Bestand

Nachlass Johannes Fischer (*1880, +1942), Württembergischer Landesvorsitzender der DDP (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
1986 dem Landtagsarchiv übergeben, 1989 im Hauptstaatsarchiv eingekommen
Inhalt und Bewertung
Vorbemerkung
Johannes Fischer (1880-1942), aus armen Verhältnissen hervorgegangen, zum Handwerker ausgebildet, kam durch Friedrich Naumann zur Politik, wurde Sekretär der württembergischen Evangelischen Arbeitervereine (1904-1909), dann Mitarbeiter Naumanns (1909) und 1912 als Mitglied der Fortschrittlichen Volkspartei jüngster Landtagsabgeordneter in Stuttgart. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er der Deutschen Demokratischen Partei bei und wurde 1919 in die Verfassunggebende Landesversammlung, 1929 wieder in den Landtag gewählt. Er betätigte sich als politischer Journalist und Schriftsteller, als Redner in politischen Versammlungen und wurde 1930 als Nachfolger Reinhold Maiers Vorsitzender der Ortsgruppe Groß-Stuttgart seiner Partei. Der entschiedene Gegner der Nationalsozialisten kam im Juni 1933 in "Schutzhaft" und für mehrere Monate ins KZ auf dem Heuberg. 1933/34 schrieb er für den Ullstein-Verlag seine Lebenserinnerungen, die aber damals nicht mehr zum Druck kamen und erst 1990 vom Württembergischen Geschichts- und Altertumsverein (unter dem Titel "Aus Fünfzig Jahren") veröffentlicht wurden. Fischer nahm eine Stelle als Vertreter an, er starb im Alter von 62 Jahren an einer Herzerkrankung.
Ein kleiner Teil seines persönlichen Schriftguts gelangte im Zusammenhang mit der Herausgabe seiner Erinnerungen ins Hauptstaatsarchiv. Die Tochter, Frau Lotte Nischwitz, hatte die Papiere 1986 Herrn Dr. Bradler vom Landtagsarchiv überwiesen, der sie 1989 dem Hauptstaatsarchiv weitergab. Sie bestehen aus einigen Briefen an Fischer, einigen seiner Veröffentlichungen in Zeitschriften, Manuskripten seiner Erinnerungen und Gedenkartikeln über ihn. Angeschlossen sind wenige Stücke der Tochter Lotte und ihres Ehemanns, des FDP-Politikers und Landtagsabgeordneten Walter Nischwitz (1889-1969).
Der Bestand hat einen Umfang von 0, 15 lfd. m. Er wurde 1994 verzeichnet.

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Q 1/54
Umfang
21 Nummern

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Nachlässe, Verbands- und Familienarchive >> Politische Nachlässe

Indexbegriff Person

Bestandslaufzeit
1909-1985

Weitere Objektseiten
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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

Objekttyp


  • Bestand

Entstanden


  • 1909-1985

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