Bestand

Württembergisches Landesmuseum: Münzkabinett (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Die Geschichte der staatlichen Münzsammlung des Landes Württemberg geht zurück ins 16. Jhdt., als auf Order Herzog Ludwigs aus dem Jahre 1583 alle alten Bodenfunde, also auch Münzen, an das herzogliche Lusthaus zum Aufbau einer Staatssammlung abzuliefern waren. Sein Nachfolger Herzog Friedrich I. bildete aus der so entstandenen Münz- und Medaillensammlung das sog. Münzkabinett. Herzog Eberhard III. bekräftigte 1670 die Verpflichtung zur Ablieferung aller Münzfunde in die herzogliche Kunstkammer. Bei der Umstrukturierung der Staatsverwaltung im 19. Jhdt. kam das Münzkabinett in staatliche Verwaltung und wurde 1823 mit einem Kunst- und Altertümerkabinett verbunden. 1858 entstand das Museum vaterländischer Altertümer, 1886 durch die Vereinigung der königlichen Antiquitätensammlungen das Historische Landesmuseum mit vor- und frühgeschichtlicher Sammlung, Sammlung von Steindenkmälern, Antikensammlung, Münz- und Medaillensammlung. Im Jahr 1912 umfasste die Münzsammlung 30.000 Münzen, darunter 3.000 keltische und griechische, 7.000 römische, 6.000 württembergische. Ab 1947 bildete das Münzkabinett eine der besonderen Sammlungen des Württembergischen Landesmuseums im Alten Schloss in Stuttgart. Es wurde 2007 der Abteilung Kunst und Kulturgeschichte zugeordnet.

Inhalt und Bewertung
Mit Ablieferung 2009/034 dieser Abteilung wurden auch 8 Umzugskartons mit Unterlagen des ehemaligen Münzkabinetts hierher abgegeben. Sie bestehen zum größten Teil aus Korrespondenzserien der beiden früheren Leiter Dr. Elisabeth Nau (ca. 1950-1981) und Dr. Ulrich Klein (1981-2007) mit Institutionen aller Art und Privatpersonen. Enthalten ist auch die Korrespondenz des Württembergischen Vereins für Münzkunde Stuttgart e. V., dessen Schriftführerin Dr. Nau war. Dazu kommen in geringerem Umfang Sachakten - hauptsächlich Sammelfaszikel mit Bezügen zum Münzwesen - aus Nachlässen von Numismatikern und sonstigen Sammlern, wie Dr. Werner Berger (Ernsbach, Lkr. Öhringen) und Baron Gustaf Braun von Stumm (Brebach/Saar). Im Bericht des Museums für vaterländische Altertümer Stuttgart für die Jahre 1914-1918 (Bü 67) wird der Erwerb von Stücken der Sammlung Dr. Ebner genannt (1917). Neben den dort aufgeführten Münzen handelte es sich wohl auch um einige Schriftstücke (Bü 64).
Der Bestand EL 230/6 Württembergisches Landesmuseum: Münzkabinett wurde von der Unterzeichneten erschlossen und umfasst 70 Einheiten.
Ludwigsburg, November 2012
Regina Schneider

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, EL 230/6
Umfang
70 Büschel (4,6 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Ober- und Mittelbehörden seit um 1945 >> Geschäftsbereiche Kultusministerium und Wissenschaftsministerium
Verwandte Bestände und Literatur
Alfred Dehlinger: Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung bis heute, Bd. 1, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 1951, §§ 264, 267, 268.

Bestandslaufzeit
1950-2007, mit Sammlungsstücken ab 1503

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
18.04.2024, 10:40 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1950-2007, mit Sammlungsstücken ab 1503

Ähnliche Objekte (12)