Urkunden
Gorius Huter von Baienfurt ("Payerfurt") ergibt sich in die Leibeigenschaft von Margarethe [IV. Brock], Äbtissin von Baindt, und ihres Konvents. Der bisher freie Aussteller ist mit Othilia Göserin verheiratet, die mit ihren Kindern Leibeigene von Baindt ("Bund") ist. Seine Ergebung erleichtert den Empfang des klösterlichen Lehenguts in Sulpach, das vormals der Großvater des Ausstellers innehatte. Er verpflichtet sich zur Übernahme der mit der Leibeigenschaft verbundenen Lasten und Abgaben wie Sterbfallabgaben oder Gelässen ("glessen"), Ungenossame, Vogthennen ("vachthennen"), auch wird er den Nutzen des Klosters fördern und Schaden verhüten. Dies beschwört er mit einem leiblichen Eid.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 III U 1472
- Alt-/Vorsignatur
-
13776
- Maße
-
24 x 36,4 (Höhe x Breite)
- Sprache der Unterlagen
-
Deutsch
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Aussteller: Gorius Huter von Baienfurt ("Payerfurt")
Empfänger: Margarethe [IV. Brock], Äbtissin, und Konvent zu Baindt
Siegler: Jakob von Seckendorff-Nold, Unterlandvogt der Landvogtei in Schwaben
Überlieferungsart: Ausfertigung
Siegelbeschreibung: 1 S., eingenäht
- Kontext
-
Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden III >> Urkunden >> 16. Jahrhundert
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 III Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden III
Indexbegriff Person
Baindt, Margareta IV. Brock; Äbtissin, ca. 16. Jh.
Brock, Margareta IV.; Äbtissin von Baindt
Göser, Othilia
Huter, Gregor
Huter, Othilia
Seckendorff-Nold, Jakob von; Unterlandvogt
Brock, Margareta IV.; Äbtissin von Baindt
Göser, Othilia
Huter, Gregor
Huter, Othilia
Seckendorff-Nold, Jakob von; Unterlandvogt
Indexbegriff Ort
Baienfurt RV; Einwohner
Baindt RV; Frauenkloster, Äbtissin und Konvent
Baindt RV; Frauenkloster, Leibeigene
Schwaben, Landvogtei; Unterlandvogt
Sulpach : Baindt RV
Baindt RV; Frauenkloster, Äbtissin und Konvent
Baindt RV; Frauenkloster, Leibeigene
Schwaben, Landvogtei; Unterlandvogt
Sulpach : Baindt RV
Laufzeit
1536 Juni 10 (sambstag vor Unsers Herrn fronlychnamstag)
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:48 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1536 Juni 10 (sambstag vor Unsers Herrn fronlychnamstag)
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![Gallin Kern von Weinshofen in der Pfarrei Berg bekennt, daß er Äbtissin Margarethe [IV. Brock] und dem Konvent zu Baindt beträchtliche Getreide- und Geldzinsen aus seinem Hof und Gut zu Weinshofen schuldig geblieben ist. Er hat auch einen beschworenen und besiegelten Vertrag von Donnerstag vor Unser Frauen Tag ihrer Verkündigung (24.3.) 1530 betreffend Bezahlung seiner Schulden nicht eingehalten. Da er außerdem den Hof hat verwahrlosen lassen, hat ihn die Äbtissin vor das Landgericht Schwaben zu Altdorf geladen, um ihn auf Verwirkung des Guts zu verklagen. Der Aussteller gibt, um den Prozeß und seine Folgen zu vermeiden, das Gut unter Übergabe seines Lehenbriefs an die Äbtissin auf. Er gelobt an Eides statt, künftig keine Ansprüche mehr darauf zu erheben.](/assets/placeholder/searchResultMediaNoDigitisedMedia.png)
Gallin Kern von Weinshofen in der Pfarrei Berg bekennt, daß er Äbtissin Margarethe [IV. Brock] und dem Konvent zu Baindt beträchtliche Getreide- und Geldzinsen aus seinem Hof und Gut zu Weinshofen schuldig geblieben ist. Er hat auch einen beschworenen und besiegelten Vertrag von Donnerstag vor Unser Frauen Tag ihrer Verkündigung (24.3.) 1530 betreffend Bezahlung seiner Schulden nicht eingehalten. Da er außerdem den Hof hat verwahrlosen lassen, hat ihn die Äbtissin vor das Landgericht Schwaben zu Altdorf geladen, um ihn auf Verwirkung des Guts zu verklagen. Der Aussteller gibt, um den Prozeß und seine Folgen zu vermeiden, das Gut unter Übergabe seines Lehenbriefs an die Äbtissin auf. Er gelobt an Eides statt, künftig keine Ansprüche mehr darauf zu erheben.
Engeltrud [I. von Gomaringen], Äbtissin, und der Konvent in Baindt bekunden: Ihr Leibeigener Heinrich, Bruder des Plebans Burchard von Baindt, hat ohne ihre Erlaubnis Mathilde, Tochter der Adillint Müllerin ("Molitricis") von Baienfurt, Leibeigene von Abt und Konvent zu Weingarten, geheiratet. Auf Bitten Heinrichs und seines Bruders bestätigen sie diese Heirat mit dem Vorbehalt, daß die darin geborenen Kinder beiden Klöstern zur Hälfte gehören und auch das Erbe geteilt werden soll.
Hilta [von Königsegg], Äbtissin, und der Konvent von Baindt einigen sich mit Abt und Konvent von Weingarten anläßlich der Eheschließung der Baindter Eigenfrau Anne Ganserin von Kluftern mit dem Weingartener Eigenmann Kunz Karrer, daß die Kinder aus dieser Ehe beiden Klöstern gemeinschaftlich gehören sollen.
