Urkunden

Notar Michael Muschgay, Sekretär des Klosters Weingarten, beurkundet die im Kloster am 13. Februar vorgenommene Huldigung der Weingartener Niedergerichtsuntertanen aus Orten in der montfortischen Herrschaft Tettnang. An dem Vorgang nahmen neben dem Notar und seinen Zeugen teil Abt Alfons [I. Stadelmayr], die Patres Christophorus Saur, Pfisterschreiber, und Vincentius Kopp, Konventskeller, Dr. iur. Johann Francisc Sprenger, Kanzler, Jakob Perfues, Oberamtmann. Die Untertanen kamen aus Goppertsweiler ("Gopprasweiler"), Ulhartsweiler (=Uhetsweiler), Essach, Englitz, Hübschenberg, Landolz, Notzenhaus, Russenried ("Ruesriedt"), Krumbach, Reite (=Vorderreute?), Bachmaier und Baldensweiler ("Baldrisweiler"). Der Huldigungsakt begann mit einem Vorhalt des klösterlichen Kanzlers an die Untertanen, deren erwachsenen Söhne und die Dienstknechte. Ihnen wurde die Huldigung abverlangt und dafür Schutz und Schirm des Abts versprochen, der ihnen ein gnädiger Herr, "ja vatter" sein wollte. Ihm antwortete Jakob Stor von Goppertsweiler ("Gopprasweiler") namens der Untertanen und wünschte dem Abt Glück zur Regierung. Der Kanzler trug sodann die Eidesformel vor, in die auch auf einen Vertrag zwischen dem Kloster und den Grafen zu Montfort-Bregenz vom 10. Dezember 1672 Bezug genommen wurde. Dieser Eid wurde unter Aufhebung der drei Schwurfinger der rechten Hand von allen bekräftigt mit Ausnahme des Jakob Stor von Goppertsweiler, der schon am Vortag mit den Untertanen des Amts Bodnegg gehuldigt hatte. In der Folge wurde der genannte Vertrag mit Montfort verlesen. Der ebenfalls anwesende montfortische Abgesandte Rentmeister Schraudolf verlangt, daß der Vorfall mit Stor der montfortischen hohen Obrigkeit nicht zum Nachteil gereichen dürfe. Dies wird von Weingarten mit dem Hinweis bestätigt, daß es sich um ein bloßes Versehen gehandelt habe. Am Vortag war die Huldigung von den Weingartener Untertanen in den Ämtern Schlier, Karsee, Bodnegg, Zehntamt, Bergatreute und denen zu Liebenau entgegengenommen worden, worüber ein eigenes Instrument errrichtet worden war.

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Archivaliensignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 III U 2084
Alt-/Vorsignatur
02104
Maße
32,4 x 31,4 (Libell) (Höhe x Breite)
Sprache der Unterlagen
Deutsch
Sonstige Erschließungsangaben
Ausstellungsort: Weingarten

Aussteller: Notar Michael Muschgay, Sekretär des Klosters Weingarten

Zeugen: Dionysius Haag von Tegernsee und Johann Michael Ris von "Hainzen" (=Heimsheim) im Land Württemberg, Kammerdiener bzw. Stallbedienter des Abts von Weingarten

Siegler: Aussteller

Überlieferungsart: Ausfertigung

Siegelbeschreibung: 1 S. in Holzkapsel

Beglaubigungs- und Notarzeichen: Signet des Notars Michael Muschgay

Kontext
Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden III >> Urkunden >> 17. Jahrhundert
Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 III Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden III

