Malerei
Badende im Schilfgraben
Akte in Landschaft in variantenreichen Kompositionen durchziehen das Schaffen Muellers wie ein roter Faden. Die „Badenden im Schilfgraben“ aber unterscheiden sich durch den hochgezogenen Verlauf des Schilfgrabens ohne Andeutung eines Horizonts entschieden von anderen Darstellungen. Kompositorisch ist es dem Maler mit dem von den Badenden im Vordergrund ausgehenden Zickzackkurs des Gewässers gelungen, Fläche und Tiefe in einem Bildraum zu vereinen. Angeregt durch die altägyptische Kunst hatte Mueller seine elementare Arbeitsweise, bestehend aus Linie, Fläche und Form, gefunden. Sein Versuch, Tiefe in die zweidimensionale Fläche zu bringen, ist charakteristisch für sein Schaffen. Ihm ging es um Klarheit und Ausdruckskraft oder, wie er es selbst 1919 formuliert hatte: „Hauptziel meines Strebens ist, mit größtmöglicher Einfachheit Empfindung von Landschaft und Mensch auszudrücken. Mir vorbildlich, auch für das rein handwerkliche, war und ist jetzt noch die Kunst der alten Ägypter“ (zit. nach Otto Mueller, Aust. Kat. Paul Cassirer, April/Mai 1919, o.S.). Das 1931 für das Schlesische Museum der bildenden Künste in Breslau im Zusammenhang mit der dortigen Otto-Mueller-Gedächtnisausstellung aus Privatbesitz erworbene Gemälde wurde 1937 als „entartet“ beschlagnahmt und gelangte 1955 in die „Galerie des 20. Jahrhunderts“ in West-Berlin. | Tanja Pirsig-Marshall
- Material/Technik
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Leimfarbe auf Rupfen
- Maße
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Höhe x Breite: 92 x 79 cm
Rahmenmaß: 108,5 x 95,5 x 5,5 cm
- Standort
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Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
- Inventarnummer
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B 126
- Letzte Aktualisierung
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08.05.2023, 07:18 MESZ
Datenpartner
Neue Nationalgalerie. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Malerei
Beteiligte
- Otto Mueller (1874 - 1930), Maler*in
Entstanden
- um 1924