Bestand
Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.), Quellen zur Militärgeschichte (Bestand)
Form und Inhalt:
Vorwort
In der Reihe der vom Staatsarchiv
Münster veröffentlichten Findbücher sind inzwischen mehrere
Repertorien häufig benutzter oder überregional bedeutsamer
Archivbestände erschienen. Sie haben sich als Arbeitsmittel für
die Forschung bewährt, da sie den Zugang zu den Archivalien
wesentlich erleichtern.
Mit dem vorliegenden Band
werden erstmals Findmittel zu nichtstaatlichen Archivalien
vorgelegt, die von dem Eigentümer, in diesem Falle dem Grafen
von Landsberg-Velen, im Staatsarchiv Münster deponiert wurden
und damit direkt der wissenschaftlich-historischen Forschung zu
Verfügung gestellt werden. Dem nichtstaatlichen Archivgut in den
staatlichen Archiven, das dort nur mit Zustimmung der Eigentümer
gelagert oder durch Ankauf zusammengetragen werden kann, kommt
eine große Bedeutung als Ergänzung der staatlichen Archivalien
zu. Häufig ist sonst ergänzendes Archivgut in privatem Eigentum
nur schwer zugänglich oder der Forschung unbekannt.
Staatsarchivdirektor Dr. Manfred Wolf hat seit Jahren die
umfangreichen standesherrlichen und gutsherrlichen Bestände
erschlossen, die in der Familie der Grafen von Landsberg-Velen
durch Heirat oder Ankauf in den vergangenen Jahrhunderten
zusammengekommen und auch beim Wiederverkauf der Güter im
Gesamtarchiv verblieben waren. Er wählte in Hinblick auf das
bevorstehende Jubiläum zum Gedenken an den Abschluß des
Westfälischen Friedens vor 450 Jahren aus den Teilbeständen
Gemen, Raesfeld und Wocklum bzw. aus den Nachlässen der
einzelnen Angehörigen der verschiedenen Besitzerfamilien, die
beim Militär gedient hatten, die Militärangelegenheiten heraus,
die nun in diesem Spezialfindbuch zusammengefaßt wurden. Es wird
damit auf Quellen aufmerksam gemacht, deren Bedeutung weit über
den westfälischen Raum hinausreichen. Wichtige Einzelbereiche
der Militärgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts können mit
Hilfe dieser Archivalien besser beleuchtet werden. Außerdem muß
auf den personengeschichtlichen Wert dieser Bestände aufmerksam
gemacht werden.
Oberstaatsarchivrat Dr. Kloosterhuis
kümmerte sich dankenswerterweise um die Drucklegung dieses
Findbuchs.
Münster, im Oktober 1995
Sagebiel
Hinweis
Die in vorliegendem Findbuch nachgewiesenen
Akten sind teilweise auch in den Findbüchern zu anderen
Teilbeständen des Gesamtarchivs von Landsberg-Velen verzeichnet
(z.B. Gliederungspunkte 5.1 bis 5.3 im Findbuch A 450 Ge II),
teilweise aber auch nur in diesem Spezialfindbuch A 450 XMil
enthalten (z.B. Gliederungspunkt 1). Schließlich liegen auch in
anderen Landsberger Teilbeständen Akten zu militärischen
Betreffen vor, die gleichwohl nicht in das Findbuch A 450 XMil
aufgenommen wurden (z.B. Gliederungspunkt 2.5 im Findbuch A 450
Ra II).
Ko, 17.11.2010
Einleitung
Als im Jahre
1756 Clemens August von Landsberg die Erbtochter Anna Theresia
von Velen heiratete, kamen zwei bedeutende Vermögenskomplexe
zusammen. Das zweite epochenmachende Geschehen war, soweit es
die Geschichte des Archivs der Familie von Landsberg-Velen
betrifft, in den Jahren 1822/23 der Ankauf der ehemals
reichsfreien Herrschaft Gemen durch Ignaz von Landsberg-Velen.
Mit diesem Besitz war nämlich auch der von Raesfeld verbunden,
das im Jahre 1733 nach dem Aussterben der Grafen von Velen zu
Raesfeld im Mannesstamm durch wechselseitigen Erbvertrag an die
damaligen Inhaber des Hauses Gemen, die Grafen zu
Limburg-Styrum, gefallen war. Nachdem sich Ende des 16.
Jahrhunderts die Familie von Velen in die beiden Linien der
Freiherren von Velen zu Velen und die (seit 1638) Grafen von
Velen zu Raesfeld aufgespalten hatte, erfolgte also am Anfang
des 19. Jahrhunderts eine gewisse Wiedervereinigung. Das seit
dem Brand von Schloß Velen als Depositum im Staatsarchiv Münster
verwahrte Archiv Landsberg-Velen setzt sich aus rund 50
Einzelarchiven oder Provenienzen der verschiedenen Güter
zusammen. Es bildet damit eines der umfangreichsten Adelsarchive
Westfalens.