Indexbegriff Person
Haag, Dionysius
Kopp, Vincentius, Konventual
Montfort-Bregenz, Grafen von
Muschgay, Michael, Notar
Perfues, Jakob; Oberamtmann
Ris, Johann Michael
Saur, Christophorus, Konventual
Schraudolf, N., Rentmeister in Tettnang
Stadelmayr, Alfons I.; Abt zu Weingarten, 1610-1683
Stor, Jakob
Weingarten, Alfons I. Stadelmayr; Abt, (1673-1683)
Indexbegriff Ort
Bachmaier : Tannau, Tettnang FN
Baldensweiler : Tannau, Tettnang FN
Bergatreute RV; Amt
Bodnegg RV; Amt
Englitz : Schloss Achberg, Achberg RV
Essach = Vorder- und Hinteressach : Neukirch FN
Goppertsweiler : Neukirch FN
Goppertsweiler : Neukirch FN; Einwohner
Heimsheim PF; Einwohner
Hübschenberg : Tannau, Tettnang FN
Karsee : Wangen im Allgäu RV; Amt
Krumbach : Tannau, Tettnang FN
Landolz : Neukirch FN
Liebenau : Meckenbeuren FN; Amt
Notzenhaus : Tannau, Tettnang FN
Russenried = Ober- und Unterrussenried : Neukirch FN
Schlier RV; Amt
Tegernsee MB; Einwohner
Tettnang FN; Herrschaft, Weingartener Niedergerichtsuntertanen
Tettnang FN; Rentmeister
Uhetsweiler : Neukirch FN
Ulhartsweiler s. Uhetsweiler
Vorderreute : Tannau, Tettnang FN
Weingarten RV
Weingarten RV; Kloster
Weingarten RV; Kloster, Hofpersonal
Weingarten RV; Kloster, Kanzler
Weingarten RV; Kloster, Konventskeller
Weingarten RV; Kloster, Oberamtmann
Weingarten RV; Kloster, Pfistereischreiber
Weingarten RV; Kloster, Sekretär
Weingarten RV; Kloster, Zehntamt
Weingarten RV; Notare
Württemberg; Herzogtum

Laufzeit
montags den zwölften monnatstag Februarii

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 16:53 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Urkunden

Entstanden

  • montags den zwölften monnatstag Februarii

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Notar Georg Krenckel, Bürger zu Altdorf genannt Weingarten, beurkundet die Huldigung bzw. Vereidigung der Untertanen und Leibeigenen des Klosters Weingarten, die in der Herrschaft Tettnang ansässig sind. Erschienen sind neben dem Abt Franciscus [Dietrich], Pfisterherr Pater Placidus Kessenring, Großkeller Pater Petrus Müller, Dr. iur. Johann Philipp Kabelius zum Reichholz, Kanzler zu Weingarten und fürstlich kemptischer Rat, Johann Martini, Rat und Oberamtmann in Weingarten. Namentlich genannt werden Untertanen (auch die ausgebliebenen) von Pflegelberg, Goppertsweiler, Ulhartsweiler (=Uhetsweiler), Essach, Landolz, Krumbach, Notzenhaus, Zur Ach (=Bachmaier), Baldrischweiler (=Baldensweiler), Ruoßried (=Ober- und Unterrussenried), Steinenbach, Hinterstellenried (=Hübschenberg), Reutin (=Reutenen?), Engelitz. Am folgenden Tag werden nachträglich Untertanen von Schwarzenbach vereidigt.

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Dominicus [I. Laymann], Abt von Weingarten, vergleicht sich mit Johann Graf von Montfort über die Gerichtsbarkeit und Jagdrechte auf den weingartischen Gütern in der Grafschaft Montfort bzw. Herrschaft Tettnang, namentlich in den Orten und Gütern Pflegelberg, Gopperatschweiler (=Goppertsweiler), Ulhartsweiler (=Uhetsweiler), Essach, Landolz, Krumbach, Notzenhaus, Aach (=Bachmaier), Baldresweiler (=Baldensweiler), Unterrussenried, Steinenbach und Stellenriet (=Hübschenberg). Der Vergleich enthält einen Katalog der zur montfortischen hohen oder malefizischen Obrigkeit gehörenden Delikte sowie einen entsprechenden der weingartischen niederen Jurisdiktion, desgleichen Eidesformeln für die Untertanen. Für die erweiterte weingartische Niedergerichtsbarkeit zahlt das Kloster einen Betrag von 2800 fl an Montfort.

Urkunden

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Notar Michael Muschgay, Sekretär des Klosters Weingarten, beurkundet die Huldigung von Klosteruntertanen an Abt Alfons [I. Stadelmayr]. An dem im Kloster stattfindenden Vorgang nehmen teil neben dem Abt Kanzler Dr. iur. Johann Francisc Sprenger sowie die Konventualen Wilhelm von Blauen, Pfisterschreiber Christophorus Saur und Konrad Frank, Großkeller. Zunächst werden die zum Schloß Liebenau gehörenden Untertanen vereidigt. Diese gratulieren dem Abt durch Ammann Sebastian Tobler und bitten, von Steuern und Frondiensten befreit zu werden, weil sie die Landstraße bei Liebenau unterhalten. Im Anschluß daran huldigen die Niedergerichtsuntertanen der Ämter Schlier, Karsee, Bodnegg, Bergatreute und Zehntamt (diesseits der Schussen). Die Untertanen versprechen durch ihren Anwald Sebastian Keller, Zehender des Klosters, Gehorsam und beglückwünschen den Abt.

