Bestand

Stabsamt Gomaringen (Bestand)

1. Zur Geschichte von Dorf und Stabsamt Gomaringen: Der Ort Gomaringen gehört zur ältesten Siedlungsschicht. Die erste urkundliche Nennung datiert von 1191 ("Gomeringen"). Bereits im 11. Jahrhundert lagen die Hoheitsrechte bei den Grafen von Achalm, später bei den Pfalzgrafen von Tübingen. Ortsadelige Herren von Gomaringen, Ministerialen der Pfalzgrafen von Tübingen, werden von 1191 bis ins 15. Jahrhundert genannt. In ihren Händen lag die Ortsherrenschaft, und bis zur ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts konnten sie auch die Oberhoheit erlangen. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts kam es bereits zu einer ersten Veräußerung; 1443/45 ging der restliche Gomaringer Besitz an die Remp von Pfullingen über. Diese wiederum verkauften ihre Besitzungen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nach und nach an das Reutlinger Spital. Im Jahr 1648 erfolgte der Verkauf an Würtemberg, das die Neuerwerbung zum Kammerschreibereigut schlug und durch einen eigenen Vogt verwalten ließ. Von 1708 bis 1723 war Gomaringen im Besitz der Wilhelmine von Graevenitz. 1807 wurde das Stabsamt Gomaringen dem Oberamt Reutlingen einverleibt. Das Schloß an der Stelle der früheren Burg dient seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts als Pfarrhaus. Literatur: Beschreibung des Oberamts Reutlingen, Stuttgart und Tübingen 1824; Neuauflage Stuttgart 1893 Das Land Baden-Württemberg, 7, Stuttgart 1978

2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Um 1648 richtete Herzog Eberhard III. (1633 - 1674) die Kammerschreiberei ein. Diese verwaltete Neuerwerbungen des 17. Und 18. Jahrhunderts, die nicht der Landesverwaltung unterstellt wurden, sondern ins Familieneigentum des herzoglichen Hauses übergingen (vgl. die "Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Altwürttembergisches Archiv", Stuttgart 1975, S. 152). Der vorliegende Bestand A 435 L wurde 1969 vom Staatsarchiv Ludwigsburg im Rahmen eines umfangreichen Archivalienaustausches an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben (Az.: H.I.11a; 1969). Zur Unterscheidung von dem im Hauptstaatsarchiv bereits vorhandenen Bestand A 435 Stabsamt Gomaringen wurde der Bestandsbezeichnung die Kennzeichnung L beigefügt. Die Abgabe blieb als eigenständiger Bestand bestehen. Weitere Überlieferung dieser Provenienz sowie Archivalien betreffend Gomaringen finden sich in folgenden Beständen: A 206 Oberrat: Ältere Ämterakten A 213 Oberrat: Jüngere Ämterakten A 259 Kammerschreiberei A 302 Weltliche Ämterrechnungen H 105 Lagerbücher der Kammerschreibereiorte Der ganze Bestand war bisher unverzeichnet. Bei der Aufnahme wurde nach einer Sachgliederung, die von Barbara Hoen 1997 zur Verzeichnung der altwürttembergischen Amtsbestände entwickelt wurde, klassifiziert (vgl. Az. 7511.0 vom 1.1.1997). Die Verzeichnung erfolgte im November 1998 unter Mitwirkung des Anwärters Gregor Swierczyna und mit Hilfe des Computerprogramms Wordstar 5.5. Der Bestand besteht nun aus 4 Büscheln im Umfang von 0,1 lfd. m. Stuttgart, im November 1998 Christine Bührlen-Grabinger

Abkürzungsverzeichnis:
Az. Aktenzeichen
bzw. beziehungsweise
Bl. Blatt
Bü. Büschel
L Ludwigsburg
lfd. m laufende Meter
Schr. Schriftstück(e)
u. a. unter anderem
vgl. vergleiche

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 435 L
Extent
4 Büschel

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Topographische Auslesebestände und Bezirksbehörden >> Kammerschreibereiämter

Date of creation of holding
1706-1807

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Rights
Last update
20.01.2023, 3:09 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1706-1807

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