In der Familie von Velen lassen sich
ausführlichere Nachrichten über ein sich längere Zeit
hinstreckendes Wirken im politischen Leben, Verwaltungs- oder
militärischen Dienst zuerst zu Anfang des 16. Jahrhunderts bei
Hermann von Velen nachweisen, der in genealogischen Übersichten
den Zusatz der "VI." trägt Er stand nicht im Dienst seines
Landes- bzw. Lehnsherrn, des Bischofs von Münster, sondern im
dem des Herzogs Karl von Geldern, für den er zunächst als Droste
das Amt Zutphen verwaltete. Da Herzog Heinrich von
Braunschweig-Lüneburg der Schwiegervater Herzog Karls war, wurde
Hermann von Velen im Jahre 1518 auch Braunschweigischer Rat. Als
Geldrischer Rittmeister nahm er am 29. Juni 1519 an der Schlacht
bei Soltau teil, in der Herzog Heinrich über den Bischof von
Hildesheim siegte. Als Herzog Karl von Geldern in die
Auseinandersetzung zwischen den Städten Kämpen und Zwolle über
die Zollerhebung auf der Ijssel hineingezogen wurde, fiel
Hermann von Velen im Jahre 1521 in einem Gefecht bei Aperlo und
Doornspijk.
Für den früh verwaisten, im Jahre 1516
geborenen Hermann von Velen (VII., später mit dem Beinamen "der
Ältere", 1516-1596) entwickelten sich dank der Fürsorge von
Verwandten die Vermögensverhältnisse günstig. So konnte sich
Hermann im Jahre 1541 seinen Landesherrn, den Bischof von
Münster Franz von Waldeck, verpflichten und sich das Amt Emsland
übertragen lassen, das die Familie bis zum Ende des Alten Reichs
behauptete. Im Jahre 1560 ernannte ihn Bischof Bernhard von
Raesfeld zum Rat und Hofmarschall. Dieses Amt ist zu
unterscheiden von dem des Erbmarschalls, der der Ritterschaft
vorstand und auf den Landtagen präsidierte. Der evangelische
Erbmarschall, es war der Schwiegervater Hermanns, stand in
Opposition zum Landesherrn. Der katholische Hofmarschall war
dagegen der enge Vertraute des Bischofs. Als Rat gehörte er dem
Regierungskollegium an, das sich aus dem Statthalter, zwei
Mitgliedern aus den Reihen des Domkapitels, zwei Mitgliedern aus
der Ritterschaft und einem bürgerlichen Kanzler zusammensetzte
und bei der Nichtresidenz des Landesherrn im Bistum eine
bedeutende Rolle spielte. Da wegen der Erschöpfung der
Lebensmittelvorräte in den Niederlanden Spanier wie Holländer
regelmäßig in das neutrale wie wehrlose Bistum einfielen,
bemühte sich Hermann von Velen um den Aufbau eines
Defensionswerks. Da zu dieser Zeit die Regierung in Münster zu
der des Herzogs von Jülich-Kleve-Berg in Düsseldorf in guter
Beziehung stand, verhandelte Hermann von Velen wegen der
Aufstellung einer gemeinsamen Truppe des
Niederrheinisch-Westfälischen Kreises. Wenn dieses Vorhaben
scheiterte, so lag das u.a. am Widerstand der Stände, d.h. der
Ritterschaft des Bistums, die es ablehnte, Steuern zu
bewilligen. Sie scheute die Kosten und fürchtete nicht zu
Unrecht, daß die aufgestellte Truppe nicht nur zur Abwehr des
Feindes von außen, sondern auch zur Unterdrückung ihrer
ständischen und religiösen Freiheit - die Ritterschaft des
Bistums war zu dieser Zeit in ihrer überwiegenden Mehrheit
evangelisch - benutzt werden könnte. Außerdem glaubte sie, daß
das Bistum erst recht in den Krieg in den Niederlanden
verwickelt würde. So mußte sich Hermann damit begnügen, in
Verhandlungen, z. B. mit den Spaniern, die Bedrückung der
Bevölkerung erträglicher zu machen.
Mit großer
Umsicht war Hermann von Velen auf die Versorgung seiner Töchter
und Söhne bedacht. Letztere ließ er nacheinander in das
Domkapitel zu Münster eintreten. Das galt auch für den ältesten
Sohn Hermann (den Jüngeren, + 1616), der ja als Stammhalter der
Familie vorgesehen war. Die in den weltlichen Stand
zurücktretenden Söhne dienten so gewissermaßen als Platzhalter
für ihre Brüder, erhielten dabei aber auch durch die
Vorbereitung auf den Beruf eines Domherrn eine gewisse
Ausbildung.
Während sich der älteste Sohn Hermann der
Jüngere auf die Übernahme der Familienbesitzes beschränkte und
sonst nur das Amt eines Drosten im Emsland ausübte schien die
Energie und der Betätigungsdrang des Vaters vorwiegend auf den
jüngeren Bruder Alexander übergegangen zu sein.
