Malerei
Schiffbruch
Das kleine, querformatige Göttinger Gemälde fügt sich thematisch und gestalterisch nahtlos in das übrige Werk Henry Ritters ein. Es zeigt eine Küstenlandschaft: Den Vordergrund bildet, mit seiner Uferlinie nach rechts ansteigend, ein mit Steinen und größeren Felsbrocken besetzter Meeresstrand. - Dahinter wird, in gezackten Formen von rechts nach links abfallend, eine Steilküste sichtbar, welche in ihrer Längserstreckung etwa zwei Drittel der rechten - Bildseite einnimmt. Sie bildet mit dem Strand im Vordergrund eine Art Bucht. Links daneben öffnet sich der Blick auf die offene See, wobei die Horizontlinie unterhalb der Bildmitte liegt. Hier, im Hintergrund und noch recht weit vom rettenden Ufer entfernt, wird der Auslöser der lebhaften Szenen im Vordergrund - gezeigt: ein Schiffbruch. Das eigentliche Thema des Bildes sind die verschiedenen Reaktionen der Figuren, die sich im Vordergrund am Strand befinden, auf dieses Geschehen. Von - rechts eilt ein im Dreiviertelprofil von hinten gezeigter Mann mit rotem Obergewand sowie brauner Mütze und Schal herbei. Er ist gerade im Begriff, sich einen blauen Mantel überzuziehen. Die Bogenform, die der bereits über die rechte Schulter gezogene Mantel beschreibt, übernimmt eine wichtige gestalterische Funktion, indem sie die Dynamik steigert und gleichzeitig die Komposition formal abrundet. Der laufende Mann überschneidet ein schräg am Ufer liegendes Boot. - An die Seite des Bootes haben sich zwei stehende Figuren gelehnt, von denen eine das Geschehen auf dem Meer mit einem Fernrohr beobachtet. Davor sitzt, den Kopf gegen die Bootswand gelehnt, ein weiterer Mann. Im Vordergrund links lehnt sich, als sitzende Rückenfigur dargestellt, eine Frau - an einen großen, links das Bild abschließenden Felsbrocken. Sie hält ein Kleinkind auf dem Arm. Zum Mittelgrund hin wird rechts neben dem laufenden Mann eine Frau sichtbar, welche die Hand über die Augen hält, um besser zu sehen. Vor ihr - steht ein Kind, das mit seinem linken Arm in Richtung Schiffbruch weist. Unterhalb der Stelle, wo die Felsenküste im Mittelgrund nach links hin abbricht, werden offenbar Segelboote zur Rettung klar gemacht. Die leichten Gefährte sind bereits von den hohen Wellen des stürmischen Meeres erfasst und in - eine Schieflage gebracht. Am Himmel fliegen Möwen umher.
- Standort
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Georg-August-Universität Göttingen / Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität, Göttingen
- Inventarnummer
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GG L007
- Maße
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Breite: 21 cm (Maße ohne Rahmen)
Höhe: 17,5 cm (Maße ohne Rahmen)
- Material/Technik
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Leinwand; Ölmalerei
- Inschrift/Beschriftung
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Gravur: 1841 (unten rechts )
Gravur: Monogramm (untenrechts )
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Literatur in Zusammenhang: „Akademische Strenge und künstlerische Freiheit : die Gemälde des 19. Jahrhunderts in der Kunstsammlung der Universität Göttingen ; Bestandskatalog“. Univ.-Verl. Göttingen, Göttingen, 2013. (Kat.-Nr. 13, S. 155-158.)
Literatur in Zusammenhang: „Die niederländischen Gemälde : mit einem Verz. der Bilder anderer Schulen“. Kunstsammlung der Univ., Göttingen, 1987. (A 64)
Literatur in Zusammenhang: Hans Wille: Kunstsammlung der Universität Göttingen 1770-1970. Katalog der Neuerwerbungen aus Anlaß des zweihundertjährigen Jubiläums der Kunstsammlung, Göttingen 1970, Nr. 109.
- Klassifikation
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Malerei (Hessische Systematik)
Kunst des 19. Jhdt./Frühe Moderne (Kuniweb - Stil / Epoche)
painting (Oberbegriffsdatei)
- Bezug (was)
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Steilküste
Schiffbruch
Küste
Schiffbruch; Schiffswrack
- Letzte Aktualisierung
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24.04.2025, 12:58 MESZ
Datenpartner
Kunstsammlung der Universität Göttingen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Malerei
Beteiligte
Entstanden
- 1841