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Nikolaus Tritt, des Rats zu Konstanz, für 3400 fl einen jährlichen ablösbaren, zum 1. Mai fälligen Ewigzins von 170 fl Konstanzer Währung unter Verpfändung ihres gesamten Besitzes.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent von Weingarten erlassen ein Statut betreffend Einrichtung einer Kasse für den Bau von Kirche und Sakristei. Sie soll mit 10000 fl rh dotiert und jährlich mit 500 fl Zins vermehrt werden. Einen Schlüssel erhält der Abt, drei andere Deputierte des Konvents. Von den Mitteln sollen neben der Kirche in Weingarten auch die in Hofen sowie andere, dem Kloster gehörende Kirchen profitieren. Weitere Bestimmungen betreffend jährliche Abrechnung sowie die Anlegung von Inventaren in deutscher Sprache.
Dr. iur. Ambrosius Graf, Verwalter der Landvogtei, Michael Lautherius, Landschreiber, und Matheus Ruepp, Landwaibel in Schwaben, bekennen, daß Georg [Wegelin], Abt, und der Konvent von Weingarten für ein Darlehen von 4000 fl an das Tiroler Kloster Marienberg und eine jährliche Abgabe an das Landvogteiamt auf 25 Jahre die Bestrafung von Injurien- und Deflorationssachen sowie von beinschrötigen und lähmenden Wunden haben soll, ebenso die niedergerichtliche Obrigkeit außerhalb Etters in den Orten, die in der Landvogtei liegen. Zum Weingartener Gerichtssprengel gehört demnach das Kloster innerhalb der Ringmauern sowie in Altdorf auf dem Bühl und im Baumgarten, in den Gerichten Fronhofen, Esenhausen, Blönried, Ausnang, Hofen. Ferner hat Weingarten die Niedergerichtsbarkeit auf bestimmten, einzeln aufgeführten Höfen in der Landvogtei, die man Vogteigüter nennt, und zwar in den Ämtern Schlier, Karsee und Bodnegg.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen ihrem Diener und Großkellereischreiber Michael Pfister zu Altdorf für 700 fl Ravensburger Währung einen jährlichen ablösbaren, zu St. Matthäus (21. September) fälligen Ewigzins von 35 fl unter Verpfändung ihres gesamten Besitzes.
Maximilian Erzherzog von Österreich, Deutschmeister, bekennt als Regierer der ober- und vorderösterreichischen Lande, daß Georg [Wegelin], Abt von Weingarten, das in schlechtem Zustand befindliche Kloster Marienberg in Tirol mit 4000 fl unterstützen will, welche Summe zum Studium der jungen Religiosen verwendet werden soll. Dafür räumt der Aussteller dem Abt sowie dem Konvent von Weingarten die Zuständigkeit für die Bestrafung von Injurien, Deflorationen sowie für die beinschrötigen und "lehmigen" Wunden ein in Gerichten, die dem Kloster gehören, aber in der Landvogtei liegen, ebenso die niedere Jurisdiktion außerhalb Etters in Hasenweiler. Das Kloster zahlt dafür eine jährliche Anerkennungsgebühr von 100 fl an den Landvogt in Schwaben.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten, bekennen, daß sie die ihnen durch eine ins., von Maximilian, Erzherzog zu Österreich, Deutschmeister, als Regierer der ober- und vorderösterreichischen Lande mit Datum Innsbruck, 10. Mai 1608, zugestandene Jurisdiktion über ihre in der Landvogtei Schwaben gelegenen Gerichte und Güter nicht als Gerechtsame, sondern als "Gut- und Freiwilligkeit" ansehen.
Augustinus Rogg von Kißlegg, Pfarrer und Notar in Hagnau am Bodensee ("ad lacum Acronium") beurkundet: F. Jacobus Gräfinger, Profeß des Klosters Marienberg "in valle Venusta" (=Vinschgau) in Tirol, bittet namens des dortigen Kapitels Georg [Wegelin], Abt in Weingarten, um Zustimmung zur Wahl seines Konventualen Matthias Lang zum Abt. Diese wird erteilt.