Alexander (I.) von Velen (1556-1630)
Für Hermann von Velen den Älteren ergab sich die günstige
Gelegenheit, seinem jüngeren Sohn Alexander die Gründung einer
Nebenlinie zu ermöglichen. Als das letzte männliche Mitglied der
Familie von Raesfeld zu Raesfeld starb, erhob er wegen seiner
Mutter Margarete von Raesfeld Erbansprüche auf Schloß und
Herrlichkeit Raesfeld und setzte diese durch. Bevor Alexander
offiziell auf seine Dompräbende in Münster im Jahre 1587
verzichtete, hatte er sich bereits der militärischen Laufbahn
zugewandt. Für eine solche kam aufgrund der ungebrochen
katholischen Prägung der Familie für ihn zu diesem Zeitpunkt nur
der spanische Dienst in Betracht. Im Jahre 1585 warb er als
Hauptmann für ein Regiment zu Fuß des Grafen Karl von Arenberg
ein Fähnlein deutschen Kriegsvolks. Zwei Jahre später warb er
dann als Rittmeister ein Fähnlein von 300 deutschen Reitern für
das Regiment des Obristen Otto Edler von Plato. Nach dem Wechsel
in den kaiserlichen Dienst erhielt Alexander im Jahre 1594 die
Bestallung als Obrist und den Auftrag, für den Krieg gegen die
Türken ein Regiment deutschen Fußvolks anzuwerben. Als er im
Jahre 1612 in Frankfurt vom Kaiser zum Ritter geschlagen wurde,
hieß es, er habe verschiedene kaiserliche Truppen in
Deutschland, Böhmen und Ungarn geführt und vor allem gegen die
Türken in vielen Schlachten gekämpft. Für den Unterhalt seines
Regiments hatten die Stände in Böhmen zu sorgen, eine
Verpflichtung, der sie nur schleppend nachkamen. So verwundert
es nicht, daß im Jahre 1596 seine Soldaten bei der Abdankung in
Pilgram meuterten.
Alexanders Rückkehr ins zivile
Leben stand auch im Zusammenhang mit dem Tode seines Vaters im
Jahre 1595. Er übernahm als Drost die Verwaltung der Ämter
Sassenberg und Wolbeck. Wichtiger war aber noch, daß das Amt
eines Hofmarschalls nicht auf den älteren Bruder, sondern auf
ihn überging. Damit besaß er eine Schlüsselstellung in der
Regierung des Bistums, indem ihm im Regierungskollegium im Jahre
1598 die Stellung eines Statthalters übertragen wurde. Dieses
Amt übte er über drei Jahrzehnte aus. Wenn dem Obristen
Alexander von Velen im Jahre 1614 das Generalkommando über das
Kriegsvolk im Stift Münster anvertraut wurde, so entstanden
daraus keine unmittelbar militärische Aufgaben, war doch nicht
daran gedacht, die aufgestellten Truppen in Kampfhandlungen zu
verwickeln. Seine Tätigkeit bestand im Militärverwaltungsdienst,
wie etwa in der Durchführung der Musterungen und der Kontrolle
von Rechnungen. In die Zeit, in der er für das Bistum
Verantwortung trug, fielen aber immerhin Ereignisse wie im Jahre
1597 die Einquartierung einer spanischen Armee unter Mendoza im
Vest Recklinghausen, im Jahre 1622 der Einfall der Scharen des
Grafen Mansfeld ins nördliche Münsterland, die Bedrohung des
südlichen Teils des Stifts durch den Tollen Christian ebenfalls
im Jahre 1622 und schließlich die Einquartierung der Truppen
Tülys im Stift nach dem Sieg bei Stadtlohn über den
Halberstädter im Jahre 1623, wodurch die Vorräte aufgezehrt
wurden.
Alexander (II.) von Velen
(1599-1675)
Alexander begann seine militärische
Laufbahn als Hauptmann der Truppen des Stifts Münster. Ab dem
Jahre 1626 diente er im Heer der Liga unter dem Grafen von
Anholt, d.h. als Obristwachtmeister, seit 1629 als
Obristleutnant unter Gallas im Dänischen Krieg. Dieser Dienst
führte ihn in die Stifte Verden und Bremen und nach
Ostfriesland.
