Bestand

Württembergisches Konsulat in Mühlhausen (Elsaß) (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Das Konsulat wurde 1867 errichtet und 1870 geschlossen.
Inhalt und Bewertung
Die früheren Unterlagen stammen aus der Tätigkeit des Konsuls Charles Doll vor seiner Ernennung.

Vorbemerkung: Die Initiative zur Errichtung eines württembergischen Konsulats in Mülhausen in Elsaß ging von Charles Doll (* 27.10.1829) aus, dem Direktor einer dortigen Feuerversicherungsgesellschaft, der an 13. März 1858 erstmals an das württembergische Außenministerium mit der Bitte herantrat, ihn zum württembergischen Konsul in seiner Heimatstadt zu ernennen. Sein Gesuch wurde allerdings abgelehnt, und zwar nicht zuletzt deshalb, weil in Mülhausen nicht ein einziger Staat eine konsularische Vertretung unterhielt. Doll wurde aber 1851 badischer Konsul und nahm in dieser Eigenschaft gemäß den Bestimmungen des Zollvereinsvertrages auch die Interessenvertretung der württembergischen Staatsangehörigen wahr. 1867 suchte er erneut um die Ernennung zum württembergischen Konsul nach. Er verwies auf die rund 15600 in Oberelsaß vor allen in den Fabriken in und um Mülhausen beschäftigten Deutschen, von denen ein starkes Drittel Württemberger seien. Mit Entschließung von 3. Oktober 1867 ernannte ihn der württembergische König zum württembergischen Konsul in Mülhausen; noch in selben Jahr wurde Doll auch mit den Amt eines bayerischen Konsuls betraut. Zu seinen Amtspflichten gehörte laut seiner Instruktion neben der "Unterstützung hilfsbedürftiger Württemberger" auch "sein Augenmerk auf diejenigen Veränderungen und besonderen Ereignisse zu richten, welche auf den Handel und die Industrie des Königreichs Württemberg, auf den Absatz der Erzeugnisse des Württembergischen Kunst- und Gewerbefleißes Einfluß haben können". Bei Ausbruch des Deutsch-französischen Krieges 1870 wurde das Konsulat geschlossen, Doll bat in September 1870 um Entlassung aus den Amt. Das bein Konsulat eingehende Schriftgut wurde in der Forn der chronologischen Serie als Loseblattablage geführt. Doll schickte diese Akten aus den Jahren 1860-1870 in Juli 1871 an das Außenministerium, wo sie zu den dort angefallenen Unterlagen über das Konsulat Mülhausen gelegt wurden. In diesen Verband verblieben sie auch nach Ablieferung an das Archiv unter der späteren Signatur E 73 Verz. 62 Bü 27. November 1981 wurde die Konsulatsüberlieferung aus den bisherigen Zusammenhang gelöst und in Rahmen der Ausbildung von Staatsarchivreferendar Volker Trugenberger in Zusammenarbeit mit Staatsarchivreferendarin Irmtraud Betz unter Anleitung von Oberstaatsarchivrat Dr. Cordes verzeichnet und abschließend nach den Sachaktenprinzip geordnet. Der Bestand vermittelt einen guten Einblick in die amtliche Tätigkeit eines württembergischen Konsulats im außerdeutschen Ausland. Er umfaßt nunmehr 16 Büschel in 0,1 lfd. m. Stuttgart 1981 gez. G. Cordes

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 70 u
Umfang
16 Büschel

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Kabinett, Geheimer Rat, Ministerien 1806-1945 >> Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten >> Gesandtschaften und Konsulate

Bestandslaufzeit
1860-1870

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1860-1870

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