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Ansätze zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken

Ansätze zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken Mit dem vorliegenden Aufsatz wird die Diskussion um ein geeignetes Instrument zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken fortgesetzt. Dabei werden die bislang wohl bekanntesten Vorschläge, die sogenannte Zinsbindungsbilanz und die Durationsanalyse, kritisch durchleuchtet und auf ihre Eignung für eine entscheidungsorientierte Risikosteuerung hin untersucht. Vorab erörtert der Verfasser zunächst die Entstehung und die Determinanten des Zinsänderungsrisikos. Hierbei wird vor allem der Einfluß der Fristen- und Zinsbindungstransformation auf die aktivischen und passivischen Zinselastizitäten verdeutlicht. Die Kritik an der Durationsanalyse und der Zinsbindungsbilanz richtet sich vor allem gegen die Vernachlässigung variabler Zinsänderungsrisiken, gegen die Prämissen des dynamischen Ansatzes der Durationsanalyse und gegen die Steuerungsgrößen "Offene Festzinsposition" und "Solvenzeffekt". Insbesondere beim Solvenzeffekt zeigt der Verfasser auf, daß die Vermischung zeitlicher Ergebniswirkungen in einer einzigen Größe nicht nur den tatsächlichen Ergebnisverlauf verschleiert, sondern auch zu einer für die Banken gefährlichen Fehleinschätzung des Zinsänderungsrisikos führen kann. Im Anschluß an die kritische Würdigung der beiden genannten Verfahren stellt der Verfasser mit dem Konzept der Zinserfolgselastizität einen eigenen Ansatz zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken vor. Die sogenannte Zinserfolgselastizität beschreibt dabei die Abhängigkeit der "Gesamtmarge" eines Geschäftes von der Zinsniveauentwicklung. Mit ihr wird die Zinserfolgsveränderung bei einer Zinsniveauveränderung um einen Prozentpunkt gemessen. Die Vorteile dieser Steuerungsgröße liegen vor allem darin, daß die potentiellen Zinsspannenrisiken vollständig erfaßt und detaillierte Informationen über die Auswirkung von Steuerungsmaßnahmen, sowohl was Strukturmaßnahmen im Kundengeschäft als auch was kurzfristige Anpassungsmöglichkeiten am Geld- und Kapitalmarkt angeht, gewonnen werden können. Schließlich stellt der Verfasser als besonderen Vorteil den Feinsteuerungscharakter der "Zinserfolgselastizität" heraus: Zinsänderungsrisiken kann wirksam begegnet werden, ohne dabei in größerem Umfang auf aktuelle Zinserfolge verzichten zu müssen.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 18 ; Year: 1985 ; Issue: 4 ; Pages: 529-552

Klassifikation
Wirtschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Rolfes, Bernd
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Duncker & Humblot
(wo)
Berlin
(wann)
1985

DOI
doi:10.3790/ccm.18.4.529
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:43 MEZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Rolfes, Bernd
  • Duncker & Humblot

Entstanden

  • 1985

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