Mit dem Tode des Vaters im Jahre 1630
übernahm er dessen Ämter. Nach der Landung des Schwedenkönigs in
Deutschland erhielt er jedoch von Tilly im Jahre 1631 den
Auftrag, als Obrist ein Regiment für die Liga zu werben, was er
vorwiegend in der Umgebung von Aachen durchführte. Dieses
Regiment führte er in die Wetterau, kehrte dann aber ins Stift
Münster zurück. Die Bedrohung Westfalens durch die Truppen des
Landgrafen von Hessen-Kassel veranlaßte die Landstände, seine
Rückkehr zu fordern. Im Jahre 1633 erhielt er vom Landesherrn,
dem Kurfürsten Ferdinand von Köln, die Anweisung zur Aufstellung
eines Regiments des Stifts Münster. Im folgenden Jahr 1634
bestallten ihn die Kurfürsten von Mainz und von Köln namens der
Liga unter Beförderung zum Generalwachtmeister zum Gubernator
von Warendorf und übertrugen ihm das Oberkriegskommando über die
Truppen der Liga in Westfalen. Somit besaß Alexander eine
doppelte Bestallung, die des Bistums Münster und die der Liga,
wobei anstatt der letzteren seit dem Jahre 1635 die des Kaisers
trat. Alexander von Velen wird als der "westfälische
Wallenstein" bezeichnet, hatte er doch mit diesem den Glauben an
die Astrologie gemein. Seine Bedeutung für die Militärgeschichte
war natürlich wesentlich bescheidener. Vom Stützpunkt Warendorf
befehligte er die ligistischen bzw. kaiserlichen Garnisonen in
Westfalen, die die Kontributionsbezirke und Quartiere sichern
sollten und ein Reservoir an Mannschaften für die Feldarmeen
bildeten. Ihm gegenüber standen die Truppen Hessen-Kassels, die
von den festen Plätzen Lippstadt, Coesfeld und Dorsten
(letzteres nur bis zur Eroberung der Stadt durch die
Kaiserlichen im Jahre 1639) einen großen Teil Westfalens
kontrollierten. Alexander beschränkte sich in seinen
Kampfhandlungen. Er nahm den Hessen die von ihnen besetzten
Städte Lüdinghausen und Rheine ab, eroberte im Jahre 1639 das
von den Schweden bzw. vom Sohn des Kurfürsten von der Pfalz
gehaltene Meppen und gewann ebenfalls 1639 zusammen mit Melchior
von Hatzfeldt den festen Platz Dorsten. Belohnt wurde er im
Jahre 1640 mit der Stellung eines Feldzeugmeisters. Alexander
von Velen war mehr und mehr darauf bedacht, sich mit den Hessen
zu arrangieren. Er vereinbarte mit ihnen und den Schweden zu
Osnabrück das Kartell, das jeder Seite bestimmte Bezirke zuwies,
in denen sie die Kontribution einziehen konnten. Dazu gehörte
auch unter dem Prinzip der Gegenseitigkeit der Schutz und die
Neutralität von Adelssitzen und von Beamten bei ihren
Dienstreisen. Gegen den Intentionen des Kaisers einigte man sich
auf einen Stillstand. Als sich abzuzeichnen begann, daß bei der
Neuvergabe des Oberbefehls über die Truppen des Westfälischen
Kreises ihm, der dem Kurfürsten von Köln zu zaudernd erschien,
Lamboy vorgezogen wurde, erbat er im Jahre 1646 mit Hinweis auf
seine angegriffene Gesundheit - er war damals 47 Jahre alt -
seinen Abschied.
Untätig blieb er aber im Zivilleben
nicht. Er übernahm häufig Missionen im Auftrage des Kurfürsten
von Köln, des Bischofs von Münster und des Kaisers. Das
politische Geschehen seiner Zeit beobachtete er mit großem
Interesse. Um genügend informiert zu sein, hatte er Agenten
beauftragt, ihm von den politischen Nachrichten zu berichten,
die an den in Betracht kommenden Höfen kursierten. Außerdem
hatten sie ihm die entsprechenden Druckschriften oder Zeitungen
zuzuleiten. Für seine Verdienste erhob ihn Kaiser Ferdinand III.
im Jahre 1638 in den Stand eines Reichsgrafen. Er beförderte ihn
noch im Jahre 1653 zum Feldmarschall und verlieh ihm den Titel
eines Kriegsrats. Als Anerkennung erhielt er ein Geschenk von
40000 Gulden. So sagte man, Alexander von Velen habe einen guten
Krieg gehabt. Er verwandte die ihm zugeflossenen Geldmittel zum
Ankauf der Reichsherrschaft Bretzenheim (zwischen Bingen und
Kreuznach), der Herrschaft Megen bei s’Hertogenbosch sowie der
Güter Horst an der Ruhr, Krudenburg (Hünxe) und Hagenbeck (bei
Holsterhausen). Noch während des Kriegs begann er mit dem Neubau
von Schloß Raesfeld.
Vom erworbenen Reichtum war
jedoch schon in der nächsten Generation nur noch wenig
vorhanden. Sein Sohn Ferdinand Godfried gilt als der
Verschwender, der das vom Vater erworbene Vermögen wieder
verschleuderte. Aus der Jugendzeit Ferdinand Godfrieds liegt
eine entsprechende Klage Alexanders über das Schuldenmachen und
Prassen des Sohnes vor. Tatsächlich dürfte der Vater selber
wesentlich zum Schwinden des Vermögens beigetragen haben.
Alexander war in zweiter Ehe mit einer Gräfin von Bentheim
verheiratet. Seine Tochter ehelichte einen Grafen von Waldeck.
