Gliederung
Kommissionen beim Politbüro des ZK der SED
Die Kommissionen beim Politbüro (PB) waren spezielle Arbeitsorgane, die sowohl zur Lösung einzelner Probleme als auch zur ständigen Leitung bestimmter politischer Vorhaben geschaffen wurden. Das PB berief sie und beschloss in der Regel später ihre Auflösung. Es gab vereinzelt Kommissionen, deren Arbeit offiziell nie beendet wurde, die nur noch auf dem Papier existierten, ohne tätig zu sein. Die ersten drei Arbeitskommissionen, die im Februar 1949 auf Beschluss des PBs zur Unterstützung der Arbeit des Sekretariats des Zentralkomitees gebildet wurden (Geschäftskommission, Finanzkommission, Druckerei- und Verlagskommission) übernahmen lediglich organisatorische Arbeiten für das Sekretariat und das PB und bestanden jeweils aus drei oder vier Mitarbeitern. Zwar existierte 1949 bereits eine Außenpolitische Kommission, aber erst 1952 nach der 2. Parteikonferenz wurde im Zuge der Veränderung der Struktur des Parteiapparates die Bildung mehrerer Kommissionen beim PB mit Beratungs- und Koordinierungsfunktionen beschlossen sowie 1953 folgende drei geschaffen: Ausschuss für Deutsche Einheit, Außenpolitische Kommission und die Kommission für Sicherheitsfragen. Sie hatten die Aufgabe, grundsätzliche Entscheidungen des Zentralkomitees und PBs vorzubereiten bzw. zu Grundsatzfragen der Arbeit des jeweiligen Fachgebietes Stellung zu nehmen. In der Regel leitete ein Mitglied des PBs, oft sogar der für das entsprechende Fachgebiet zuständige Sekretär die jeweilige Kommission. Diese setzte sich aus Mitgliedern des Zentralkomitees, Mitarbeitern des Partei- und Staatsapparates sowie Spezialisten des entsprechenden Bereiches zusammen. In einigen Kommissionen arbeiteten sowohl haupt- als auch ehrenamtliche Mitglieder, deren Gesamtzahl sich durchschnittlich auf etwa 20 (+/- fünf) belief, allerdings schwankte sie zwischen sechs und 30 und erhöhte sich im Laufe der Jahre. Darüber hinaus gab es Kommissionen, die nur kurzfristig für die Umsetzung konkreter Vorhaben (z. B. Ausarbeitung eines Planes, einer umfangreichen Vorlage) existierten und nur wenige Mitarbeiter umfassten. Von diesen liegt kein separates Schriftgut vor. Die Überlieferung der langfristig bestehenden Kommissionen weist teilweise große Lücken auf, von einigen Kommissionen existieren keine Unterlagen. Ergänzende Materialien können sich in den entsprechenden Fachabteilungen des Zentralkomitees sowie in den Büros der für das jeweilige Sachgebiet zuständigen Sekretäre befinden. Das Schriftgut der Kommission für Sicherheitsfragen ging 1960 nach Bildung des Nationalen Verteidigungsrates der DDR an diesen über und befindet sich heute im Bundesarchiv-Militärarchiv. Die Westkommission, die Zentrale Parteikontrollkommission und die Zentrale Revisionskommission wurden als "Kommission" bezeichnet, hatten jedoch einen anderen Status. Schriftgut folgender Kommissionen ist erfasst: - Agitationskommission von 1958 bis 1980, 0,15 lfm - Ärztekommission von 1958 bis 1961, 0,3 lfm - Außenpolitische Kommission von 1953 bis 1989, 0,6 lfm - Chemiekommission von 1958 bis 1959, 0,1 lfm - Frauenkommission von 1963 bis 1971, 0,17 lfm - Ideologische Kommission von 1960 bis1967 (Filme), 3,10 lfm - Jugendkommission von 1957 bis 1965, 0,5 lfm - Kommission für medizinische Wissenschaft und Gesundheitswesen von 1959 bis 1960, 2 Akten - Kommission Planung und Finanzen von 1961, 1 Akte - Kommission für Staats- und Rechtsfragen von 1959 bis 1961, 0,1 lfm - Kulturkommission von 1958 bis 1962, 1972 bis 19750,6 lfm - Landwirtschaftskommission von 1960 bis1961, 0,1 lfm - Papierkommission von 1970 bis 1981,1 Akte - Perspektivplankommission von 1964 bis 1970, 0,20 lfm - Propagandakommission von 1959 bis 19600,1 lfm - Schulkommission von 1958 bis 1961, 0,4 lfm - Siebenjahrplankommission von 1958,1959, 1965, 0,1 lfm - Wirtschaftskommission von 1958 bis 1989, 5,65 lfm 1949 – 1989 Bereitstellendes Archiv: SAPMO
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Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
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BArch DY 30 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
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30.01.2024, 14:20 MEZ
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