Georg [Wegelin], Abt, und der Konvent von Weingarten schließen einen Vergleich mit Elisabeth [IV. Hartmann], Äbtissin, sowie Priorin und Konvent von Baindt über den Getreide- und Heuzehnten im Schacher Feld (Inhalt im übrigen wie vorige Urkunde = Mehrfertigung).
Hans Fridower, Unterlandvogt in Schwaben, Jos Ainser d.Ä., Konrad Mangolt, Ammann zu Waldburg, und Konrad Lantz, Ammann zu Altdorf, entscheiden als Schiedsleute ("tädingslüt") in der Güte den Streit zwischen Äbtissin und Konvent zu Baindt und der Bauernschaft von Baienfurt ("Payerfurt") über die Weide ("tratt") auf dem Feld des Klosters genannt "Uff der Linden" zwischen Baienfurt, Schachen und Entlisberg (=Annaberg). Die Bauern von Baienfurt beanspruchten dort die Weide vor und nach der gebannten Zeit. Die Schiedsleute legen folgenden Weidgang für die Baienfurter fest: auf das Feld bei Baienfurt bis Schachen, den Bühlacker und den Aulberstock, auf die Straße, die von Baienfurt nach Waldsee führt, dann vom Aulberstock über die Straße an die Halde unterhalb des Entlisbergs, die Meck und seine Kinder vom Kloster Baindt zu Lehen haben, zu dem Baum, in den eine Grenzmarke ("louch") eingeschlagen ist. Der genannte Bereich soll mit Marken abgegrenzt werden. Die Äbtissin erhält ein Wegerecht in der Meckenhalde, damit sie ihr Vieh hinter den Entlisberg treiben kann. Auch dieser Weg soll mit Marksteinen bezeichnet werden. Ihr wird ein Weiderecht auf dem Entlisberg zugesprochen, den sie auch roden kann. Die Schiedsleute haben einen Augenschein vorgenommen am Weg hinter dem Entlisberg unter dem unteren Hagstall, der nach Ansicht der Bauernschaft zu eng war. Dabei wurde eine Erweiterung mit Marken und Lachen ausgezeichnet. Im folgenden werden die daraufhin gesetzten Marksteine beschrieben.
Margareth Sältzlin, Äbtissin, und der Konvent von Baindt, verkaufen Heinrich Boosser für 30 lb d Konstanzer Münze Zinsen in Höhe von 30 weniger 1 ß d aus Gütern in der Waltenrüti, die Kun Sattler, Konrad Stek und Klaus Clib für gewisse Zinsen zu Marktrecht innehaben.
Konrad Wyß und seine Ehefrau Anna Rundolt aus Sulpach reversieren gegen Äbtissin Margareta [IV. Brock] des Kl. Baindt über die Verleihung eines Hofes und Gutes mit allem Zugehör in Sulpach als Zinslehen, das zuvor der verstorbene Brenz Vesther inne hatte. Es werden näher bestimmte Abgaben und Pflichten vereinbart. Bei Missbrauch oder mit dem Tod der Lehensleute fällt das Lehen an das Kl. heim.
Adelheid [II. Holbein], Äbtissin, und der Konvent zu Baindt übergeben tauschweise an Abt und Konvent von Weingarten 2 Juchart Acker im Esch an des Hellers Breite, wofür die Ausstellerinnen 2 Juchart Acker unter dem Antelsberg (=Annaberg) in ihrem Esch bekommen.
Georg [Wegelin], Abt, und der Konvent von Weingarten schließen einen Vergleich mit Elisabeth [IV. Hartmann], Äbtissin, sowie Priorin und Konvent von Baindt über den Getreide- und Heuzehnten im Schacher Feld und in anderen, einzeln beschriebenen Gütern. Weingarten überläßt ihn Baindt für 20 Jahre statt der Zinsen aus 3500 fl, nach welcher Zeit Weingarten den Zehnten für den genannten Betrag wieder einlösen kann.
Äbtissin und Konvent von Baindt verkaufen Abt Hermann [von Bichtenweiler] und dem Konvent von Weingarten für 39 1/2 Mark Silber ihre Güter in Eggenreute. Mit dem Kaufpreis wollen sie den Hof Sulpach bezahlen, den sie auf Rat des Abts von Salem vom Kloster Weißenau gekauft haben.
Äbtissin und Konvent von Baindt übergeben Abt und Konvent von Weingarten Güter in Hauerz.
Äbtissin Margareta [IV. Brock] des Kl. Baindt verleiht Hans Sturm und seiner Ehefrau Elsa Steyr aus Sulpach ein Gut in Sulpach mit allem Zugehör als Lehen. Es werden näher bestimmte Abgaben und Pflichten vereinbart. Bei Missbrauch oder mit dem Tod der Lehensleute fällt das Lehen an das Kl. heim.
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Adelheid [II. Holbein], Äbtissin, und der Konvent zu Baindt übergeben tauschweise an Abt und Konvent von Weingarten 2 Juchart Acker im Esch an des Hellers Breite, wofür die Ausstellerinnen 2 Juchart Acker unter dem Antelsberg (=Annaberg) in ihrem Esch bekommen.
Georg [Wegelin], Abt, und der Konvent von Weingarten schließen einen Vergleich mit Elisabeth [IV. Hartmann], Äbtissin, sowie Priorin und Konvent von Baindt über den Getreide- und Heuzehnten im Schacher Feld und in anderen, einzeln beschriebenen Gütern. Weingarten überläßt ihn Baindt für 20 Jahre statt der Zinsen aus 3500 fl, nach welcher Zeit Weingarten den Zehnten für den genannten Betrag wieder einlösen kann.
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Äbtissin und Konvent von Baindt übergeben Abt und Konvent von Weingarten Güter in Hauerz.