Aufgrund dieses gesellschaftlichen Aufstiegs und der nunmehrigen
Zugehörigkeit zum höheren Adel glaubte er zu einer aufwendigen
Repräsentation in Form einer fast fürstlichen Hofhaltung
verpflichtet zu sein. Hinzu kamen die Ausgaben für den
kostspieligen Schloßbau, die die zunächst vorhandenen
reichlichen Mittel überforderten.
Ferdinand Godfried Graf von Velen (+1685) und Paul Ernst
von Velen (+1657)
Alexander von Velen ließ seinen
beiden Söhnen Ferdinand Godfried und Paul Ernst eine gediegene
Erziehung angedeihen. Sie studierten bei den Jesuiten in Münster
und erlernten mehrere Sprachen. Nach dem Kriegsende schickte er
sie auf eine Reise nach Frankreich und nahm sie im Jahre 1653
zum Reichstag nach Regensburg mit. Die Zuneigung Alexanders galt
mehr dem jüngeren Sohn Paul Ernst, der die Talente des Vaters
eher geerbt zu haben schien. Paul Ernst trat in spanische
Dienste ein, fiel aber im Jahre 1657 bei Lüttich.
Bei
seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst hatte Alexander sein
Leibregiment beibehalten. Er unterstellte es seinem früheren
Hauptmann Amann, der es als Obristleutnant so lange führen
sollte, bis sein Sohn Ferdinand Godfried es übernehmen konnte.
Im Jahre 1649 wurde das Regiment aber abgedankt. Ferdinand
Godfried nahm im Jahre 1664 am Feldzug gegen die Türken teil und
kämpfte von 1670-1675 mit einem eigenen Regiment unter dem
Herzog von Bournonville am Oberrhein gegen Turenne. Eine
besondere Rolle spielte er dabei aber nicht.
Alexander Otto Graf von Velen (1656-1727)
Im
Gegensatz zu Ferdinand Godfried gewannen seine beiden Söhne
Alexander Otto und Christoph Otto wieder eine größere Bedeutung
für die Militärgeschichte. Eine Tradition im Militärdienst lag
nicht nur von der väterlichen Seite der Familie vor, sondern
auch mütterlicherseits. Ferdinand Gottfried hatte mit Sophia
Elisabeth eine Tochter aus der Familie der Grafen zu
Limburg-Styrum aus dem benachbarten Gemen geheiratet. Seine
Schwester wechselte dafür nach Gemen als Ehefrau des Grafen
Adolf zu Limburg-Styrum. Beide Familien schlossen einen
wechselseitigen Erbvertrag, der im Jahre 1733 zugunsten der
Grafen zu Limburg-Styrum realisiert wurde. Alexander Otto befand
sich im Jahre 1676 in spanischem Dienst. Er wechselte dann in
den Dienst von Pfalz-Neuburg, d. h. der beiden Herzogtümer
Jülich und Berg. In diesem machte er eine steile Karriere, die
an Bedeutung gewann, als sein Dienstherr, Pfalzgraf Johann
Wilhelm im Jahre 1685 eine Aufwertung erfuhr, indem er als
Kurfürst das Erbe in der Pfalz antrat. Dabei verlegte er seine
Hauptresidenz von Düsseldorf nach Mannheim. Zum
Generalwachtmeister aufgestiegen, wurde Alexander Otto im Jahre
1693 zum Generalleutnant über die Pfalz-Neuburgsche Kavallerie,
1699 zum Gouverneur von Mannheim und 1703 zum General der
Kavallerie befördert. Im Spanischen Erbfolgekrieg bestand bei
den kriegerischen Ereignissen, die in Zusammenhang mit dem
Versuch der Franzosen stehen, die Verbindung mit den Bayern
herzustellen, die zum Vorstoß der Franzosen nach Schwaben und
damit zur Schlacht von Höchstädt führten, die Aufgabe Alexander
Ottos, die "Linie" östlich des Schwarzwalds zu sichern. Den
Rückzug der geschlagenen Franzosen konnte er mit seinen Kräften
nicht verhindern. Alexander Otto kämpfte in den folgenden Jahren
in den österreichischen Niederlanden und am Oberrhein. Im Jahre
1708 trat er in den kaiserlichen Dienst über und erhielt das
Generalkommando über die Kaiserliche Reiterei, wurde im Jahre
1717 Generalfeldmarschall und übernahm als Gouverneur das
Generalkommando in den österreichischen Niederlanden. Im Jahre
1725 wurde ihm jedoch ziemlich abrupt von Kaiser Karl VI. und
dem Prinzen von Eugen das Kommando entzogen. Er mußte es dem
Grafen Daun überlassen. Alexander Otto blieb jedoch Gouverneur
im Herzogtum Limburg. Er starb bald darauf im Jahre 1727.
