Plastik/Skulptur
Sitzende Madonna
"8. Kleine sitzende Madonna, bayerisch (?), um 1490 - Sandstein, H. 36 cm - hinten abgeplattetes Hochrelief [...] - In einen knittrig gebauschten goldenen Mantel gehüllt, sitzt die Madonna auf niedrigem Thron, von dem nur r. eine Ecke sichtbar wird, nach l. gewandt, das Christkind auf dem vorgeschobenen r. Knie. Ihr Kopf ist fast zum Dreiviertelprofil gedreht und nach l. geneigt, die l. im Ellbogen angewinkelte Hand fehlt (Dübelloch), sie scheint sich mit dem l. Arm des Kindes getroffen zu haben, das beide Hände vorgestreckt hatte (beide Arme abgebrochen). [D]ie Rechte der Mutter faßt unter seinen rechten Arm. Das nackte Kindhat einen jugendlichen runden Kopf mit unregelmäßig gebildeten braunen Locken bis in den Nacken. Der Kopf der Madonna wirkt durch die schweren langen braunen Locken und den von der Brust über den Nacken das l. Ohr auf die Haare gezogenen weißen Schleier sehr groß, doch ist das Gesicht mit der ziemlich hohen Stirn verhältnismäßig zierlich. - Unter dem am Hals mit breiter Schließe zusammegehaltenen Mantel, dessen rechtes Ende quer über die Kniee gelegt ist, trägt die Madonna ein ausgeschnittenes, am Hals eingefaßtes rotes Gewand mit abgesetztem Mieder und weiten Ärmeln. Die Körprformen zeichnen sich füllig ab. Die Öffnung des Mantels ist kräftig ausgehöhlt, kantig gebrochene Falten, der Mantelsaum an einuelnen Stellen umgeschlagen, das Mantelfutter blau. Ursprüngliche Fassung. - Die starke Drehung der Figur läßt vermuten, daß sie zu einer Annaselbdritt oder zu einer Anbetung der Heiligen Drei Könige gehörte wie auf der Predella des Eisdorfer Altares (Nr. 16 unserer Sammlung) dargestellt. Es ist aber auch möglich, daß sie für seitliche Aufstellung z.B. in einem Türgewände geschaffen ist. Zum Vergleich als Typus: Altarschreib mit der Verlobung der Hl. Katharina, Nürnbergisch, zweite Hälfte 15. Jahrhundert, im Germanischen Museum Nürnberg (Josephi, Nr 251). - 1932 im Münchner Kunsthandel erworben. Geschenk des Universitätsbundes und des Kurators."
- Standort
-
Georg-August-Universität Göttingen / Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität, Göttingen
- Inventarnummer
-
SK 001
- Maße
-
Höhe: 36 cm
- Material/Technik
-
Stein; Rot; Blau
- Klassifikation
-
Skulpturen (Hessische Systematik)
- Bezug (was)
-
Maria sitzt oder thront und hält das Christuskind in ihrem Schoß (oder vor ihre Brust)
Anna selbdritt: Anna, Maria und das Christuskind als Figurengruppe
die Anbetung durch die Heiligen Drei Könige: sie reichen dem Christuskind ihre Geschenke (Gold, Weihrauch und Myrrhe)
- Ereignis
-
Herstellung
- (wo)
-
Bayern (Bayern)
- (wann)
-
1490?
- Letzte Aktualisierung
-
24.04.2025, 12:58 MESZ
Datenpartner
Kunstsammlung der Universität Göttingen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Plastik/Skulptur
Entstanden
- 1490?