Urkunden

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Abt Jodok ("Jos") [Bentelin] von Weingarten und Graf Ulrich von Montfort einigen sich auf Vermittlung des Jakob von Ems auf Bischof Otto [IV. von Sonnenberg] von Konstanz als Schiedsrichter in ihrem Streit über Frondienste von Gotteshausleuten in Goppertsweiler, Krumbach, Notzenhaus, Baldensweiler ("Baldrisweiler") und anderen Orten.

Urkunden

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Hug Graf zu Montfort und Rotenfels, Ritter Heinrich Göldlin, Bürgermeister der Stadt Zürich, und Heinrich von Schellenberg von Wasserburg entscheiden als Schiedsleute ("tädingslüte") in Streit zwischen Abt ¿Jodok ("Jos") [Bentelin] bzw. jetzt Kaspar [Schiegg] und Konvent zu Weingarten einerseits, Graf Ulrich von Montfort, Herrn zu Tettnang, andererseits über den Burgstall Pflegelberg, den zur Zeit Wilhelm Jäckler ("Jägkler") bewirtschaftet, und folgende Güter: zu Goppertsweiler ("Gopperswiller") die des Peter Nabholz, Hans Sterck ("Stergk") und Hans Stor; zu Uhetsweiler ("Ulartzwiller") die des Konrad Lohr ("Lor"), Ulrich und Konz der Jäckler ("Jägkl[er]); zu Essach diejenigen, die der Baumann ("Buwman"), der Weber Konz Germann und der Riser ("Ryser") anbauen; zu Landolz das Gut, auf dem Buwen sitzt; zu Krumbach die Güter, die Heinrich und Thomas Surmann, Lienhard Jäck ("Jägk") und der Heppeler innehaben; das Gut zu Notzenhaus; das Gut von der Ach (=Achmühle?), das Kolrose besitzt; das Gut zu Baldensweiler ("Baldriswiller"), das Cristan Kuny innehat; die Güter der Brüder Andreas und Klaus Sigg ("Sigk") in Unterrussenried; das Gut, das Lienhard Beck in Steinenbach ("Stainibach") besitzt; das Gut zu Stellenriet, das Ulrich Schübel innehat. Die Güter und die darauf sitzenden Gotteshausleute sind nicht schuldig, der Herrschaft Tettnang Frondienste zu leisten, es sei denn, die Besitzer hätten noch andere Güter als die von Weingarten herrührenden. Streitigkeiten über die Klostergüter sollen stets vor den Gerichten des Klosters ausgetragen werden, und der Abt kann die Inhaber ohne Beteiligung der Herrschaft Tettnang einsetzen und wieder entsetzen. Wenn Gotteshausleute gepfändet werden, sollen die Pfänder nicht aus der Herrschaft Tettnang geführt werden. Klagen gegen montfortische Untertanen sollen vor herrschaftlichen Gerichten angebracht werden. Frevelsachen, die die hohe und niedere Gerichtsbarkeit betreffen, sollen der Herrschaft Tettnang verbleiben. Künftig von Weingarten erworbene Güter behalten ihre Dienstbarkeit und Gerichtspflichtigkeit, wie sie zu Zeit des Kaufs bestand.

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Notar Georg Krenckel, Bürger zu Altdorf genannt Weingarten, beurkundet die Huldigung bzw. Vereidigung der Untertanen und Leibeigenen des Klosters Weingarten, die in der (Land-)Vogtei (Schwaben) ansässig sind. Erschienen sind neben dem Abt Franciscus [Dietrich], Pfisterherr Pater Placidus Kessenring, Großkeller Pater Petrus Müller, Dr. iur. Johann Philipp Kabelius zum Reichholz, Kanzler zu Weingarten und fürstlich kemptischer Rat, Johann Martini, Rat und Oberamtmann in Weingarten. Namentlich genannt werden Untertanen in den Ämtern Karsee, Bodnegg, Bergatreute, Zehntamt (diesseits der Schussen), Schlier.