Nachdem zwei seiner Brüder, und zwar 1684 Ludwig Heinrich und
1686 Arnold Adolf, im Krieg gegen die Türken gefallen waren,
verlor Alexander Otto zwei seiner Söhne in der Schlacht um die
Eroberung von Belgrad im Jahre 1717, Hyacinth Joseph,
Obristwachtmeister im Kaiserlich-Württembergischen
Dragonerregiment, und Gabriel Otto, Obrist. Schließlich verstarb
im Jahre 1723 in Jülich sein Sohn Karl, der seit 1714
Kurpfälzischer Obrist des Freudenbergschen Regiments bzw.
Kaiserlicher Obrist war
Christoph Otto
Graf von Velen (geb. 1671)
Mit dem 15 Jahre jüngeren
Bruder Christoph Otto hatte Alexander Otto relativ wenig
Kontakt. Ihr brüderliches Verhältnis wurde offensichtlich durch
einige Prozesse getrübt, die die Brüder in Erbangelegenheiten
miteinander führten. Christoph Otto diente seit dem Jahre 1702
als Obrist im Kaiserlich Falkensteinschen Kürassierregiment bzw.
im Regiment Prinz Friedrich von Württemberg. Im Jahre 1708
übertrug ihm Kaiser Joseph I. das Obristfeldwachtmeisteramt.
Kaiser Karl VI. dankte dem Feldmarschalleutnant und Obristen für
seinen Mut bei Eroberung von Belgrad bzw. in der Feldschlacht am
16. August 1717. Als General der Kavallerie wurde Christoph Otto
schließlich Gouverneur zu Ath.
Alexander
(III.) Graf von Velen (+1733)
Alexander, der allein
noch verbliebene Sohn Alexander Ottos, trat wie sein Vater in
den Dienst des Kurfürsten von der Pfalz. Er wurde im Jahre 1711
Obrist eines Dragonerregiments und stieg bis zum Rang eines
Generalmajors auf. In größere Kampfhandlungen war sein Regiment,
das abwechselnd in den österreichischen Niederlanden und in
Ungarn stationiert war, nicht verwickelt. Da sein einziger Sohn
Alexander (IV.) im Alter von zehn Jahren bereits im Jahre 1728
verstorben war, erlosch mit seinem Tode im Jahre 1733 das
Geschlecht der Grafen von Velen zu Raesfeld. Raesfeld fiel an
die Vettern, die Grafen zu Limburg-Styrum zu Gemen.
Dietrich von Landsberg (1618-1683)
Dietrich von Landsberg zu Erwitte, der durch seine zweite
Ehe die Hälfte von Schloß Wocklum (bei Balve) erwarb und die
zweite Hälfte ankaufte, verlegte danach seinen Hauptwohnsitz
dorthin. Er erhielt das Amt eines Landdrosten, d.h. eines
Statthalters, des Herzogtums Westfalen, d.h. der Exklave des
Erzbistums Köln im Sauerland, im Jahre 1647. Dies geschah 25
Jahre nach dem Tode seines Vaters Jobst (+1622), der eine solche
Stellung ebenfalls erlangt hatte. Dietrich war zu diesem
Zeitpunkt 29 Jahre alt. Im Jahre 1657 und dann wieder von
1674-1683 war er Inhaber eines Regiments und führte daher den
Titel eines Obersten bzw. Generalwachtmeisters. Dennoch war er
Zivilist. Er spielte mehr die Rolle eines Militärverwalters, der
sich um die Aufstellung, den Unterhalt und die Dislozierung,
d.h. die Verschiebung vom Rhein (von Neuß und Rheinberg) nach
Westfalen (Werl und Arnsberg) und zur Festung Peine im Stift
Hildesheim kümmerte. Was seinen schriftlichen Nachlaß so
wertvoll macht, ist die Tatsache, daß er in regem Briefwechsel
zu Franz Egon Graf von Fürstenberg stand, der als Bischof von
Straßburg in erster Linie als Minister und Vertrauter des an
Politik desinteressierten Kölner Kurfürsten Maximilian Heinrich
von Bayern die Geschicke des Erzbistums leitete. Franz Egon von
Fürstenberg beschränkte sich in seiner Korrespondenz nicht auf
sachliche Mitteilungen, sondern teilte dem Gespächspartner seine
Ansichten zur politischen Lage und seine Urteile über die
handelnden Personen mit. Die Politik Kurkölns bestand in dieser
Zeit, wie die der Verwandten des Landesherrn in Bayern, in einem
Bündnis und enger Anlehnung an Frankreich, war gegen den Kaiser
und den Kurfürsten von Brandenburg und je nach der gerade
vereinbarten Koalition gegen den Bischof von Münster gerichtet.
Der Vorstoß Turennes nach Westfalen, der ihn im Jahre 1674 bis
nach Hamm führte, bildet den Höhepunkt in der amtlichen
Tätigkeit Dietrich von Landsbergs. Die Truppen Kurkölns hatten
dabei vorwiegend die Deckung der südlichen Flanke Turennes zu
übernehmen.
Bei der Ritterschaft des Herzogtums
Westfalen war Dietrich von Landsberg weniger beliebt. Sie stand
in Opposition zum Minister und somit zu ihm. Der Landdrost mußte
ja aufgrund seines Amtes die durch die im Namen des Kurfürsten
geführte Politik gewaltig gesteigerten Geldforderungen bzw.
