Bahnhof (U)
U-Bahnhof Klosterstraße; Berlin, Mitte
Von den Bahnhöfen der 1906-13 erbauten Innenstadtlinie zwischen Potsdamer Platz und Alexanderplatz (heute Teil der U2), der ersten U-Bahn-Linie, die das historische Zentrum und die Spree unterquerte, gehört der U-Bahnhof Klosterstraße zu den repräsentativsten und am besten erhaltenen. (1) Alfred Grenander, der von der Hochbahngesellschaft mit der architektonischen Gestaltung der gesamten Linie beauftragt war, schuf für die Bahnhöfe ein einheitliches System: Betonung der Konstruktionsglieder, farbige Behandlung der Flächen und Bauteile in Kennfarben sowie Hervorhebung der Eingangsbereiche durch Vorhallen und weithin sichtbare Zugänge und Portale.° Der 1911-13 errichtete U-Bahnhof Klosterstraße, in unmittelbarer Nähe zum Alten Stadthaus gelegen, ist durch Stahlstützen mit stilisierten ionischen Kapitellen, aufwändige Keramik- und Majolikaverkleidungen und eine sorgfältige Farbabstimmung besonders prachtvoll gestaltet. Darüber hinaus unterscheidet er sich von anderen Bahnhöfen durch ein Zwischengeschoss mit Vorhallen, das aufgrund der größeren Tiefe für die Spreeunterquerung notwendig war. Der ungewöhnlich breite Mittelbahnsteig, die aus der Mittelachse gerückten Stützen und die zweiläufige Treppenanlage an den Bahnsteigenden sind Relikte einer aufgegebenen Planung für ein drittes Gleis einer nicht ausgeführten Linie zur Frankfurter Allee. Bei einer umfassenden Restaurierung des Bahnhofs 1987 erhielt die nördliche Vorhalle bis auf ein Wandfeld mit originalem Palmendekor eine neue großformatige Keramikverkleidung, während die repräsentativere südliche Vorhalle - direkt vor dem Stadthaus gelegen - mit Wandbildern, Majolikafliesen und Ausstattungsdetails aus der Bauzeit und den 1920er Jahren mit Ausstattungsteilen wie Türen, Deckenverkleidung oder Fahrkartenschalter weitgehend in ihrem Originalzustand verblieben ist. (2) ° ________________° 1) Vgl. BusB X B (1), S. 44ff., 117f.; Bohle-Heintzenberg 1980, S. 83-85; Berliner U-Bahnhöfe 1996, S. 50-52.° 2) Die Wandfelder mit Keramikplatten aus den Königlichen Werkstätten Cadinen zeigen als Schmuckmotiv stilisierte Palmen, deren Vorbilder von der Fassade des Thronsaals in Babylon stammen, von der Fragmente zu Beginn des Jahrhunderts in das Pergamonmuseum gekommen waren. Vgl. Bohle-Heintzenberg 1980, S. 84.
- Standort
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Klosterstraße, Mitte, Berlin
- Klassifikation
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Baudenkmal
- Ereignis
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Entwurf
- (wer)
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Entwurf: Grenander, Alfred Frederik Elias
- (wann)
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1906
- Ereignis
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Vollendung
- (wer)
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Ausführung: Siemens und Halske AG
Bauherr: Hochbahngesellschaft Berlin
- (wann)
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1911-1913
- Letzte Aktualisierung
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04.06.2025, 11:55 MESZ
Datenpartner
Landesdenkmalamt Berlin. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bahnhof (U)
Beteiligte
- Entwurf: Grenander, Alfred Frederik Elias
- Ausführung: Siemens und Halske AG
- Bauherr: Hochbahngesellschaft Berlin
Entstanden
- 1906
- 1911-1913