Bestand
Grafschaft Rietberg / Urkunden (Bestand)
Bestandsgeschichte: Seit 1237
nach Besitzteilung der Grafen von Arnsberg selbständig, Grafen von
Rietberg (aus dem Hause Cuijk-Arnsberg), 1562 an das Haus Cirksena,
1699 an die Grafen von Kaunitz. 1807 zum Königreich Westphalen,
1815 an Königreich Preußen. 1820/21 Ankauf der Standesherrschaft
durch F. L. Tenge in Niederbarkhausen.
Form und Inhalt: Grafschaft
Rietberg - Urkunden
Die Grafschaft
Rietberg
Konrad III. (1347-1365) trug seine
"Freiheiten" dem Reich zu Lehen auf und erhielt sie mit dem Recht
zur Setzung von Freistühlen vom Kaiser zurück. Rietberg war nun
freie Grafschaft.
Graf Konrad V. von Rietberg
(1428-1472) mußte 1456 die bisher reichsunmittelbare Grafschaft dem
hessischen Landgrafen Ludwig I. für 600 rheinische Gulden zu Lehen
auftragen; 1814 erfolgte die letzte Belehnung mit der Grafschaft
Rietberg durch die hessischen Landgrafen.
Zwar wurde
1535 in der Grafschaft Rietberg die Reformation eingeführt, doch
setzte sich später die Gegenreformation durch.
Als Graf
Otto IV. von Rietberg 1552 kinderlos starb, fiel die Herrschaft
Rietberg an Ottos Sohn Johann II. zu Rietberg, der aus Ottos
zweiter Ehe mit Onna, Tochter des ostfriesischen Häuptlings Hero
Omken, hervorging (Haus Cirksena). Das Harlingerland, ein
Landstrich an der Nordseeküste Ostfrieslands, blieb bis 1600 in
Personalunion mit Rietberg verbunden.
Mit dem Aussterben
der männlichen Linie der Grafen von Rietberg 1562 wurde das Lehen
von der Landgrafschaft Hessen eingezogen, doch nach Protest 1565
den weiblichen Nachkommen verlehnt. Durch Heirat kamen 1581 die
Grafschaft Rietberg und das Harlingerland an Ostfriesland. Doch
verzichtete Graf Enno III. 1600 im Berumer Vergleich zugunsten
seiner Töchter auf die Grafschaft Rietberg. Seine Tochter Sabina
Catharina erbte die Grafschaft Rietberg und heiratete ihren Onkel
Johann, mit dem sie das Haus Ostfriesland in Rietberg begründete,
das 1690 in männlicher Linie ausstarb. 1699 kam Rietberg durch
Heirat der Erbtochter Maria Ernestine Franziska an die Grafen von
Kaunitz.
Die Grafschaft Rietberg gehörte bis zum Jahre
1806 zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis, gelangte 1807
zum Königreich Westphalen, 1815 an das Königreich Preußen. 1820/21
erwarb Friedrich Ludwig Tenge in Niederbarkhausen die
Standesherrschaft Rietberg. 1946 wurde Rietberg Teil von
Nordrhein-Westfalen.
Der Bestand
In die Regesten der Urkunden bis zur Mitte des 16.
Jahrhunderts sind alle darin erwähnten Namen aufgenommen worden.
Wenn dies nicht angängig erschien, sind die Namen in das Register
des handschriftlichen Findbuchs (jetzt bei den Alten Repertorien)
einverleibt. Die Regesten der späteren Urkunden sind kürzer
verfaßt, und nur von den wichtigeren sind alle Namen im Register
enthalten. Bei jeder einzelnen dieser Urkunden ist dies besonders
im Regest vermerkt.
Das vorliegende Findbuch
A 250 I "Grafschaft Rietberg - Urkunden" wurde 2007 durch den
Dienstleister ArchivInForm abgeschrieben und vom Unterzeichneten
überarbeitet, autopsiert, z.T. nachverzeichnet und geordnet.
Literatur
·Ester, Mathias M., Der gräflich-rietbergische Kammerrat und
Rentmeister Ludwig Reinking (1744-1811), in: Beiträge zur
westfälischen Familienforschung 45 (1987), S. 193-225.
·Hanschmidt, Alvin (Hrsg.), 700 Jahre Stadt Rietberg
1289-1989. Beiträge zu ihrer Geschichte, Rietberg 1989.
·Hanschmidt, Alvin, Die Grafschaft Rietberg (Köln-Westfalen
1180/1980), hrsg. von P. Berghaus und S. Kessemeier, 1980, S.
190-193.
