Handschriften
Johann Georg Mosmann an Karl Weltzien
Enthält: (1r) Mosmann bedankt sich für die Zusendung des Journals für praktische Chemie und der Notizen über den Bau von Weltziens Laboratorium. Er entschuldigt sich für die verzögerte Rückgabe der Bücher und schildert seine Erschöpfung aufgrund der hohen beruflichen Eingebundenheit. Zusätzlich zu seinem umfangreichen Unterricht leitet Mosmann die Neubauten der Hörsäle für Physik und Chemie sowie Reparaturen im Labor und im Instrumentenzimmer. Er befürchtet einen Stopp des Gesamtausbaus der Kantonsschule (Chur) mangels Geldern. Die Presse für Weltziens Labor kann Mosmann nicht vor Ende Juli in Auftrag geben, (1v) da er an Ostern nicht wie geplant nach Schaffhausen fahren kann. Er überlässt Weltzien die Entscheidung, ob dieser die Presse dort fertigen lassen möchte. Die Äquivalenztabelle wird gedruckt und bald in Karlsruhe zu beziehen sein. Sie enthält eine dritte Spalte mit den spezifischen Gewichten. Mosmann dankt seinen Schülern, die ihm bei dem umfangreichen Vergleich der Angaben aus verschiedener Literatur geholfen haben. Er betont die daraus resultierende Korrektheit der Tabelle und sagt Weltzien die Zusendung eines gedruckten Exemplars zu. Mosmann übersendet eine Probe von Garcinia Mangostana-Gummi und (2r) "Kieselconkretionen" aus dem Innern eines alten Bambusrohrs. Er weist auf die Notwendigkeit der sorgfältigen Verpackung der Präparate in Baumwolle hin, da er bereits einige von Weltzien übersandte schadhaft erhalten hat. Mosmann bedankt sich für die Zusendung der Notizen über die Zuckerfabrik Waghäusel. Gerne würde er dort ein Jahr lang die technischen Details der Zuckerherstellung studieren. (2v) Mosmann beklagt seine sozialen Verhältnisse. Die Gesellschaft ist von Intrigen und Klatsch, Faulheit und Gleichgültigkeit geprägt, ganz anders als in Deutschland. Mosmann ist (3r) fiebrig erkältet, was seine Stimmung weiter drückt. In den Ferien werden die katholischen Schüler umziehen, und Mosmann wird mit der Einrichtung seiner Lokale beschäftigt sein. Über einen Besuch Weltziens würde er sich aber sehr freuen. Dankend nimmt Mosmann Weltziens Angebot an, ihm über (Rudolf Christian) Boettger reines Guttapercha zu besorgen (Musteranlage angegeben) und bittet um vier bis sechs Ellen (3v) sowie für einige Ärzte um einige Ellen ganz dünnes Guttapercha zur Herstellung chirurgischer Verbände. Als Füllmaterial für den Versand bittet er um Schießbaumwolle, aus der er Collodiumlösung und anderes machen will. Nach Erhalt des Guttapercha will Mosmann einen Elektrophor für Weltzien fertigen. Weltzien hat Probleme, Instrumente für den chemischen Experimentalunterricht nach seinen Wünschen hergestellt zu bekommen. Mosmann würde gerne helfen und betont, dass er die Instrumente für den Unterricht selbst fertigt. (4r) Mosmann beschreibt die Ausstattung seines Labors und die Fähigkeiten seiner Schüler. Er preist den Einsatz des Mikroskops im Unterricht und hofft auf Weltziens Besuch, um ihm eine Reihe von Präparaten zu präsentieren. (4v) Die Kantonsschule sucht Lehrer für Mathematik, Französisch und Italienisch. Weltzien soll diese Information an interessierte Personen weitergeben.
- Reference number
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27072/313
- Extent
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4 Blatt
- Context
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27072 Nachlass Karl Weltzien >> 1 Korrespondenzstücke in der alphabetischen Folge der Absender >> 1.106 Mosmann, Johann Georg
- Holding
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27072 Nachlass Karl Weltzien
- Indexentry person
- Indexentry place
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Chur/CH
- Date of creation
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1849 April 20, Chur
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- Last update
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07.03.2025, 9:23 AM CET
Data provider
Karlsruher Institut für Technologie, KIT-Archiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Handschriften
Time of origin
- 1849 April 20, Chur