Ausgaben für das Militär auf den Landtagen rechtfertigen und
mehr oder weniger mit Drohungen durchsetzen.
Hermann Otto (II.) Graf zu Limburg-Styrum (1646-1704)
Der energische Einsatz der Gräfin Agnes zu Limburg-Styrum,
Äbtissin zu Vreden, Elten und Borghorst, verschaffte ihrer
Familie im Jahre 1638 die Möglichkeit, als Erben der Grafen von
Holstein-Schaumburg in der Herrschaft Gemen eine Nebenlinie zu
etablieren. Hermann Otto stand in einer langen militärischen
Familientradition. Sein Großvater mütterlicherseits war
Alexander (II.) Graf von Velen, sein Großvater väterlicherseits,
Hermann Otto I., hatte unter dem Grafen von Mansfeld in der
Schlacht am Weißen Berge mitgekämpft. Sein Vater, Graf Adolf
Ernst (1622-1657), fiel 1657 im dänischen Dienst gegen die
Schweden in Schonen. Die Mutter, die für acht unmündige Kinder
zu sorgen hatte, beendete daher seinen Schulunterricht bei den
Jesuiten in Münster und Emmerich und schickte den 17jährigen
Sohn auf den Rat des Großvaters Alexander an den Kaiserhof.
Hermann Otto nahm daraufhin als Kornett unter Souches im Jahre
1664 an der Eroberung von Neutra teil. Nach Friedensschluß
durfte er sich der Gesandtschaft des Grafen Leslie zum Sultan
anschließen, die über den Gefangenenaustausch verhandeln sollte.
Da nach der Beendigung des Krieges ein großer Teil der Truppen
abgedankt wurde, bemühte sich seine Mutter im Jahre 1667, ihren
Sohn im dänischen Dienst unterzubringen. Diese Pläne zerschlugen
sich aber. Ein Dienst beim Bischof von Münster kam nicht in
Betracht, da die Familie wegen der Reichsunmittelbarkeit von
Gemen mit ihm im Streit lag. Der Kurfürst von Brandenburg hatte
zu dieser Zeit keine Verwendung. So wurde Hermann Otto im
kurkölnischen Dienst Rittmeister im Regiment von Massenbach. Als
man jedoch im Jahre 1673 erneut für einen Türkenkrieg rüstete,
erhielt er ein Patent als Obristleutnant im Dragonerregiment des
Markgrafen von Bayreuth. Sein erster Einsatz führte ihn aber
nicht zum Balkan, sondern nach Lüttich. Von dort unternahm er
gegen den Bischof von Münster einen Überfall auf Werne, womit er
auch eine private Rechnung beglich. Er brachte sich aber durch
seinen Handstreich in große Schwierigkeiten, indem ihm ein Bruch
des gerade geschlossenen Friedens vorgeworfen wurde.
Im Jahre 1676 befand sich Hermann Otto wieder in Ungarn und
nahm unter Montecuccoli an der Belagerung von Temesvar teil.
Danach ernannte ihn Kaiser Leopold zum Gouverneur von Neutra und
bald zum Obristen über ein deutsches Regiment Dragoner. Nach
vorübergehender Rückkehr nach Westfalen wurde er im Jahre 1683
angesichts der Türkengefahr vor Wien mit der Werbung eines
Dragonerregiments beauftragt. Dieses konnte sich aber nur noch
an der Verfolgung des abziehenden Feindes auszeichnen. Hermann
Otto leitete im August 1683 den erfolgreichen Sturm auf Gran und
erhielt dafür im Jahre 1684 den Rang eines Obristwachtmeisters
über alles Kaiserliche Kriegsvolk zu Pferde. Am 22. Juli 1686
kommandierte er den linken Flügel der kaiserlichen Armee in der
siegreichen Schlacht bei Ofen. Im Oktober 1688 erfolgte seine
Ernennung zum Feldmarschalleutnant. Das Jahr 1690 brachte ihm
den ehrenvollen Auftrag einer Gesandtschaftsreise zu den
Generalstaaten. Dabei sollte er deren Bündnistreue prüfen und
festigen, was ihm gut gelang. In Kleve hatte er mit dem
Kurfürsten von Brandenburg über die Entsendung von Hilfstruppen
zu verhandeln. Im Jahre 1691 kämpfte er als Kaiserlicher General
der Kavallerie unter dem Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden,
dem Türkenlouis, in der Schlacht bei Slankamen und entschied auf
dem linken Flügel durch eine Attacke die Schlacht. Im folgenden
Jahr 1692 erhielt er den Befehl, als "Interimskommandant im
Reich" die Front vom Schwarzwald bis zum Main mit neun
Kavallerieregimentern zu sichern. Der Feind sollte durch
ständige Truppenverschiebungen in Atem gehalten werden. Im Jahre
1695 beauftragte man ihn erneut mit einer Gesandtschaftsreise zu
König Wilhelm III. von Oranien, der inzwischen einen
Frontwechsel gegen Frankreich vorgenommen hatte, da der König
ihn besonders schätzte. Das Jahr 1696 führte ihn wieder - zum
letzten Male - nach Ungarn. Welches Ansehen Hermann Otto
inzwischen gewonnen hatte, geht daraus hervor, daß bei der Suche
nach einem Nachfolger für den Feldmarschall Caprara überlegt
wurde, ob man ihm oder dem Prinzen Eugen den Oberbefehl über die
gesamte Kaiserliche Armee anvertrauen solle. Für Hermann Otto
sprach der Kurfürst von Sachsen, für den Prinzen Eugen der
Markgraf von Baden. Bei dieser entscheidenden Weichenstellung in
der deutschen Militärgeschichte gab der Hofkriegsratspräsident
Starhemberg den Ausschlag für den Prinzen Eugen. Er gab zu
bedenken, daß Hermann Otto noch keine Erfahrungen in der Führung
der Infanterie besaß. Als Trostpfiaster erhielt dieser den Titel
eines Wirklich Geheimen Rats des Kaisers.
