Text | Theaterzettel

Zweites Fest-Conzert zur Tonkünstler-Versammlung

Zweites Fest-Conzert zur Tonkünstler-Versammlung

Digitalisierung: DE-2208 - Thüringisches Hauptstaatsarchiv

Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International

Standort
Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar#Kunst und Wissenschaft - Hofwesen
Umfang
1
Anmerkungen
NZfM 7 (9.8.1861), S. 57f. Deutsche Musik-Zeitung 2 (Nr. 33, 19.8.1861), S. 263 sowie 2 (Nr. 34, 26.8.1861), S. 271: "Wir haben unserem Herrn Correspondenten, der uns bisher einiges brauchbare Material zusandte, welches freilich mit der vorliegenden Frage in keinem Bezug stand, mehr Ehrlichkeit der Gesinnung, mehr Urtheilsfähigkeit und Scharfsinn zugetraut als er in dieser Sache bewiesen. Mit sogenannten 'liberalen' Gesinnungen, mit milden Ansichten über gewisse Spelunken, welche BACH und BEETHOVEN als lockende und umponiren sollende Aushängschilder dienen müssen, ist unserer Zeitung nicht gedient." Weimarer Zeitung Nr. 186, 10. August 1861, S. 743: „Abends 7 Uhr wurde bei überfülltem Haus zuerst Dr. Fr. LISZTS ENTFESSELTER PROMETHEUS, Dichtung von HERDER, aufgeführt. Der dem grandiosen Werke vorausgehende gelungene Prolog von Franz DINGELSTEDT wurde von Hrn. LEHFELD musterhaft gesprochen. Die den Chören vorausgehende symphonische Dichtung wurde unter Musicdirektor STÖRS anerkannt wackerer Leitung höchst glänzend ausgeführt. [...] Der in das Wesen der HERDERSCHEN Dichtung eingehende treffliche verbindende Text von DR. Richard POHL wurde von Hrn. LEHFELD in würdigster Weise vorgetragen. Langer und stürmischer Applaus konnte den verehrten Komponisten nicht bewegen, sich dem entzückten Publikum zu zeigen. [...] Den zweiten Theil bildete eins der tiefsinnigsten und großartigsten Tongemälde, Franz LISZTS FAUSTSYMPHONIE in drei Charakterbildern: FAUST, GRETCHEN, MEPHISTOPHELES. Das höchst schwierige, geniale Werk wurde unter der in jeder Hinsicht meisterhaften Leitung des königl. preußischen Hofpianisten Hrn. Hans v. Bülow aus Berlin in gelungenster und begeisternder Weise zur Darstellung gebracht. Mit Bewunderung müssen wir die ungemeine künstlerische Intelligenz und das enorme musikalische Gedächtniß, wodurch Hr. v. BÜLOW es in der kurzen Zeit, die er auf das Studium des sehr umfangreichen symphonischen Meisterwerkes ersten Ranges verwenden konnte, möglich machte, ALLES OHNE PARTITUR FREI ZU DRIGIREN, anzuerkennen. Das kolossale Tonwerk wurde durch den CHORUS MYSTICUS aus dem 2. Theile des Faust „Alles Vergängliche ist nur ein Gleichniß“ u., in würdigster und versöhnendster Weise abgeschlossen. Auch dieses Mal war es, trotz des anhaltenden stürmischen Applauses, dem Publikum nicht vergönnt, den gefeierten Meister, den wir mit Stolz und Bewunderung vielleicht nur noch auf kurze Zeit den unsern nennen dürfen, erscheinen zu sehen.“

Urheber
Beteiligte Personen und Organisationen
Erschienen
1861-08-06

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URN
urn:nbn:de:urmel-9f246660-ced0-4bb0-8f60-b91bc0485d448-00035783-13
Letzte Aktualisierung
21.04.2023, 10:51 MESZ

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Objekttyp

  • Theaterzettel ; Text

Entstanden

  • 1861-08-06

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