Malerei

Johannisbeeren

Die beiden Darstellungen heimischer Johannis- und Erdbeersträucher aus der Sammlung Joachim Heinrich Wilhelm Wageners stehen an der Grenze zwischen Blumenstück und Landschaftsmalerei. In der genauen Naturbeobachtung und im dekorativen Gegenüber von Frucht und Blatt, Pflanze und kleinem Tier folgen sie der Tradition holländisch-flämischer Stillebenmalerei des 17. Jahrhunderts; insbesondere scheinen sie Anregungen von Otto Marseus van Schrieck und Abraham Mignon aufzunehmen. Dennoch sind beide Darstellungen von einem anderen, moderneren Naturbegriff geprägt: Dargestellt ist nicht länger eine objektiv gültige Schöpfungsordnung, sondern die Natur an sich. Um 1820, in einer Zeit, in der das Blumenstilleben befördert durch die Porzellanmalerei neuen Aufschwung erhielt, malte Johann Adam Schlesinger keine ›nature morte‹, sondern viel eigentlicher eine ›nature vivante‹. Die leuchtenden Johannisbeeren und Erdbeeren sind nicht geerntet und auf einer Schale drapiert, sondern wachsen am Rande von Bäumen unter einem dämmrigen Abendhimmel in der freien Natur. | Regina Freyberger

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
W.S. 213
Maße
Höhe x Breite: 31,7 x 26 cm
Rahmenmaß: 32 x 26 x 2 cm
Material/Technik
Öl auf Pappelholz

Verwandtes Objekt und Literatur

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1861 Vermächtnis des Bankiers Joachim Heinrich Wilhelm Wagener als Gründungssammlung der Nationalgalerie
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1820

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

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Objekttyp

  • Malerei

Beteiligte

Entstanden

  • 1820

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