Bild
Testamentseröffnung
Für seine historisierende Darstellung einer Testamentseröffnung im Holland des 17. Jahrhunderts wurde der belgische Maler Alouis Hunin 1845 in Paris mit der Goldmedaille ausgezeichnet. 1861 gelangte das Gemälde mit der Sammlung des Bankiers Wagener in die Nationalgalerie. Johann Gottfried Schadow würdigte das Bild in seinen Ausstellungsnotizen ausführlich wegen seines »Effekts« und erläuterte: »Die Figuren isolierten sich, zwischen allen war Luft, jede der Figuren stand da vom Kopf zu Fuß wie ein Porträt nach dem Leben, alle Teile in richtigem Verhältnis und alle mit gleicher Sorgfalt ausgeführt. Nach meiner Meinung unter den vorhandenen Kunstwerken das untadelhafteste, wobei freilich zu erwägen, daß sich im Genre viel weniger Schwierigkeiten darbieten als in der großen Geschichtsmalerei« (J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten, Berlin 1987, S. 252). Hunin gilt in Belgien als Maler paternalistischer Ideen. Als Teil der katholischen Soziallehre stand der Paternalismus für die Erwartung, daß der Arbeitgeber für die in seinem Dienst stehenden Personen eine soziale Verantwortung trägt. In Hunins Bild wird dieser Anspruch erfüllt: Ein offensichtlich reicher Erblasser hat in seinem Testament das arme Gesinde großzügig bedacht, sehr zum sichtbaren Verdruß seiner leiblichen Erben. | Helga Weißgärber
- Location
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Inventory number
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W.S. 95
- Measurements
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Höhe x Breite: 138 x 187,5 cm
Rahmenmaß: 180 x 230 x 11 cm
- Material/Technique
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Öl auf Leinwand
- Event
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Erwerb
- (description)
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1861 Vermächtnis des Bankiers Joachim Heinrich Wilhelm Wagener als Gründungssammlung der Nationalgalerie
- Event
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Herstellung
- (who)
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Alouis Hunin (1808 - 1855), Maler*in
- (when)
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1845
- Last update
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08.08.2023, 11:02 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bild
Associated
- Alouis Hunin (1808 - 1855), Maler*in
Time of origin
- 1845