Urkunden

Michel Wagner, Konverse in Weingarten, beurkundet Urteil des Brudergerichts in Sachen Peter von Hoff als Anwalt des Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, gegen Hans Müller von Kehrenberg in Streit über die Mühle in Kehrenberg. Der Abt sieht die Mühle als verwirkt an, weil Müller den Zins nach dem Tod seiner Eltern nicht bezahlt und das Mühlwasser nicht instand gehalten hatte. Der Beklagte erwidert, das streitige Wasser oder "wier" sei ein besonderes Lehen, das nicht zum Erblehen der Mühle gehöre und von seiner Mutter dem Abt wieder aufgegeben wurde. Nach Einsichtnahme in das Urbarbuch des Klosters urteilte die Mehrheit der Richter, daß der Beklagte die Mühle nicht verwirkt habe, die verfallenen Zinsen von dem "wier" aber zahlen solle.

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Archivaliensignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 I U 799
Alt-/Vorsignatur
B 522 II U 0709 a
Maße
33,5 x 63 (Höhe x Breite)
Sprache der Unterlagen
Deutsch
Sonstige Erschließungsangaben
Schaden: Pergament Löcher

Aussteller: Michel Wagner, Konverse in Weingarten

Empfänger: Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten

Siegler: Junker Hans Jakob Schellang von Ravensburg

Überlieferungsart: Ausfertigung

Siegelbeschreibung: 1 S., abg.

Vermerke: Rückvermerke: "Donau-Kreis, Oberamt Ravensburg, Gemeinde Schlier ..."; "B 61 aus 1371"

Kontext
Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden I >> Urkunden
Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 I Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden I

Indexbegriff Person
Burgau, Hartmann von; Abt von Weingarten
Hoff, Peter von
Müller, Hans
Schellang, Hans Jakob
Wagner, Michel, Konverse
Weingarten, Hartmann von Burgau; Abt
Indexbegriff Ort
Kehrenberg : Schlier RV; Einwohner
Kehrenberg : Schlier RV; Mühle
Ravensburg RV; Einwohner
Weingarten RV; Kloster, Brudergericht
Weingarten RV; Kloster, Konverse

Laufzeit
1515 Januar 18 (an dornstag nach sant Hylarien tag)

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 16:50 MEZ

Datenpartner

Landesarchiv Baden-Württemberg
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Objekttyp

  • Urkunden

Entstanden

  • 1515 Januar 18 (an dornstag nach sant Hylarien tag)

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Bruder Michel Wagner, Konverse des Klosters Weingarten, beurkundet Urteil des Brudergerichts in Sachen Hans von Ramsberg, Konventual und Siechmeister des Klosters, als Vertreter des Abts Hartmann von Burgau gegen Margret Felwerin und deren Ehemann Jos Mayenhoffer von Pruegen (=Briach) wegen eines Hofs und Guts zu Bruegen. Das Kloster hält das Lehengut, das die Felwerin und ihr Mann besitzen, für verwirkt, weil sie die Leihebedingungen nicht eingehalten haben. Sie haben Wiesen und Äcker verliehen, Eichen gefällt und das Holz veräußert, das Gut nicht in ordentlichem Zustand erhalten sondern "wuestlich und zerschlaitzlich", die Felder nicht richtig angebaut und ihre Abgaben nicht entrichtet. Vor Gericht wurde der am 5.3.1479 (Freitag vor St. Gregorien-Tag) datierte, von Peter Spät zu Pruegen ausgefertigte Leiherevers verlesen. Das Kloster verlangt Räumung des Guts sowie Zahlung der rückständigen Zinsen und Kosten. Die Beklagten erheben keine Einwendungen und bitten um einen Monat Frist, um sich mit dem Abt zu vergleichen. Das Gericht verurteilt sie, den Hof bis zum kommenden März zu räumen und die Rückstände innerhalb von acht Tagen zu begleichen.

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Hartmann [von Burgau], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Hans Sigmund Humpis zu Ravensburg für 1000 fl rh in Gold Ravensburger Gewichts einen zu Johann Baptist fälligen ablösbaren Ewigzins von 50 fl derselben Währung. Für den Zins werden verpfändet die Güter in Ober- und Unterankenreute.

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Hartmann [von Burgau], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Ulrich Kröttlin, Bürger zu Ravensburg, für 1000 fl rh Landswährung in Gold einen jährlichen ablösbaren Ewigzins von 50 fl rh aus ihren Dörfern bzw. Weilern Schlier, Mühlenreute und Fenken. Die Pfänder sind Kröttlin bereits für ein Darlehen von 1400 fl verpfändet.

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Anna Keserin von Schlier, Ehefrau des Martin Paier von Herbisrütin (=Erbisreute), bekennt, daß Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, ihr und ihrem jüngsten Kind auf Lebenszeit ein Häuslein und "Infänglin" in Erbisreute verliehen hat samt dem langen Äckerlein in Richtung Lupratsberg, das ein Hanfgarten ist. Das Anwesen gehört vorher zu dem Gut, auf dem ihr Mann sitzt. Die Ausstellerin zahlt dafür jährlich einen Zins, der zu Martini fällig ist, von 1 fl rh Ravensburger Währung. Das Anwesen fällt heim bei Nichteinhaltung der Leihebedingungen und Eingehen einer Ungenossamenehe. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.

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Jos Egen von Gessenried bekennt, daß Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, ihm und den nachfolgenden Hubern an dem Hof und Gut zu Gessenried, das er lehensweise innehat, auf Lebenszeit eine Wiese an der Schussen verliehen hat. Sie liegt zwischen dem Kammerbrühl und der Wiese genannt der Meistersteg, die zuvor Konrad Bos von Fenken innehatte. Die Beliehenen müssen die Wiese persönlich nutzen und in "guten wesenlichen zitpuwen" erhalten. Sie dürfen nichts davon veräußern und müssen dem Abt jährlich zu Martini 3 lb d Ravensburger Währung zahlen. Wenn sie die Leihebedingungen nicht einhalten oder dem Kloster ungehorsam sind, fällt die Wiese wieder heim.

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Moritz Hegelin von Atzlawiler (=Atzenweiler) verkauft Hartmann [von Burgau], Abt von Weingarten, für 11 lb d Ravensburger Währung 2 Juchart Holz "in den Eggen" zwischen den Hölzern Salmans und Kaspar Zusers, das der Verkäufer von +Jos Praßberger und +Thomas Seckler, Bürger zu Ravensburg, gekauft hatte.

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Hartmann [von Burgau], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Ulrich Kröttlin, Bürger zu Ravensburg, für 1400 fl rh einen jährlichen, zu Jakobi fälligen ablösbaren Ewigzins von 70 fl rh aus den Dörfern bzw. Weilern Schlier, Mühlenreute und Fenken.

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Hans Stainhuser von Katzentail (=Katzental) beurkundet Urteil des Brudergerichts im Bruderhaus von Weingarten in Sachen der Gemeinde im oberen Dorf Schlier gegen Kaspar Rütler genannt Schnider im unteren Dorf betreffend Weiderecht auf dem Acker genannt Schniders Kürze im Esch Hurst, den Rütler zu einem Einfang gemacht und verzäunt hat.

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Bernhard Edel, Jörg Mülter, Heinrich Affelturrer ("Affeltorer") und andere Einwohner zu Schlier im obern Dorf haben ihre vom Kloster Weingarten verliehenen Lehenhölzer im Horach, im Dickach, Fenchenberg und andere, gelegen zwischen Ritteln und dem neuen Weiher von Schlier, übermäßig genutzt und dadurch geschädigt. Die genannten Meier teilen und vermarken die Wälder daher mit Zustimmung ihres Leib- und Lehenherren Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten. Die aufgeteilten Waldstücke dürfen ohne Erlaubnis des Abts nur für den Eigenbedarf des jeweiligen Guts genutzt werden.

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Ulrich Wochner entscheidet als prorogierter ("verwilkürnter") Richter in Sachen Hartmann [von Burgau], Abt, und Konvent zu Weingarten einerseits, Frick Rotenhüslers, des Müllers von Altdorf Kinder bzw. deren Vögte Mathias Lädergärw, des Rats zu Altdorf, und Klaus Rotenhüsler von Albisreute andererseits betreffend die Mühle in Altdorf unter der steinernen Brücke an der Scherzach beim Haus des genannten Mathias Ledergerw ("Lädergärw"). Verhör des Erhard Mayer, Hans Rüd und anderer Einwohner von Altdorf zum Erwerb der Mühle durch Rotenhüsler, dessen Kindern sie durch Urteil zugesprochen wird.

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Bruder Michel Wagner, Konverse in Weingarten, beurkundet Urteil des Gerichts im Bruderhaus in Sachen Klaus Pfaw zu Singenberg gegen Konraß Lußmann, beide Inhaber von Weingartener Lehengütern, betreffend Zins von 3 ß d jährlich aus einem Bletz.

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Hans Müller zu Ausnang und Ehefrau Barbara Schärlerin bekennen, daß Hartmann [von Burgau], Abt zu Weingarten, ihnen und ihrem jüngsten Kind auf Lebenszeit das Gut in Ausnang verliehen hat, das früher +Hack innehatte. Die Beliehenen reichen jährlich an Martini bzw. zu den üblichen Zeiten als Zins und Hubgeld 12 ß 4 d und 8 Viertel Korn Leutkircher Maßes und Währung, 3 Hühner, 1 Fasnachthuhn, 10 Eier.

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