Gliederung

Büro des Politbüros im ZK der SED

Auf Beschluss des Politbüros wurde im September 1953 das Büro des Sekretariats, dessen Vorgänger das Büro des Zentralsekretariats (1946-1949) und das Büro des Kleinen Sekretariats (1949) waren, in das Büro des Politbüros, welches bis 1989 existierte, umgewandelt. Hier wurden für die höchsten, gewählten SED-Gremien optimale Arbeitsbedingungen organisiert und die Umsetzung der in der Arbeitsordnung und in den Arbeitsrichtlinien getroffenen Festlegungen für den Apparat der SED kontrolliert. Leiter des Büros waren Richard Gyptner und Alexander Lösche (paritätisch, 1946-1949), Rudolf Thunig (1949-1949), Otto Schön (1953-1968), Giesela Glende (*Trautzsch, 1968-1986) und Edwin Schwertner (1986-1989). In Ausübung seiner Funktion unterstanden dem Büroleiter im hauptamtlichen Parteiapparat die Aufgabenbereiche der Abteilung Finanzverwaltung und Parteibetriebe sowie der Abteilung der Verwaltung der Wirtschaftsbetriebe im Zentralkomitee der SED. Das Büro gliederte sich relativ konstant in die Bereiche Protokollbüro (1987 umbenannt in Beschlussbüro), Protokollabteilung (seit 1959, Vorläufer war das Büro für zentrale Veranstaltungen), Personalbüro, Betreuung der Parteiveteranen, Poststelle, Verschlusssachenstelle, Druckerei (ab 1955) und Vervielfältigung, Schreibbüro, Internes Parteiarchiv (seit August 1959) sowie in die zeitweiligen Aufgabenbereiche Stenografenbüro, Fernschreibzentrale, Telefonzentrale, Besucherverkehr, Kurierdienst, Ablage der Allgemeinen Abteilung, Nachrichtenzentrale (seit 1986) und das Fernmeldewesen (bis 1986 als Abteilung Fernmeldewesen). Interne Arbeitsrichtlinien präzisierten die Arbeitsaufgaben der Mitarbeiter in diesen Arbeitsbereichen. Verantwortlich für die Anleitung und Kontrolle des Büros des Zentralsekretariats (1946 bis 1949) zeichneten Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl. Für das Büro des Sekretariats und ab 1953 das Büro des Politbüros waren Walter Ulbricht und ab 1971 Erich Honecker zuständig. Der Leiter trug sowohl die Hauptverantwortung für die gesamte Arbeit im Büro als auch für die administrativ-technische Vorbereitung, Organisation und Protokollierung der Parteitage, der Tagungen des Parteivorstandes/Zentralkomitees, der Sitzungen des Zentralsekretariats, des Politbüros, des Sekretariats des ZK sowie der vom Politbüro bzw. Sekretariat einberufenden Konferenzen und Beratungen. Des Weiteren oblagen ihm die Verteilung und der Versand der Vorlagen, der Beschlüsse, der parteiinternen Lesematerialien, der Informationen, der Rund- und Fernschreiben an Funktionäre im zentralen sowie regionalen Partei- und Staatsapparat entsprechend den Vorgaben der SED-Führung und die Einstellung technischer Kräfte in den zentralen Parteiapparat. Nach dem Rücktritt des ZK der SED auf der 12. Außerordentlichen Tagung am 3. Dezember 1989 und nach dem Außerordentlichen Parteitag der SED im Dezember 1989 ging die Abwicklung der organisatorisch-technischen Aufgaben in die neu benannte "Allgemeine Abteilung beim Parteivorstand der SED-PDS" über. Die Aktenüberlieferung des Büros des Politbüros endet im Dezember 1989. Unter anderem enthalten sind Vorgänge mit internen Berichten und Schriftwechsel zur Überprüfung und Rehabilitierung von Franz Dahlem aus den Arbeitsbereichen Wilhelm Zaissers, Walter Ulbrichts und von Franz Dahlem. Diese wurden sowohl von Walter Ulbricht als auch von Erich Honecker dem ihm unterstellten Leiter des Büros des Politbüros übergeben, der es an das Interne Parteiarchiv weiterleitete. Dazu zählen die Erklärungen, Stellungnahmen und der Schriftwechsel Franz Dahlems in Zusammenhang mit seinem Parteiausschlussverfahren in den fünfziger Jahren und seine Korrespondenz mit der SED-Führung wegen seiner Lebenserinnerungen. 19,4 lfm, 1946 – 1989

Context
Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
Holding
BArch DY 30 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands

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30.01.2024, 2:32 PM CET

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