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Anmerkungen zur gegenwärtigen Feinsteuerungsstrategie der Deutschen Bundesbank

Anmerkungen zur gegenwärtigen Feinsteuerungsstrategie der Deutschen Bundesbank Seit der Jahreswende 1984/85 ist die Deutsche Bundesbank bemüht, die Kreditinstitute nachhaltig von einer übermäßigen Inanspruchnahme des Lombardkredits abzubringen, um eine verlorengegangene Flexibilität bei der Geldmarktsteuerung zurückzugewinnen. Zu diesem Zweck hat die Bundesbank jedoch ihre eigentliche, seit 1979 verfolgte monetäre Steuerungsstrategie nicht geändert, sondern nur eine Schwerpunktverlagerung beim Einsatz ihrer Instrumente vorgenommen, nämlich von einem Feinsteuerungsinstrument (Lombardpolitik) auf ein anderes Feinsteuerungsinstrument (Wertpapierpensionsgeschäfte). Trotz Rückgewinnung einer gewissen Flexibilität bei der Geldmarktsteuerung verbleiben aber dennoch Schwachstellen in der gegenwärtigen monetären Steuerung, die ihre Ursachen in der dominierenden Stellung haben, die die Bundesbank generell den Feinsteuerungsmaßnahmen einräumt. So birgt die starke Präferenz für die Feinsteuerung die Gefahr in sich, daß bei den Kreditinstituten die Einschätzung gefördert wird, als seien die Refinanzierungsmöglichkeiten praktisch unbegrenzt. Darüber hinaus droht das Instrument der Mindestreservepolitik mehr und mehr ins Abseits zu geraten. Schließlich sind wesentliche Effizienzeinbußen bei der generellen Umsetzung der zinspolitischen Intentionen der Bundesbank zu verzeichnen. Deshalb wird in diesem Zusammenhang für eine Neubelebung der Rolle der freien Liquiditätsreserven plädiert, wodurch die aufgezeigten Schwierigkeiten wesentlich wirksamer umgangen werden könnten.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 18 ; Year: 1985 ; Issue: 3 ; Pages: 418-427

Klassifikation
Wirtschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Rohde, Armin
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Duncker & Humblot
(wo)
Berlin
(wann)
1985

DOI
doi:10.3790/ccm.18.3.418
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:43 MEZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Rohde, Armin
  • Duncker & Humblot

Entstanden

  • 1985

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