Archäologisches Objekt
Schlangenglas Bremervörde FStNr. 200
Kelchgläser wurden gerne in den gehobenen Gesellschaftsschichten bei der repräsentativen Tafel genutzt. Sie wurden im 16. und 17. Jahrhundert (teilweise noch bis in das 18. Jahrhundert) nach venezianischen Vorbildern hergestellt. Ob im Einzelfall das Glas à la façon de Venise wirklich aus Venedig stammt oder von Produktionsorten in den Niederlande oder (vereinzelt) Deutschland, lässt sich aufgrund des Erscheinungsbildes kaum bestimmen. Trotz Verbotes wanderten venezianische Glasbläser aus und nahmen ihre Produktionsgeheimnisse mit. Am Ende des 17. Jahrhunderts verlor Venedig seine Vormachtstellung, u. a. weil nun mehr Gläser mit Schnitz‑ und Schliffdekor in Mode kamen. - Das Exemplar aus Bremervörde wurde im Umfeld der Kanzlei des Schlosses geborgen. Die seitlichen Flügel in blauem Glas weisen es als Schlangenglas venezianischer Art aus, wie es in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts auftrat. Der Fund ist ein deutlicher Hinweis auf die gehobene Lebensart nicht nur im Hauptgebäude des Vörder Schlosses, sondern auch in der Kanzlei.
Urheber / Quelle: Hesse 02/2023
- Location
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Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme)
- Inventory number
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C 2015:0006-C-F29-1
- Measurements
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Durchmesser: 0,7 cm
Breite: 1,2 cm
Länge: 2,6 cm
- Material/Technique
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Glas
- Related object and literature
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ist Teil von: Bremervörde FStNr. 200 [C 2015:0006]
- Classification
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Archäologie (Themenkategorie)
- Subject (what)
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Kelchglas
- Event
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Herstellung
- (when)
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frühe Neuzeit (17. Jahrhundert)
- Event
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Fund
- (where)
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Bremervörde (Rotenburg (Wümme), Niedersachsen)
- Delivered via
- Last update
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25.04.2025, 1:03 PM CEST
Data provider
Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme). If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Archäologisches Objekt
Time of origin
- frühe Neuzeit (17. Jahrhundert)