Größere
Aufgaben fielen Hermann Otto erst wieder nach dem Ausbruch des
Spanischen Erbfolgekrieges zu. Erneut vertraute ihm der Kaiser
eine Gesandtschaft zu Wilhelm III. von Oranien an. Der Angriff
auf die Festung Landau brachte ihm die Beförderung zum
Kaiserlichen Feldmarschall. Als die Franzosen die
Schwarzwaldlinie durchbrochen hatten, stieß Hermann Otto bei
ihrer Verfolgung unerwartet bei Höchstädt auf eine französische
Truppenkonzentration. In Verkennung ihrer Stärke wurde Hermann
Otto nur durch die Tapferkeit der Brandenburger unter dem
Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau vor einer totalen Katastrophe
bewahrt. Entscheidend beeinflussen konnte dieser Rückschlag aber
nicht. Als beim Feldzug in Schwaben sich die Armee des Prinzen
Eugen mit der des Herzogs von Marlborough vereinigen wollte,
stellten sich diesem Vorhaben auf dem Schellenberg bei
Donauwörth verschanzte Bayern entgegen. Beim Angriff auf dieses
Bollwerk erlitt Hermann Otto am 2. Juli 1704 eine tödliche
Verwundung und starb wenige Tage später in Donauwörth.
Otto Ernst Leopold Graf zu Limburg-Styrum
(1688-1754)
Im Alter von 18 Jahren bemühte sich Otto
Ernst im Jahre 1706 um eine Stelle im Militärdienst. Im Jahre
1716 erhielt er sein Patent als Obristleutnant im kaiserlichen
Kürassierregiment Montecuccoli und wurde 1725 zum
Obristwachtmeister befördert. Das Regiment, das an den Grafen
Podstatzky überging, war durchweg in Ungarn stationiert, wo
unter anderem im Jahre 1729 der Einfall der Tataren nach
Siebenbürgen abzuwehren war. Nach der Beförderung zum General im
Jahre 1730 wurde Otto Ernst im Jahre 1732 Kaiserlicher und
Königlicher Rat. Schließlich wurden seine Dienste im Jahre 1734
mit dem Rang eines Feldmarschalls belohnt. Gleichzeitig war er
Obrist eines Dragonerregiments, der im Polnischen Erbfolgekrieg
im Jahre 1734 Kommandant der Rheinarmee (Heilbronn) wurde. Im
Jahre 1738 beförderte ihn schließlich der Kaiser den nunmehrigen
General der Kavallerie zum Kommandanten der Stadt und Festung
Budapest, wo er im Jahre 1754 auch starb.
Friedrich Karl Graf zu Limburg-Styrum (1710-1771)
Wie Vater und Großvater wandte sich auch Friedrich Karl dem
Militärberuf zu, ohne auch nur annähernd deren Erfolge zu
erreichen. Er wurde Rittmeister im Kürassierregiment des Fürsten
Caraffa, Kaiserlicher Kämmerer und Generaladjutant. Weniger
durch militärische Leistungen als vielmehr als Glücksritter und
Lotteriespieler ist er hervorgetreten. Da er wie sein Bruder
August Philipp Carl, der Bischof in Speyer war, keine Nachkommen
hatte, wurden sie von den Vettern in Illereichen beerbt, die
ihren Hauptbesitz in Simonthurn in Ungarn hatten und Gemen damit
zum Nebengut machten.
- Reference number of holding
-
U 132 XM U 132
- Extent
-
40.000 Akten (ca. 2750 Kartons), Findbücher U 132.
- Language of the material
-
German
- Context
-
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 4. Nichtstaatliches Schriftgut / Archivische Sammlungen >> 4.3. Gewerbebetriebe, Adlige Häuser, Familien, Höfe (U) >> 4.3.2. Adelige Häuser, Familien, Höfe >> Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.) >> Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.) / Akten
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-
23.06.2025, 8:11 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand