Urkunden
Bruder Ulrich Tanner, Konverse des Klosters Weingarten, bekennt, daß am Montag nach St. Pelagius ("Pholayen tag" = 31.8.) im Jahr der Urkundenausfertigung Bruder Paulin Küchel, ebenfalls Konverse in Weingarten, auf Befehl des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, vor dem Bruderhaus zu Gericht gesessen ist in Sachen Ritter Jakob von Landau, Landvogt in Schwaben, gegen Hans Hagen zum Hoff (=Hof). Die klägerischen Anwälte ließen durch Fürsprech Jörg Varrer vortragen, daß der Beklagte vor St. Jörgentag einen Weidgang ("trib und tratt") versperrt ("verschlagen") habe, der bis Walpurgentag offen bleiben sollte. Dadurch entsetzte er seine Nachbarn mit Gewalt ihrer Triebgerechtigkeit. Außerdem habe er eine Wiese eigenmächtig abgemäht und des Reichs Landstraße zu der Wiese eingefangen. Da diese Taten im Hoch- und Niedergericht der Landvogtei in Schwaben erfolgt waren, soll der Beklagte dem Landvogt Buße entrichten. Der Beklagte wendet durch seinen Fürsprech Kaspar Schutz ein, der Streit sei auf Bewilligung beiderseitiger Grundherren ("baider hern der gütter") und mit Zustimmung des Landvogteiknechts Hans Nabholz gen. Unger(hans) durch vier Männer entschieden worden, die ihrerseits acht Mann vernehmen sollten. Nun sollen die Vier angehört werden. Der Kläger verwies darauf, daß die Vier zu seinen Gunsten entschieden hätten. Ihm sei Unrecht geschehen und die Marken seien in seine Wiese hineingesetzt worden. Im folgenden Termin, bei dem der Aussteller als Richter amtete, stellte der Beklagte zwei der Viermänner vor, und zwar Albrecht Thoman, Zunftmeister, und Hans Bappirer, beide Bürger von Ravensburg. Nach Verhör dieser Leute verzichtete der Beklagte, obwohl ihm dies für den folgenden Termin vom Gericht zugestanden worden war, auf die Vernehmung der beiden übrigen Spruchleute ("sagman"). Das Gericht erkannte einstimmig, daß Hagen dem Landvogt nichts schuldig sei.
- Reference number
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 III U 1008
- Dimensions
-
27 x 60 (Höhe x Breite)
- Language of the material
-
Deutsch
- Further information
-
Ausstellungsort: Weingarten
Aussteller: Bruder Ulrich Tanner, Konverse des Klosters Weingarten
Empfänger: Hans Hagen zum Hoff (=Hof)
Siegler: Abt von Weingarten (Sekretsiegel)
Überlieferungsart: Ausfertigung
Siegelbeschreibung: 1 S., stark besch.
- Context
-
Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden III >> Urkunden >> 16. Jahrhundert
- Holding
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 III Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden III
Indexentry person
Bappirer s. Papierer
Burgau, Hartmann von; Abt von Weingarten
Hagen, Hans
Küchel, Paul, Konverse
Landau, Jakob von; Reichslandvogt
Nabholz, Hans, gen. Unger(hans)
Papierer, Hans
Schutz, Kaspar; Amtmann
Tanner, Ulrich, Konverse
Thoman, Albrecht
Unger(hans) s. Nabholz, Hans
Varrer, Jörg
Weingarten, Hartmann von Burgau; Abt
Burgau, Hartmann von; Abt von Weingarten
Hagen, Hans
Küchel, Paul, Konverse
Landau, Jakob von; Reichslandvogt
Nabholz, Hans, gen. Unger(hans)
Papierer, Hans
Schutz, Kaspar; Amtmann
Tanner, Ulrich, Konverse
Thoman, Albrecht
Unger(hans) s. Nabholz, Hans
Varrer, Jörg
Weingarten, Hartmann von Burgau; Abt
Indexentry place
Ravensburg RV; Einwohner
Ravensburg RV; Zunftmeister
Schwaben, Landvogtei; Landvogt
Weingarten RV
Weingarten RV; Kloster, Gericht vor dem Bruderhaus
Weingarten RV; Kloster, Konverse
Zum Hoff = Hof : Weingarten RV; Einwohner
Ravensburg RV; Zunftmeister
Schwaben, Landvogtei; Landvogt
Weingarten RV
Weingarten RV; Kloster, Gericht vor dem Bruderhaus
Weingarten RV; Kloster, Konverse
Zum Hoff = Hof : Weingarten RV; Einwohner
Date of creation
1500 Oktober 20 (am nechsten zinstag nach sant Gallen tag)
- Other object pages
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
20.01.2023, 4:51 PM CET
Object type
- Urkunden
Time of origin
- 1500 Oktober 20 (am nechsten zinstag nach sant Gallen tag)
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![Michel Wagner, Konverse in Weingarten, beurkundet Urteil des Brudergerichts in Sachen Peter von Hoff als Anwalt des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, gegen Hans Müller von Kehrenberg in Streit über die Mühle in Kehrenberg. Der Abt sieht die Mühle als verwirkt an, weil Müller den Zins nach dem Tod seiner Eltern nicht bezahlt und das Mühlwasser nicht instand gehalten hatte. Der Beklagte erwidert, das streitige Wasser oder "wier" sei ein besonderes Lehen, das nicht zum Erblehen der Mühle gehöre und von seiner Mutter dem Abt wieder aufgegeben wurde. Nach Einsichtnahme in das Urbarbuch des Klosters urteilte die Mehrheit der Richter, daß der Beklagte die Mühle nicht verwirkt habe, die verfallenen Zinsen von dem "wier" aber zahlen solle.](/assets/placeholder/searchResultMediaNoDigitisedMedia.png)
Michel Wagner, Konverse in Weingarten, beurkundet Urteil des Brudergerichts in Sachen Peter von Hoff als Anwalt des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, gegen Hans Müller von Kehrenberg in Streit über die Mühle in Kehrenberg. Der Abt sieht die Mühle als verwirkt an, weil Müller den Zins nach dem Tod seiner Eltern nicht bezahlt und das Mühlwasser nicht instand gehalten hatte. Der Beklagte erwidert, das streitige Wasser oder "wier" sei ein besonderes Lehen, das nicht zum Erblehen der Mühle gehöre und von seiner Mutter dem Abt wieder aufgegeben wurde. Nach Einsichtnahme in das Urbarbuch des Klosters urteilte die Mehrheit der Richter, daß der Beklagte die Mühle nicht verwirkt habe, die verfallenen Zinsen von dem "wier" aber zahlen solle.
Bruder Michel Wagner, Konverse in Weingarten, beurkundet Urteil des Gerichts im Bruderhaus in Sachen Klaus Pfaw zu Singenberg gegen Konraß Lußmann, beide Inhaber von Weingartener Lehengütern, betreffend Zins von 3 ß d jährlich aus einem Bletz.
Hermann [von Bichtenweiler], Abt, und der Konvent von Weingarten bekunden, daß das von Heinrich Waze gekaufte Gut in Bommen bei Waldburg der Kustorei gehören soll. Die Hälfte der jährlichen Einkünfte stehen auf Lebenszeit Bruder Ulrich Zabeler und seiner Tochter, der Konverse Adelheid zu, die das Gut mit ihnen gekauft haben.
Bruder Michel Wagner, Konverse des Klosters Weingarten, beurkundet Urteil des Brudergerichts in Sachen Hans von Ramsberg, Konventual und Siechmeister des Klosters, als Vertreter des Abts Hartmann von Burgau gegen Margret Felwerin und deren Ehemann Jos Mayenhoffer von Pruegen (=Briach) wegen eines Hofs und Guts zu Bruegen. Das Kloster hält das Lehengut, das die Felwerin und ihr Mann besitzen, für verwirkt, weil sie die Leihebedingungen nicht eingehalten haben. Sie haben Wiesen und Äcker verliehen, Eichen gefällt und das Holz veräußert, das Gut nicht in ordentlichem Zustand erhalten sondern "wuestlich und zerschlaitzlich", die Felder nicht richtig angebaut und ihre Abgaben nicht entrichtet. Vor Gericht wurde der am 5.3.1479 (Freitag vor St. Gregorien-Tag) datierte, von Peter Spät zu Pruegen ausgefertigte Leiherevers verlesen. Das Kloster verlangt Räumung des Guts sowie Zahlung der rückständigen Zinsen und Kosten. Die Beklagten erheben keine Einwendungen und bitten um einen Monat Frist, um sich mit dem Abt zu vergleichen. Das Gericht verurteilt sie, den Hof bis zum kommenden März zu räumen und die Rückstände innerhalb von acht Tagen zu begleichen.
Heinz Schwigger von Hagnau verkauft dem ehrbaren Hans Binder von Weingarten für 40 lb d Konstanzer Münze als Eigengut seinen Garten auf dem Bühl, der einerseits an Hänni Maders Garten und andererseits an die Straße grenzt, die nach Weiler führt.
Bruder Ulrich Fesar, Konverse des Klosters Weingarten, beurkundet namens des Abts Gerwig [Blarer] ein Urteil des Brudergerichts in Sachen Meister Hans Buwmaister, Pfarrer zu Berg, sowie Kaspar Merck von Weiler und Peter Lang von Liebenreute als Heiligenpfleger der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Berg gegen Ambrosius Höltzlin wegen eines Zinses von 1 ß d aus dem Haus des letzteren in Altdorf. Inhalt im übrigen wie vorige Urkunde.
Bruder Jos Nüwkom, Großkeller, und Kaspar Schutz, Amtmann in Weingarten, entscheiden im Auftrag von Abt Hartmann [von Burgau] in der Güte die Streitigkeiten zwischen Jörg Nabholz, Hans Wern und Hans Salman in Oppeltshofen betreffend u.a. Bewässerung von Wiesen, Unterhaltung von Wegen und Gräben, Bau eines Zauns.
Hartmann [von Burgau], Abt von Weingarten, Jakob von Landau, Ritter, Landvogt in Schwaben, entscheiden in Weidestreitigkeiten zwischen Ammann, Rat und Gemeinde in Altdorf einerseits, den Meiern Michel Edel und Jakob Lochenmayer, ansässig auf Gütern des Abts in Burach und Lochen, andererseits betreffend Treiben des Viehs "in die helm" nach der Sichel, Weide auf der Landstraße von Altdorf nach Ravensburg sowie in den Wiesen Böswies und Vischerin.
Bürgermeister und Rat von Ravensburg vidimieren auf Bitte des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, ein Mandat Sigismunds mit Datum Überlingen, 1. Dezember (Freitag nach Andreas) 1430. Darin wird Jakob Truchseß von Waldburg, Landvogt in Schwaben, und den in der Landvogtei gelegenen Städten befohlen, das Kloster Weingarten zu beschirmen.
Maximilian I. entscheidet auf Beschwerde des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, daß es beim Lindauer Vertrag sein Bewenden haben soll. Der Abt hatte darüber geklagt, daß sich Jakob von Landau, Landvogt in Schwaben, auf Befehl des Ausstellers mit sechs Pferden, vier Knechten, dem Knaben sowie Jägern und Hunden in das Kloster Weingarten und andere Orte der Landvogtei begeben hatte.
Notar Balthasar Mösch von Ulm beurkundet im Haus des Kaspar Metzger zu Altdorf: Jörg Norrer, Peter von Hoff und Kaspar Schutz protestieren als Anwälte des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, gegenüber Heinrich von Landau und Konrad Schleicher als Anwälte des Landvogts in Schwaben Jakob von Landau, Ritter. Der Abt wirft der Landvogtei vor, seine Untertanen zum Ungehorsam verführt ("abschweif gemacht") zu haben.
Notar Balthasar Mösch von Ulm stellt im Auftrag des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, dem Jörg Löw, Unterlandvogt, als Verweser der Landvogtei Schwaben ein Antwortschreiben des Abts an Ammann und Rat zu Altdorf zu. Letztere hatten sich im Streit zwischen Abt und Konvent und dem Landvogt Jakob von Landau über die Höhe der Abgaben an die Landvogtei vermittelnd eingeschaltet. Der Landvogt soll einen Kurfürsten oder Fürsten als Austrägalrichter vorschlagen. Allenfalls ist man bereit, ihm zu geben, was man früher dem Truchsessen entrichtet hat.
Michel Wagner, Konverse in Weingarten, beurkundet Urteil des Brudergerichts in Sachen Peter von Hoff als Anwalt des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, gegen Hans Müller von Kehrenberg in Streit über die Mühle in Kehrenberg. Der Abt sieht die Mühle als verwirkt an, weil Müller den Zins nach dem Tod seiner Eltern nicht bezahlt und das Mühlwasser nicht instand gehalten hatte. Der Beklagte erwidert, das streitige Wasser oder "wier" sei ein besonderes Lehen, das nicht zum Erblehen der Mühle gehöre und von seiner Mutter dem Abt wieder aufgegeben wurde. Nach Einsichtnahme in das Urbarbuch des Klosters urteilte die Mehrheit der Richter, daß der Beklagte die Mühle nicht verwirkt habe, die verfallenen Zinsen von dem "wier" aber zahlen solle.
Bruder Michel Wagner, Konverse in Weingarten, beurkundet Urteil des Gerichts im Bruderhaus in Sachen Klaus Pfaw zu Singenberg gegen Konraß Lußmann, beide Inhaber von Weingartener Lehengütern, betreffend Zins von 3 ß d jährlich aus einem Bletz.
Hermann [von Bichtenweiler], Abt, und der Konvent von Weingarten bekunden, daß das von Heinrich Waze gekaufte Gut in Bommen bei Waldburg der Kustorei gehören soll. Die Hälfte der jährlichen Einkünfte stehen auf Lebenszeit Bruder Ulrich Zabeler und seiner Tochter, der Konverse Adelheid zu, die das Gut mit ihnen gekauft haben.
Bruder Michel Wagner, Konverse des Klosters Weingarten, beurkundet Urteil des Brudergerichts in Sachen Hans von Ramsberg, Konventual und Siechmeister des Klosters, als Vertreter des Abts Hartmann von Burgau gegen Margret Felwerin und deren Ehemann Jos Mayenhoffer von Pruegen (=Briach) wegen eines Hofs und Guts zu Bruegen. Das Kloster hält das Lehengut, das die Felwerin und ihr Mann besitzen, für verwirkt, weil sie die Leihebedingungen nicht eingehalten haben. Sie haben Wiesen und Äcker verliehen, Eichen gefällt und das Holz veräußert, das Gut nicht in ordentlichem Zustand erhalten sondern "wuestlich und zerschlaitzlich", die Felder nicht richtig angebaut und ihre Abgaben nicht entrichtet. Vor Gericht wurde der am 5.3.1479 (Freitag vor St. Gregorien-Tag) datierte, von Peter Spät zu Pruegen ausgefertigte Leiherevers verlesen. Das Kloster verlangt Räumung des Guts sowie Zahlung der rückständigen Zinsen und Kosten. Die Beklagten erheben keine Einwendungen und bitten um einen Monat Frist, um sich mit dem Abt zu vergleichen. Das Gericht verurteilt sie, den Hof bis zum kommenden März zu räumen und die Rückstände innerhalb von acht Tagen zu begleichen.
Heinz Schwigger von Hagnau verkauft dem ehrbaren Hans Binder von Weingarten für 40 lb d Konstanzer Münze als Eigengut seinen Garten auf dem Bühl, der einerseits an Hänni Maders Garten und andererseits an die Straße grenzt, die nach Weiler führt.
Bruder Ulrich Fesar, Konverse des Klosters Weingarten, beurkundet namens des Abts Gerwig [Blarer] ein Urteil des Brudergerichts in Sachen Meister Hans Buwmaister, Pfarrer zu Berg, sowie Kaspar Merck von Weiler und Peter Lang von Liebenreute als Heiligenpfleger der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Berg gegen Ambrosius Höltzlin wegen eines Zinses von 1 ß d aus dem Haus des letzteren in Altdorf. Inhalt im übrigen wie vorige Urkunde.
Bruder Jos Nüwkom, Großkeller, und Kaspar Schutz, Amtmann in Weingarten, entscheiden im Auftrag von Abt Hartmann [von Burgau] in der Güte die Streitigkeiten zwischen Jörg Nabholz, Hans Wern und Hans Salman in Oppeltshofen betreffend u.a. Bewässerung von Wiesen, Unterhaltung von Wegen und Gräben, Bau eines Zauns.
Hartmann [von Burgau], Abt von Weingarten, Jakob von Landau, Ritter, Landvogt in Schwaben, entscheiden in Weidestreitigkeiten zwischen Ammann, Rat und Gemeinde in Altdorf einerseits, den Meiern Michel Edel und Jakob Lochenmayer, ansässig auf Gütern des Abts in Burach und Lochen, andererseits betreffend Treiben des Viehs "in die helm" nach der Sichel, Weide auf der Landstraße von Altdorf nach Ravensburg sowie in den Wiesen Böswies und Vischerin.
Bürgermeister und Rat von Ravensburg vidimieren auf Bitte des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, ein Mandat Sigismunds mit Datum Überlingen, 1. Dezember (Freitag nach Andreas) 1430. Darin wird Jakob Truchseß von Waldburg, Landvogt in Schwaben, und den in der Landvogtei gelegenen Städten befohlen, das Kloster Weingarten zu beschirmen.
Maximilian I. entscheidet auf Beschwerde des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, daß es beim Lindauer Vertrag sein Bewenden haben soll. Der Abt hatte darüber geklagt, daß sich Jakob von Landau, Landvogt in Schwaben, auf Befehl des Ausstellers mit sechs Pferden, vier Knechten, dem Knaben sowie Jägern und Hunden in das Kloster Weingarten und andere Orte der Landvogtei begeben hatte.
Notar Balthasar Mösch von Ulm beurkundet im Haus des Kaspar Metzger zu Altdorf: Jörg Norrer, Peter von Hoff und Kaspar Schutz protestieren als Anwälte des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, gegenüber Heinrich von Landau und Konrad Schleicher als Anwälte des Landvogts in Schwaben Jakob von Landau, Ritter. Der Abt wirft der Landvogtei vor, seine Untertanen zum Ungehorsam verführt ("abschweif gemacht") zu haben.
Notar Balthasar Mösch von Ulm stellt im Auftrag des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, dem Jörg Löw, Unterlandvogt, als Verweser der Landvogtei Schwaben ein Antwortschreiben des Abts an Ammann und Rat zu Altdorf zu. Letztere hatten sich im Streit zwischen Abt und Konvent und dem Landvogt Jakob von Landau über die Höhe der Abgaben an die Landvogtei vermittelnd eingeschaltet. Der Landvogt soll einen Kurfürsten oder Fürsten als Austrägalrichter vorschlagen. Allenfalls ist man bereit, ihm zu geben, was man früher dem Truchsessen entrichtet hat.
Michel Wagner, Konverse in Weingarten, beurkundet Urteil des Brudergerichts in Sachen Peter von Hoff als Anwalt des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, gegen Hans Müller von Kehrenberg in Streit über die Mühle in Kehrenberg. Der Abt sieht die Mühle als verwirkt an, weil Müller den Zins nach dem Tod seiner Eltern nicht bezahlt und das Mühlwasser nicht instand gehalten hatte. Der Beklagte erwidert, das streitige Wasser oder "wier" sei ein besonderes Lehen, das nicht zum Erblehen der Mühle gehöre und von seiner Mutter dem Abt wieder aufgegeben wurde. Nach Einsichtnahme in das Urbarbuch des Klosters urteilte die Mehrheit der Richter, daß der Beklagte die Mühle nicht verwirkt habe, die verfallenen Zinsen von dem "wier" aber zahlen solle.
Bruder Michel Wagner, Konverse in Weingarten, beurkundet Urteil des Gerichts im Bruderhaus in Sachen Klaus Pfaw zu Singenberg gegen Konraß Lußmann, beide Inhaber von Weingartener Lehengütern, betreffend Zins von 3 ß d jährlich aus einem Bletz.
Hermann [von Bichtenweiler], Abt, und der Konvent von Weingarten bekunden, daß das von Heinrich Waze gekaufte Gut in Bommen bei Waldburg der Kustorei gehören soll. Die Hälfte der jährlichen Einkünfte stehen auf Lebenszeit Bruder Ulrich Zabeler und seiner Tochter, der Konverse Adelheid zu, die das Gut mit ihnen gekauft haben.
