Tektonik
Württembergisches Hausarchiv
Inhalt und Bewertung
Das Hausarchiv ist ein in mehreren Schritten und nach verschiedenen Auswahlprinzipien gebildeter Selektbestand. Als eigener Archivkörper wurde es 1807 begründet und nahm zunächst v.a. Schriftgut des Königlichen Kabinetts, aber auch Abgaben von einzelnen Mitgliedern des königlichen Hauses auf. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts erhielt das Hausarchiv zunächst bestimmte "Membra" (nach Sachbetreffen gebildete Bestände), die durch Abgaben aus Behördenregistraturen ergänzt wurden, und entwickelte sich zunehmend zu einem typischen Pertinenzbestand. Für die einzelnen Mitglieder des königlichen Hauses wurden Personalrubriken eingeführt und jeweils eigene Bestände gebildet, auf die auch die alten Membra und die weiteren Behördenabgaben aufgeteilt wurden. 1920 wurden Teile des Archivs (persönliche Akten der Linie Württemberg bis zu Prinz Paul, 1817-1851) an die herzogliche Rentkammer abgegeben.
Die grundlegende Idee, alle Archivalien, die familiäre und persönliche Belange der Landesherren und der anderen Mitglieder des fürstlichen Hauses betreffen, in die Personalbestände des Hausarchivs einzubringen, konnte natürlich nur unvollkommen verwirklicht werden: Die Archivalien ließen sich so reinlich nicht trennen, zumal die Angehörigen des Regentenhauses auch im persönlichen Bereich durch Amt und Stand bestimmt waren. Für 344 Personen, auch für nichtregierende und weibliche Angehörige des königlichen Hauses, entstanden Personalbestände, im wesentlichen chronologisch geordnet nach dem Geburtsdatum der Personen. Sie enthalten häufig nur Schriftgut über Geburt, Heirat, Tod, verbunden mit den daran geknüpften Verhandlungen und Verträgen (Ausstattungen, Schenkungen, Erbregelungen, Testamente, Vermögensaufnahmen usw.). Daneben finden sich jedoch weitere Unterlagen aus der Fülle fürstlichen und menschlichen Lebens: Hinzuweisen ist vor allem auf das Schriftgut über politische und militärische Tätigkeiten im Dienste ausländischer Fürsten sowie auf zahlreiche, teilweise sehr umfangreiche Korrespondenzen.
Die Benutzung des Hausarchivs setzt eine gesonderte Antragstellung voraus; bei der Benutzung von Familiendokumenten der jüngeren Zeit wird in besonderen Fällen die Zustimmung des Hauses eingeholt.
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik)
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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