··Hanusa, Margarethe, Langenberg - Geschichte
einer westfälischen Gemeinde 800-1913 (Veröffentlichungen aus dem
Kreisarchiv Gütersloh / Reihe 1; 12), Bielefeld 2009. [WJ
187]
··Kohl, Wilhelm, Rietberger Beamte 1807, in:
Beiträge zur westfälischen Familienforschung 9 (1950), S.
62-64.
··Krüggeler, Wilhelm, Hof- und Ahnenforschung in
der ehemaligen Grafschaft Rietberg (Heimatkundliche Reihe /
Heimatverein Rietberg 4), Rietberg 1999. [WJ 188]
·Krüggeler, Wilhelm: ”Biographie“ eines eigenbehörigen Bauern
aus der Grafschaft Rietberg, in: Joergens, Bettina (Hg.),
Biographie, Genealogie und Archive gemeinsam im digitalen
Zeitalter: Detmolder Sommergespräche 2006 und 2007, Landesarchiv
Nordrhein-Westfalen, Insingen 2009, 99-120. [3 B 102]
··Leesch, Wolfgang, Die Grafen von Rietberg aus den Häusern
Arnsberg und Ostfriesland, in: Westfälische Zeitschrift 113 (1963),
S. 283-376.
·Leidinger, Paul, Zur Frühgeschichte der
Grafschaft Rietberg. Beiträge zur Heimatkunde des Kreises
Wiedenbrück 3 (1966), S. 43-49.
··Rosenkranz, Georg
Joseph, Beiträge zur Geschichte des Landes Rietberg und seiner
Grafen. Nebst einigen Urkunden aus dem 13., 14. und 15.
Jahrhundert, in: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und
Altertumskunde Westphalens NF Bd. 4 (1853) und NF Bd. 5
(1854).
··Sagebiel, Martin / Schütte, Leopold (Bearbb.),
Territorialarchive von Paderborn, Corvey, Reckenberg, Rheda und
Rietberg, Münster 1983.
·Scherl, Hermann, Die Grafschaft
Rietberg unter dem Geschlecht der Kaunitz, Innsbruck 1962
(Diss.).
··Schwede, Arnold, Das Münzwesen in der
Reichsgrafschaft Rietberg (Studien und Quellen zur Westfälischen
Geschichte 70; Veröffentlichungen der Historischen Kommission für
Westfalen N.F. 6), Paderborn 2012.
··Schwennicke,
Detlev, Europäische Stammtafeln, Band XXVII: Zwischen Maas und
Rhein 3, 2010, darin: Die Grafen von Rietberg a.d.H.
Arnsberg-Kuyc.
·Schwertener, Karl Philipp, Beiträge zur
Verfassungs-, Wirtschafts- und Rechtsgeschichte der Grafschaft
Rietberg. Hrsg. Franz Flaskamp. (Quellen und Forschungen zur Natur
und Geschichte des Kreises Wiedenbrück 17 (1935)).
Bestell- und Zitierweise:
Grafschaft Rietberg - Urkunden Nr. ...
Münster, den 12. Oktober 2012
Dr. Thomas
Reich
- Bestandssignatur
-
E 301u
- Umfang
-
1.274 Urkunden.; 1274 Urkunden.
- Sprache der Unterlagen
-
German
- Kontext
-
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 1. Territorien des Alten Reiches bis 1802/03 einschließlich Kirchen, Stifter, Klöster, Städte u.ä. >> 1.5. Weitere weltliche Territorien (E) >> 1.5.4. Grafschaft Rietberg >> Grafschaft Rietberg
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Martin Sagebiel u. Leopold Schütte (Bearbb.), Territorialarchive von Paderborn, Corvey, Reckenberg, Rheda und Rietberg, Münster 1983; Wolfgang Leesch, Die Grafen von Rietberg aus den Häusern Arnsberg und Ostfriesland, in: Westfälische Zeitschrift 113 (1963), S. 283-376; Hermann Scherl, Die Grafschaft Rietberg unter dem Geschlecht der Kaunitz (Diss.), Innsbruck 1962; Wilhelm Kohl, Rietberger Beamte 1807, in: Beiträge zur westfälischen Familienforschung 9 (1950), S. 62-64; Mathias M. Ester, Der gräflich-rietbergische Kammerrat und Rentmeister Ludwig Reinking (1744-1811), in: Beiträge zur westfälischen Familienforschung 45 (1987), S. 193-225; Alvin Hanschmidt (Hg.), 700 Jahre Stadt Rietberg 1289-1989. Beiträge zu ihrer Geschichte, Rietberg 1989.
- Bestandslaufzeit
-
1231-1814
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:12 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1231-1814