Bestand

Generalintendanz der Zivilliste, Nachträge aus Schloss Salem (Bestand)

Überlieferung: Als Nachfolgebehörde der Hofdomänenintendanz, der Hoffinanzkasse und der Hofrechnungskontrollkammer wurde die Generalintendanz der Civilliste 1880 als wichtigste Hofbehörde und als vorgesetzte Stelle der meisten anderen Hofämter etabliert. Ihr Schriftgut wurde 1885 bis 1919 regelmäßig an das Generallandesarchiv abgegeben (heute Bestand GLA 56), danach von der Markgräflich Badischen Verwaltung 1965 unter Eigentumsvorbehalt hinterlegt (heute Bestand 69 Baden, Markgräfliche Verwaltung). 2012 hinterlegte das Haus Baden, wiederum unter Eigentumsvorbehalt, das in Salem verwahrte restliche Schriftgut (Bestand GLA 56-1).

Inhalt und Ordnung: Die Akten der Generalintendanz enthalten Quellen zur Geschichte des Hofes, zur Repräsentation der Dynastie in der Öffentlichkeit, zur Verwaltung des fürstlichen Vermögens, zur Kunstförderung und zur sozialen Tätigkeit des Hauses Baden. Einzelne Akten des Teilbestands GLA 56-1 reichen mit Vorprovenienzen bis ins 18. Jh. zurück, er hat seinen Schwerpunkt jedoch in den letzten Jahrzehnten der Monarchie und leitet zur nachmonarchischen Zeit über, in der vor allem die Vermögensverwaltung des letzten Großherzogs, Friedrich II. (gestorben 1928), und seiner Frau, Großherzogin Hilda (gestorben 1952), dokumentiert ist. Die Vermögensverwaltungen der Angehörigen des regierenden Hauses waren zwar im Grunde Dienststellen mit eigener Aktenführung, unterlagen aber so sehr der Aufsicht durch die Generalintendanz und hingen auch durch die biografischen Zäsuren so sehr zusammen, dass bei der Neuordnung auf die Formierung als einzelne Bestände verzichtet wurde; die Kontinuität dieser Verwaltungen lässt sich so leichter überblicken. Thematisch ist Bestand 56-1 so eng mit den anderen genannten Beständen verknüpft, dass sich eine eigene Charakterisierung erübrigt; vgl. dazu die Einführungen in die Bestände 56 und 69 Baden, Markgäfliche Verwaltung. Gerade wegen dieser Verzahnung wurde auch die badische, alphabetische Rubrikenordnung beibehalten, die die Verwaltung selbst gebraucht hat und die auch für die Parallelbestände gilt; nur Ableitungen innerhalb einer Rubrik wurden zur Übersichtlichkeit hinzugefügt. Wünschenswert erscheint langfristig ein virtuelles Gesamtinventar der drei Bestände, in dem die oft zufällig nach Laufzeit getrennten Teile zusammengeführt werden. Als geschlossener Überlieferungsblock sind in GLA 56-1 vor allem die "Gnadensachen" zu nennen, die umfangreich Einzelzuwendungen an Personen und Vereine dokumentieren.

Umfang: Der Bestand umfasst 4460 Nummern in ca. 75 lfd.m. Akten und ca. 30 Plänen. Karlsruhe, im November 2014 Konrad Krimm

Literatur: Hansmartin Schwarzmaier und Hiltburg Köckert (Bearb.), Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 3, Haus- und Staatsarchiv sowie Hofbehörden (46-60), Stuttgart 1991 (Veröffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg 39/3)

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 56-1
Umfang
4479 Akten (darin auch 35 Pläne)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Dynastie und Regierung >> Hofbehörden >> Generalintendanz der Civilliste

Bestandslaufzeit
(1615 -) ca. 1830 - 1971

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1615 -) ca. 1830 - 1971

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