Urkunden

Notar Georg Krenckel, Bürger zu Altdorf genannt Weingarten, beurkundet die Huldigung bzw. Vereidigung der Untertanen und Leibeigenen des Klosters Weingarten, die in der (Land-)Vogtei (Schwaben) ansässig sind. Erschienen sind neben dem Abt Franciscus [Dietrich], Pfisterherr Pater Placidus Kessenring, Großkeller Pater Petrus Müller, Dr. iur. Johann Philipp Kabelius zum Reichholz, Kanzler zu Weingarten und fürstlich kemptischer Rat, Johann Martini, Rat und Oberamtmann in Weingarten. Namentlich genannt werden Untertanen in den Ämtern Karsee, Bodnegg, Bergatreute, Zehntamt (diesseits der Schussen), Schlier.

"Zinß-Rodel pfarrlichen Einkommens Sancti Geörgi Pfarrkhürchen zue Khrumbach Anno 1653."

Amtsbücher

"Zinß-Rodel pfarrlichen Einkommens Sancti Geörgi Pfarrkhürchen zue Khrumbach Anno 1653."

"Zinß-Rodel pfärrlichen Einkommens Sancti Geörgi Pfarrkhirchen zue Khrumbach Anno 1652."

Amtsbücher

"Zinß-Rodel pfärrlichen Einkommens Sancti Geörgi Pfarrkhirchen zue Khrumbach Anno 1652."

"Zünß-Rödelin des hayligen Patronen Sancti Georgii zue Krumbach Anno 1656."

Amtsbücher

"Zünß-Rödelin des hayligen Patronen Sancti Georgii zue Krumbach Anno 1656."

Amt Bodnegg Urbarium

Amtsbücher

Amt Bodnegg Urbarium

"Eines Pfarrherrn Zinß-Rodel Sancti Geörgi Pfarrkhirchen zue Krumbach Anno 1654."

Amtsbücher

"Eines Pfarrherrn Zinß-Rodel Sancti Geörgi Pfarrkhirchen zue Krumbach Anno 1654."

Notar Matthäus Herbrot, Bürger zu Augsburg, wohnhaft in Ravensburg, beurkundet: Im Haus des Jakob Beck, Bürgermeister von Tettnang und Gastgeber im Hof, sind anwesend die kaiserlichen Kommissare Graf Eitelfriedrich von Hohenzollern und Haug Dietrich von Hohenlandenberg, Deutschordenskomtur in Freiburg. Der Weingartener Anwalt, Amtmann Hans Lupperger ("Luggberger"), trägt namens des Abts Johann [III. Hablützel] vor, daß am heutigen Tag alle Einwohner der Herrschaft Tettnang von der Kommission vereidigt wurden. Da er in der Herrschaft Leibeigene hat, behält er sich vor, daß seine Rechte durch diesen Eid nicht verletzt werden. Die Kommissare lassen durch Dr. iur. Georg Jonas antworten, daß man nur den kaiserlichen Auftrag ausführe. Auf Bitten des Weingartener Anwalts teilen die Kommissare mit, daß den Untertanen bei der Vereidigung vorgehalten wurde, die Rechte derjenigen, die in der Herrschaft Leibeigene, Renten und Gülten hätten, würden durch den Eid nicht berührt.

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Notar Matthäus Herbrot, Bürger zu Augsburg, wohnhaft in Ravensburg, beurkundet: Im Haus des Jakob Beck, Bürgermeister von Tettnang und Gastgeber im Hof, sind anwesend die kaiserlichen Kommissare Graf Eitelfriedrich von Hohenzollern und Haug Dietrich von Hohenlandenberg, Deutschordenskomtur in Freiburg. Der Weingartener Anwalt, Amtmann Hans Lupperger ("Luggberger"), trägt namens des Abts Johann [III. Hablützel] vor, daß am heutigen Tag alle Einwohner der Herrschaft Tettnang von der Kommission vereidigt wurden. Da er in der Herrschaft Leibeigene hat, behält er sich vor, daß seine Rechte durch diesen Eid nicht verletzt werden. Die Kommissare lassen durch Dr. iur. Georg Jonas antworten, daß man nur den kaiserlichen Auftrag ausführe. Auf Bitten des Weingartener Anwalts teilen die Kommissare mit, daß den Untertanen bei der Vereidigung vorgehalten wurde, die Rechte derjenigen, die in der Herrschaft Leibeigene, Renten und Gülten hätten, würden durch den Eid nicht berührt.

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