Bestand
Grafschaft Schaumburg / Urkunden (Bestand)
Bestandsgeschichte: Die ältere Grafschaft existierte bis 1640, 1647 erfolgte die Aufteilung unter Lippe (Schaumburg-Lippe), Hessen (Schaumburg) und Calenberg; gleichzeitig erfolgte die Errichtung eines Schaumburgischen Samtarchivs. Nach der Eingliederung Hessens ins Königreich Preußen gelangte der preußische Anteil in das Staatsarchiv Marburg, von dort wurden die Akten betreffend Minden-Ravensberg, Vest Recklinghausen und Herrschaft Gemen an das Staatsarchiv Münster abgegeben.
Form und Inhalt: Grafschaft Schaumburg
Namengebend für die seit Beginn des 12. Jahrhunderts aufscheinenden Grafen von Schaumburg ist die Schaumburg (früher ”Schauenburg“, heute Stadt Rinteln an der Weser, Landkreis Schaumburg, Niedersachsen). Dieses Geschlecht war von 1111 bis 1460 zugleich mit Holstein und vorübergehend auch mit dem Herzogtum Schleswig belehnt. Die Grafschaft Schaumburg gehörte seit 1500 zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis.
Die ältere Grafschaft Schaumburg existierte, nachdem Adolf VIII., Graf von Holstein und Herzog von Schleswig, 1459 ohne Erben verstorben war, in der kleinen Grafschaft Holstein-Pinneberg sowie im Schauenburger Stammland bis 1640 weiter. 1647 erfolgte die Aufteilung unter den Grafen zur Lippe (Grafschaft Schaumburg-Lippe), den Landgrafen von Hessen-Kassel (Grafschaft Schaumburg) und Calenberg (Haus Braunschweig-Lüneburg).
Bestand Grafschaft Schaumburg
Mit der Aufteilung der Grafschaft Schaumburg 1647 erfolgte gleichzeitig die Errichtung eines Schaumburgischen Samtarchivs. Nach der Eingliederung Hessens ins Königreich Preußen gelangte der preußische Anteil in das Staatsarchiv Marburg, von dort wurden die Urkunden und Akten betreffend Minden-Ravensberg, Vest Recklinghausen und Herrschaft Gemen an das Staatsarchiv Münster abgegeben. Und so lagern heute im Landesarchiv NRW Abt. Westfalen 318 Urkunden der Grafschaft Schaumburg von der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis in die Zeit der Aufteilung der Grafschaft.
Alte Repertorien zur Grafschaft Schaumburg
··Alte Findbücher 30: Mooyers Urkundensammlung; Urkundensammlung der Westfälischen Gesellschaft zur Beförderung vaterländischer Cultur, Minden; enthält: Verzeichnisse [Mooyers Urkundensammlung (1251-1781) 1862 angekauft; 1878 aufgelöst; Urkundensammlung der Vaterländischen Gesellschaft, 1868 erworben]. [alte Archivsign.: RA 10g; Rep. 182 I + II]
·Alte Findbücher 102: Fürstentum Minden, Grafschaft Ravensberg und Schaumburg-Hessen, 1875; enthält: Generalakten der Stifter und Klöster (1681-1814), aufgestellt 1875; 1904 abgegeben an das Staatsarchiv Münster. [alte Archivsign.: RA 202b]
·Im bisher gültigen und nun den alten Repertorien zugeordneten handschriftlichen Findbuch A 36 [alte Archivsign.: RA 184] befinden sich weitere, jetzt ungültige Verzeichnungen und Abgabelisten des 19. Jahrhunderts betreffend Schaumburger Urkunden und Akten.
Ergänzungsüberlieferung im Landesarchiv NRW W
··Msc. VII 6812: Abschriften von Urkunden mit Bezug auf die Grafschaft Schaumburg und die Stadt Minden, erstellt durch Ernst Friedrich Mooyer, (1171-1620) Mitte 19. Jh.; enthält: Auszüge aus der Sammlung des Regierungsrats Capaun, (1171-1596); Urkundenabschriften und Auszüge Capauns aus dem Bückeburger Gesamtarchiv, (1235-1620); Abschrift der Urkunden des Stadtarchivs Stadthagen, (1224-1399).
Sonstige Archive
Das Schaumburgische Samtarchiv befindet sich im Staatsarchiv Bückeburg; ebendort das Fürstliche Hausarchiv.
Literatur
··Stefan Brüdermann, Schaumburg im Mittelalter (Schaumburger Studien 70), Bielefeld 2013
·Franz Engel, Die Schaumburg-lippischen Archive und zentralen Registraturen. Ihre Geschichte und ihr Inhalt, Göttingen 1955.
·Walter Maack, Die Grafschaft Schaumburg. Eine Darstellung ihrer Geschichte, 2. Auflage, Rinteln 1964.
·Franz Carl Theodor Piderit, Geschichte der Grafschaft Schaumburg und der wichtigsten Orte in derselben, Rinteln 1831.
·Günther Schmidt, Die alte Grafschaft Schaumburg. Grundlegung der historischen Geographie des Staates Schaumburg-Lippe und des Kreises Grafschaft Rinteln (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 5), Göttingen 1920.
·Christian Struck, Geschichte der Grafschaft Schaumburg, Rinteln 1890.
·Carl Wilhelm Wippermann, Regesta Schaumburgensia. Die gedruckten Urkunden der Grafschaft Schaumburg (Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Supplement 5), Kassel 1853.
Zu bestellen und zu zitieren sind die Urkunden:
Grafschaft Schaumburg - Urkunden Nr. ...
Das vorliegende Findbuch A 36 I Grafschaft Schaumburg - Urkunden wurde 2008 von Frau Martina Schroers unter der Betreuung von Thomas Reich mit dem Verzeichnungsprogramm VERA abgeschrieben. Letzerer hat vorliegendes Findbuch überarbeitet und teilweise eine Autopsie vorgenommen.
Münster, den 29. Mai 2009
Dr. Thomas Reich
- Bestandssignatur
-
F 004u
- Umfang
-
318 Urkunden.; 318 Urkunden, Findbuch F 004u.
- Sprache der Unterlagen
-
German
- Kontext
-
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 1. Territorien des Alten Reiches bis 1802/03 einschließlich Kirchen, Stifter, Klöster, Städte u.ä. >> 1.6. Außerwestfälische Territorien und Institutionen (F) >> Grafschaft Schaumburg
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Franz Engel, Die Schaumburg-lippischen Archive und zentralen Registraturen. Ihre Geschichte und ihr Inhalt, Göttingen 1955; Walter Maack, Die Grafschaft Schaumburg. Eine Darstellung ihrer Geschichte, 2. Aufl., Rinteln 1964.
- Bestandslaufzeit
-
1241-1673
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
06.03.2025, 18:28 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1241-1673