Bruder Michel Wagner, Konverse des Klosters Weingarten, beurkundet Urteil des Brudergerichts in Sachen Hans von Ramsberg, Konventual und Siechmeister des Klosters, als Vertreter des Abts Hartmann von Burgau gegen Margret Felwerin und deren Ehemann Jos Mayenhoffer von Pruegen (=Briach) wegen eines Hofs und Guts zu Bruegen. Das Kloster hält das Lehengut, das die Felwerin und ihr Mann besitzen, für verwirkt, weil sie die Leihebedingungen nicht eingehalten haben. Sie haben Wiesen und Äcker verliehen, Eichen gefällt und das Holz veräußert, das Gut nicht in ordentlichem Zustand erhalten sondern "wuestlich und zerschlaitzlich", die Felder nicht richtig angebaut und ihre Abgaben nicht entrichtet. Vor Gericht wurde der am 5.3.1479 (Freitag vor St. Gregorien-Tag) datierte, von Peter Spät zu Pruegen ausgefertigte Leiherevers verlesen. Das Kloster verlangt Räumung des Guts sowie Zahlung der rückständigen Zinsen und Kosten. Die Beklagten erheben keine Einwendungen und bitten um einen Monat Frist, um sich mit dem Abt zu vergleichen. Das Gericht verurteilt sie, den Hof bis zum kommenden März zu räumen und die Rückstände innerhalb von acht Tagen zu begleichen.
Heinz Schwigger von Hagnau verkauft dem ehrbaren Hans Binder von Weingarten für 40 lb d Konstanzer Münze als Eigengut seinen Garten auf dem Bühl, der einerseits an Hänni Maders Garten und andererseits an die Straße grenzt, die nach Weiler führt.
Bruder Ulrich Fesar, Konverse des Klosters Weingarten, beurkundet namens des Abts Gerwig [Blarer] ein Urteil des Brudergerichts in Sachen Meister Hans Buwmaister, Pfarrer zu Berg, sowie Kaspar Merck von Weiler und Peter Lang von Liebenreute als Heiligenpfleger der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Berg gegen Ambrosius Höltzlin wegen eines Zinses von 1 ß d aus dem Haus des letzteren in Altdorf. Inhalt im übrigen wie vorige Urkunde.
Bruder Jos Nüwkom, Großkeller, und Kaspar Schutz, Amtmann in Weingarten, entscheiden im Auftrag von Abt Hartmann [von Burgau] in der Güte die Streitigkeiten zwischen Jörg Nabholz, Hans Wern und Hans Salman in Oppeltshofen betreffend u.a. Bewässerung von Wiesen, Unterhaltung von Wegen und Gräben, Bau eines Zauns.
Hartmann [von Burgau], Abt von Weingarten, Jakob von Landau, Ritter, Landvogt in Schwaben, entscheiden in Weidestreitigkeiten zwischen Ammann, Rat und Gemeinde in Altdorf einerseits, den Meiern Michel Edel und Jakob Lochenmayer, ansässig auf Gütern des Abts in Burach und Lochen, andererseits betreffend Treiben des Viehs "in die helm" nach der Sichel, Weide auf der Landstraße von Altdorf nach Ravensburg sowie in den Wiesen Böswies und Vischerin.
Bürgermeister und Rat von Ravensburg vidimieren auf Bitte des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, ein Mandat Sigismunds mit Datum Überlingen, 1. Dezember (Freitag nach Andreas) 1430. Darin wird Jakob Truchseß von Waldburg, Landvogt in Schwaben, und den in der Landvogtei gelegenen Städten befohlen, das Kloster Weingarten zu beschirmen.
Maximilian I. entscheidet auf Beschwerde des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, daß es beim Lindauer Vertrag sein Bewenden haben soll. Der Abt hatte darüber geklagt, daß sich Jakob von Landau, Landvogt in Schwaben, auf Befehl des Ausstellers mit sechs Pferden, vier Knechten, dem Knaben sowie Jägern und Hunden in das Kloster Weingarten und andere Orte der Landvogtei begeben hatte.
Notar Balthasar Mösch von Ulm beurkundet im Haus des Kaspar Metzger zu Altdorf: Jörg Norrer, Peter von Hoff und Kaspar Schutz protestieren als Anwälte des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, gegenüber Heinrich von Landau und Konrad Schleicher als Anwälte des Landvogts in Schwaben Jakob von Landau, Ritter. Der Abt wirft der Landvogtei vor, seine Untertanen zum Ungehorsam verführt ("abschweif gemacht") zu haben.