Ferdinand Erzherzog zu Österreich verspricht, Abt Georg [Wegelin] und den Konvent zu Weingarten schadlos zu halten für die Bürgschaft, die das Kloster zusammen mit Abt und Konvent von Weißenau übernommen hat für eine Verschreibung des Ausstellers für die Witwe Brigitta Freiin von Ilsung über 12000 fl Kapital bzw. 600 fl jährlichen Zins und ein Gnadengeld von 100 fl. Der Aussteller wird den Zins durch den Landwaibel der Landvogtei Schwaben auszahlen. Als Sicherheit verpfändet er die Einkünfte der ober- und vorderösterreichischen Kammer. Das Kloster kann den Aussteller nach der Reichsordnung vor unparteiischen Gerichten belangen. Der Aussteller verzichtet für diesen Fall auf die österreichischen Privilegien.
Georg Wegelin, Administrator, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Dr. iur. Georg Fauber, ihrem Rat und Advokaten, für 600 fl einen jährlichen ablösbaren, zu St. Lorenz (10. August) fälligen Ewigzins von 30 fl in großer Münze Landswährung unter Verpfändung ihres gesamten Besitzes.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Georg Mock, Bürger und des Rats in Ravensburg, für 800 fl einen jährlichen ablösbaren, zu Lichtmeß fälligen Ewigzins von 40 fl unter Verpfändung ihres gesamten Vermögens. Beigelegt: Auszug (Papier) aus Zinsverschreibung des Erzherzogs Ferdinand von Österreich für den oberösterreichischen Regimentsrat Dr. iur. Johann Chrysostomus Höchstetter über 2000 fl rh Kapital bzw. 100 fl Zins, zahlbar aus dem Pfannhaus und Salzmairamt zu Hall im Inntal bzw. der Tiroler Kammer, Innsbruck 1. November 1589
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Michael [Müller], Abt, sowie Prior und Konvent zu Zwiefalten für 8000 fl einen jährlichen ablösbaren, zu St. Katharina (25. November) fälligen Ewigzins von 400 fl Landswährung unter Verpfändung ihres gesamten Besitzes. Laut Rückvermerk wurden 1638 3000 und 1649 2000 fl abgelöst.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten erlassen ein Statut, demzufolge eine Kasse anzulegen ist, zu welcher der Abt einen Schlüssel hat, während drei weitere deputierten Mitgliedern des Konvents übergeben werden. In diese Kasse soll jährlich ein namhafter Betrag eingezahlt werden. In der Folge werden die Zwecke aufgeführt, für die das angesammelte Geld verwendet werden soll (günstige Güterkäufe, Rücklage für Notfälle wie Brand und dergleichen). Der Vorrat an Geld soll nie unter 20000 fl sinken.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Nikolaus Tritt, des Rats zu Konstanz, für 3400 fl einen jährlichen ablösbaren, zum 1. Mai fälligen Ewigzins von 170 fl Konstanzer Währung unter Verpfändung ihres gesamten Besitzes.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent von Weingarten erlassen ein Statut betreffend Einrichtung einer Kasse für den Bau von Kirche und Sakristei. Sie soll mit 10000 fl rh dotiert und jährlich mit 500 fl Zins vermehrt werden. Einen Schlüssel erhält der Abt, drei andere Deputierte des Konvents. Von den Mitteln sollen neben der Kirche in Weingarten auch die in Hofen sowie andere, dem Kloster gehörende Kirchen profitieren. Weitere Bestimmungen betreffend jährliche Abrechnung sowie die Anlegung von Inventaren in deutscher Sprache.
Dr. iur. Ambrosius Graf, Verwalter der Landvogtei, Michael Lautherius, Landschreiber, und Matheus Ruepp, Landwaibel in Schwaben, bekennen, daß Georg [Wegelin], Abt, und der Konvent von Weingarten für ein Darlehen von 4000 fl an das Tiroler Kloster Marienberg und eine jährliche Abgabe an das Landvogteiamt auf 25 Jahre die Bestrafung von Injurien- und Deflorationssachen sowie von beinschrötigen und lähmenden Wunden haben soll, ebenso die niedergerichtliche Obrigkeit außerhalb Etters in den Orten, die in der Landvogtei liegen. Zum Weingartener Gerichtssprengel gehört demnach das Kloster innerhalb der Ringmauern sowie in Altdorf auf dem Bühl und im Baumgarten, in den Gerichten Fronhofen, Esenhausen, Blönried, Ausnang, Hofen. Ferner hat Weingarten die Niedergerichtsbarkeit auf bestimmten, einzeln aufgeführten Höfen in der Landvogtei, die man Vogteigüter nennt, und zwar in den Ämtern Schlier, Karsee und Bodnegg.